gespringe,
das
.
1.
›Quelle, Brunnen‹.
Md. und Inseldt. md. Herkunft.
Bedeutungsverwandte:
vgl. (
der
1,  9.

Belegblock:

Kochendörffer, Tilo v. Kulm (
preuß.
,
1331
):
Er [Lucifer] sach sprizen ein gut crut | Von in czwein unde bren, | Alz von eim gespringe dren.
Gerhard, Hist. alde e
641
(
omd.
,
um 1340
):
Ein gespring Agar irsach, | Da was hin ir ungemach.
Strauch, Par. anime int.
111, 36
(
thür.
,
14. Jh.
):
darumme daz ez di hitze wirkit, so ist ez [wazzer] warm und lebindic an sime gespringe.
Rechn. Kronstadt
2, 528, 3
(
siebenb.
,
1537
):
tutoribus campi, quod scaturiginem vulgo gesprenck circa sanctum Bartholomaeum purgaverunt, bibales asp. 16.
Qu. Brassó
5, 445, 7
(
siebenb.
,
1618
):
Im Johr 1618 ist das Gesprain vertrücht, und in diesem 1618. Johr hat man es lossen fegen.
Rechn. Kronstadt
1, 363, 22
;
2, 110, 18
;
3, 19, 25
.
2.
›Quelle, Ursprung, Schöpfungsgrund, Ausgangspunkt von etw. / jm.‹; als Metonymie: ›Mensch als Ergebnis der Schöpfung‹; Ütr. zu 1.
Nrddt. / md.; älteres Frnhd.; meist Verstexte, durchgehend religiösen Inhalts.
Bedeutungsverwandte:
vgl.  5, .

Belegblock:

Helm, H. v. Hesler. Apok. (
nrddt.
,
14. Jh.
):
O Got, aller sachen gesprinc, | Wen du geschaft haz alle dinc.
Sie [sunne] dunket an irme sine | Wol des gestirnes ein gesprinc.
Ders., H. v. Hesler. Nicod. (
nrddt.
,
14. Jh.
):
die san in gotes tougen | [...] | die kunftigen sachen | und trunken uz dem bache | des heiligen geistes gesprinc.
Owe mensche, din gesprinc | daz hub sich erst vil luter.
er [gotes son] ist der kuscheit ein blume, | des rehten ein reht gesprinc.
Strauch, Par. anime int.
104, 22
(
thür.
,
14. Jh.
):
di wisheit ist ein gesprinc der gotlichin clarheit und ein burne gotlicher warheit.
– Zur Metonymie: Helm, H. v. Hesler. Apok. (
nrddt.
,
14. Jh.
):
Da mac man wol pruven an | Daz Got menschlich gesprinc | Minnete vor alle dinc.
Des sal dich al irdisch gesprinc | Und al himelische craft | Eren daz du iz has geschaft.
3.
›Wasser, Getränk‹.
Bedeutungsverwandte:
vgl.  1.

Belegblock:

Gerhard, Hist. alde e
1822
(
omd.
,
um 1340
):
Mit en [snitern] iz und mit en trink, | Beide brot und daz gesprink.
4.
›stürmisches Andrängen, Springen von jm. auf jn. hin; Gespringe, Getanze‹.
Bedeutungsverwandte:
 13.

Belegblock:

Strehlke, Nic. Jerosch. Chron. (
preuß.
,
um 1330
/
40
):
in dem gedrenge | hûb sich ein gesprenge | von der dît allumme zû | den brûdren.
5.
ein Ofenteil (welches?).

Belegblock:

Küther, UB Frauensee
216, 21
(
thür.
,
1443
):
26 gr. Sachsen von dem gespring aus dem offin.