gescheinen,
V., unr. abl.
– Älteres Frnhd.; Texte religiösen Inhalts.
1.
›scheinen, leuchten, strahlen (von Himmelskörpern o. ä.)‹; ütr. auch von der Austrahlung der Wahrheit gesagt.Belegblock:
Helm, H. v. Hesler. Apok.
14494
(nrddt.
, 14. Jh.
): So sie die cristenheit muen | Mit materlichen pinen, | Daz lutzel icht geschinen | Mac bi den ubelen jaren | Des rechten und des waren.
Vetter, Pred. Taulers
32, 20
(els.
, E. 14. Jh.
): der sinen winstog alsus bereite daz die goͤtteliche sunne drin gewúrken und geschinen moͤhte.
Ebd.
378, 26
: dis liecht das hie schinet in disen grunt, das verdúnstert und verblendet alle geschaffene liechter die ie geschinent.
2.
›jm. zufallen, zuteil werden‹ (im einzigen Beleg vom Rock Christi gesagt).Belegblock:
Schützeichel, Mrhein. Passionssp.
1097
(mrhein.
, um 1335
): Wem er [rog] also gescheine, | wie uaste ein ander w(ey)ne, | daz ahte er kleine.