brunnen,
bronnen,
der
;-Ø/-Ø
;brun,
der
; -nes/-nen
.1.
›das aus dem Erdboden quellende Wasser, Quelle‹.Syntagmen:
der b
. (Subj.) entspringen / fliessen / herablaufen / quellen / rinnen; aus einem b. trinken, in einen b. fallen; ein fliessender / frischer / guter / heisser / kalter / klarer / küler / milter / reiner / saurer / tiefer / warmer b
.Wortbildungen:
brunnenbet
brunnenfal
brunnenfart
brunnengeschäl
brunnengestel
brunnenkrug
brunnenscheibe
Belegblock:
So wir inz hor uns welgen | Also die witzelosen swin, | Die reine brunnen lazen sin, | Die semfte, lutter sin und kul, | Und vallen in den vulen pful.
Das gold wirt funden inn den bechen vnd brünnen / auch in den bergen.
Sprechent | Im wol brünne vnd mere vnd | alles flissende wasser.
Da thet sich das Erdreich auff / daß die Brunnen sampt den Wolcken deß Him̄els Wasser gossen.
Das ausserhalb der Stad gegen Mittag / ein Brun war.
Der klare brunnen quilt mitt lieblichem gerausche.
Der gůten mete machen wil, der werme reinen brunnen.
Wiltu sel vnd lib bewaren, | Zů dem sur brunnen soltu faren.
da was ein Brunnen in, der was nit tieff, der qual uff.
unden an dem berg ist ain brunn, und uß dem brunnen entspringt der Jordan und flússet gen Jericho.
Ebd.
101, 1
: in dem selben land sind brunnen, die sind des tags als kalt daz man sin nit mag getrincken, des nachtes sind sie hais daz niemen sin hand dar in moͤcht gehalten.
Do mänig brunn uß felsen qual | Von hohen bergen hie und dort.
als er ein wasser auß eÿm prunnen getru͂cken het.
Von dannen iltt er schiere | Hin zü des küllen brunnen bach.
an den ursprung dez brunnen, der gen Dyessenhoven rinnet.
Du sichst ainen prunnen, der loft von ainem hochen berg herab in ain tief tal.
drei jæuchart achers, di ligent an dem velde gen Swæbing pei dem prvnnen.
Im wald ein pächlein claine | pey ainem prunn entsprangk.
den prunn, den Wesso het funden, nant er Wessesprunn, und nach dem prunn behueb auch das Gotzhaws den namen Wessosprunn.
Es soll auch kain fraw mit ascherigen krueg zum prun gehen noch waschen das mit aschen gesotten ist.
Mer ain gemain, in der Edt genant, hebt sich an bei der hofstat an Enneberg, gehet zum kalten prunn an das Stakholz zum Khamper an Mätl.
Die päch entspringent von den prunnen und ist daz ainig wazzer prunn und pach.
das Hans Götzl das waśśer von śeinem brun einen andern weg laiten śoll.
Bremer, Voc. opt.
1, 227
; Voc. Teut.-Lat. Z
viijr
; Voc. inc. teut. d
iiijr
; Hulsius
C ir
; Preuss. Wb. (Z)
1, 843
; Bad. Wb.
1, 346
; Öst. Wb.
3, 1169
f.; 2.
›eingefaßte, ummauerte Wasserquelle, Förderanlage für Grund-, Brunnenwasser‹.Phraseme:
etw. fällt in den brunnen
> etw. geht verloren‹.Syntagmen:
einen b. formieren / graben / machen / öfnen / vergiften / verwüsten, aus dem b. schöpfen; ein frischer / gemeiner / gewönlicher / kalter / kostbarlicher / schöner / tiefer b
.Wortbildungen:
brunnenbloch
brunnenbort
brunnenbrit
brunnendach
brunnendeuchel
brunnenfart
brunnengeschäl
brunnengestel
brunnenkrug
brunnenrad
brunnenscheibe
brunnenschüssel
brunnenschwengel
brunnenspiel
brunnenstange
brunnenstok
Belegblock:
Zu Tapia pleib Hans von Schlieben ein grosse anzal an gelde und getraide schuldig, ist gar in brun gefallen.
da der nachpar nechst an seiner wandt oder mauer einen bronnen stehen hette, soll er ein gantzen ruden von des nachparn wandt weichen.
Alle unbrauchbare brünnen sollen verwahrt werden, das kein mensch oder vieh dareinfalle; und so ein schad dardurch geschehe, so solle derselbige, dem der brunen oder loch ist, den schaden bezahlen.
Unser herre sprach ze der vrouwen ob dem brunnen.
das die Juͤden viel böser stuͤck fuͤrgenomen / Sonderlich aber die Brunnen vergifftet / das viel Menschen dauon gestorben sind.
Mehr konte ich damahls nicht reden wegen eines sehr lustigen Getuͤmmels / so sich mitten im Garten / bey einem Brunnen erhub.
Es sollen auch alle bruͤnne, die vor gezeiten der gemeyne zugehoret und gedynet haben, wider geoffent werden.
sie weisen, das der brün ober dem dörf ein frey floß haben sol slecht in Meyne.
wie got von wegs arbait müd war, | das er sas auf den prunne.
So ist der brunen also dieff, | Wan er schon tusent iar vß lieff, | So gat im doch am louff nüt ab.
In der selben kirch da ist ain brunn, der ist ainer cystern glich, und den haissent sie Probatica Piscina.
Es mecht nit leschen Eygers brunn, | Der in der ferren India stǎt.
Die weschen sollen zehen schue weit von dem gemeinen brunen außgewaschen werden, bey straf 10 kr.
Wer mit můttwill jn brunnen springt | Vnd voͤrchtend / das er drynn erdrinckt.
Hanns Schoͤnknecht hat geben nucz und gewer von den zwain fleischpenkchen gelegen vnder den Fleischpenkchen, aine zenechst dem prunn.
Die zwey Bruͤnnen auf erst gedachtem Platz waren in Gestalt zweyer schoͤnen Piramigum formiret.
gegen der glesein padstuben uͤber mitsampt dem chlainen paumgarten, da der prunn ynn stet.
ein büchlin, darein die gantze bedeuttung vonn bronnen sauber auf pergamen geschriben ist.
Ist das Haus beim Bronnen liegend auf der understen Seiten ohn Gärtschen pro fl. 2800.
3.
in christlicher Allegorie und Symbolik, meist von Gott oder Christus ›Ursprung, Quelle‹; ütr. zu 1.Syntagmen:
ein b. der barmherzigkeit / gerechtigkeit / glückseligkeit / gnade / kunst / miltigkeit / tugend / weisheit, des erbarmens, lebens; ein blutgiessender / gnadenreicher / götlicher grundloser / junger / lebendiger / reicher / süsser / unvergänglicher / wunniglicher / zuckersüsser b
.Belegblock:
swer da is | Durstig, kume; des si gewis, | Im wirt der brunne des lebens | Gar umme sus gegeben.
Jesus Vatter der guͤtigkeit, | Die hoffnung aller froͤlichkeit, | Du Brun so suͤß vnd gnadenreich, | Kein hertzen lust find man dir gleich.
Got der ist brunne, der in sich selber ist verflozsen.
Christus ist der aller Weiseste [...] Der rechte Brunnen der Weisheit.
Und daz min scheppher wandils vry | Sy gerecht und wol gemeit | Und eyn brun der gerechtekeit.
brunne, aus dem alle gutheit fleußet.
Der wisheite brunne | Was gar unvirdrozen | Von Got in sie gegozen.
du [Maria] bist der tugend ursprung und auch brunn, | der keüschheit ain schmarakel.
JEsus ist suͤß dem Hertzen rein, | Deß Lebens Brunn, der Lieben Schein.
Die wasser menigualtiger gnoden dez lebenden brunnen ihesu cristi het der himelsche vatter geheissen vsfliessen in diseme sacremente.
Dirre brunne, da dise flússe vs fliessent, daz ist die volheit der gnaden gottes in einikeit vnsers geistes.
got ist ein also unerschoͤpfeter brunne grundeloser erbarmherzikeit und naturlicher guͤte.
so ist Jhesus únser liebhaber der prunn der ewigen salikait.
Er macht ein nüwen menschen, dann er reiniget von der erbsünd, die ein brunn vnd ander ist aller üblen.
Der hailig gaist ist och in der sele als ain brunne.
man tue dan die ursach, den rechten grunt als den prun ab, daraus solchs pös übel entspringt.
Thut Christus der HErr der Erloͤser / der vermenschte GOtt / der Brunn und Ursprung aller Unschuld leyden?
daz ich auz dem grūdelosen brun der gothait ym ein schenkchen wil.
4.
›Harn, Urin‹.Bedeutungsverwandte:
vgl. .Syntagmen:
den b. beschauen / halten / sehen
.Belegblock:
Auch zu stercken den krancken schwachn | Kan ich mancherley Labung machn / | Das alles nach der Artzte raht | Der seinen Brunn gesehen hat.
wir habens wol bedacht | Und haben unsern prunnen mit pracht. | Den schaut in disem harmglas.
daz auf der plâsen mund sein zwai mäuslein, diu sich ze samen ziehen und wern, daz der prunn iht unwillicleich auz der plâter gê.