gewandeln,
V.;
s. generell
wandeln
.
1.
›umherziehen, sich fortbewegen, auf Wanderschaft, Handelsreise sein‹; ütr.: ›leben, seinen Gang gehen‹.
Obd.
Bedeutungsverwandte:
vgl. .

Belegblock:

Pyritz, Minneburg
1334
(
nobd.
, Hs.
um 1400
):
Daz sie wider mint einen man | [...] | Der wislich kunde die mynne | Nach irem reht gehandeln | Und in guter hut gewandeln.
Williams u. a., Els. Leg. Aurea
118, 28
(
els.
,
1362
):
vnd steckete mitten in der inselen einen pfol zuͦ eime zeichen sines gebottes: also getar kein slange mer dar in gewandeln.
Chron. Strassb. (
els.
,
A. 15. Jh.
):
wie übel es in den landen stunde und die strossen verwuͤstet werent, das kouflüte und andere nüt gewandeln möhtent.
es geturste ouch nieman gewandeln in dem lande one ir geleite.
Bolte, Pauli. Schimpf u. Ernst (
Straßb.
1522
):
wan sie [Handwercksknecht] lang gewandlen, so verzeren sie, was sie gewunnen haben.
Roder, Hugs Vill. Chron. (
önalem.
,
1502
):
er [schne] was so tieff, des nit zuͦ schribend ist, und mocht imen gewandlen.
Welti, Urk. Rheinfelden
112, 27
(
halem.
,
1454
):
das wir derohalp gewandeln vnd vnser gewerbe nach notdurft haben moͤgent.
Vgl. ferner s. v.  16.
2.
›sich etw. anverwandeln; etw. / sich verändern, wandeln‹; auch: ›etw. übersetzen‹.
Bedeutungsverwandte:
 2.

Belegblock:

Strauch, Par. anime int.
56, 25
(
thür.
,
14. Jh.
):
darumme sal der prîster in den kelch alse wenic wazzeris gizin daz ez der win in sich muge gewandelin.
Rieder, St. Georg. Pred. (Hs. ˹
önalem.
,
1387
˺):
swa sich der gaist ze ainem male hin kere, daz er da stâte belibe, daz er sich nit me muge gewandeln, und bewarent daz da mitte.
Benýamin getar wol sin leben gewandeln.
Vock, Urk. Hochst. Augsb.
237, 12
(
schwäb.
,
1372
):
die [Urkunde] der Kaiser
von latin zuͤ deutsche transferiren und gewandeln
ließ.
3.
›etw. gut machen, durch eine eigene Tat ersetzen, büßen‹.

Belegblock:

Helm, H. v. Hesler. Apok. (
nrddt.
,
14. Jh.
):
Ob sie sich nicht bekeren | Und Gote gewandelen den mein.
Vetter, Pred. Taulers (
els.
,
1359
):
Und moͤchtent si [frúnt] dis gewandelen mit liplichem sterbende, das sterben wer in froͤlicher wan ir natúrlich leben.