gedrang,
der
.
1.
›Andrang, Gedränge von Menschen, Tieren‹.
Bedeutungsverwandte:
 1.

Belegblock:

Grossmann, Unrest. Öst. Chron. (
oobd.
,
3. Dr. 15. Jh.
):
Do wardt also grosser gedranng des volckhes.
McClean, Havich
961
(
moobd.
, Hs.
15. Jh.
):
dy leẅt sich vasst merten | mit gedrang für des tempels tür.
Winter, Nöst. Weist. (
moobd.
,
M. 15. Jh.
):
wo man das viech aus und ein treibt, sol er di kla oder di örter an den zaungertn hineinkeren, damit das viech im gedrang nicht daran schaden neme.
Kummer, Erlauer Sp. (
m/soobd.
,
1400
/
40
):
si leit in eim vinster gedrang | under di jungen leut.
Wiessner, Wortsch. Wittenw. Ring.
1970, 65
;
Weber, Oswald. ;
Dietz, Wb. Luther ;
2.
›das Drängen, der Druck, Drang‹.
Bedeutungsverwandte:
 2.

Belegblock:

Beckers, Bauernpr.
63
(
Köln
1515
/
18
):
Dairumb beroempt vch niet in vrem gesanck | Dat yr den huyßman wylt doin gedranck.
Mitzschke, UB Bürgel (
thür.
,
1447
):
Es soll auch derselbig prister, der zu den getziten den altar besitzet, kein hindernisse noch gedranck thun dem pfarrer zu getziten zum Burgeln an opfer, selegerethen.
Chron. Strassb. (
els.
,
1362
):
do wurden sü ergrimmet uber die ußern und dotent in so getrange daz sie mustent fliehen.
Sappler, H. Kaufringer
3, 624
(
schwäb.
, Hs.
1464
):
mit den sporen ich das [ros] zwang | und hett darmit ain gros gedrang.
Bihlmeyer, Seuse (
alem.
,
14. Jh.
):
zuͦ des menschen nature hoͤret der lip, des manigvaltig gedrang widersprichet disem.
Tobler, Schilling. Bern. Chron. (
whalem.
,
1484
):
besunders einem únserm portturn an einer únser vorstat so getrang getan, das er umbgevallen ist.
Pfeiffer, K. v. Megenberg. B. d. Nat. (
oobd.
,
1349
/
50
):
der dunst für sich scheubt die erden mit ainem gedrang.
Drescher, Hartlieb. Caes. (
moobd.
,
1456
/
67
):
also das die wasser deiner záher denn durch dein augen ausdringen als mit einem gedrang, do ein prunn auff quillet und mit gedrang die erde erfeúchtet.
3.
›körperliche und geistig-seelische Bedrängnis des Menschen, Drangsal, Not‹.
Bedeutungsverwandte:
(
die
1,  4, (
das
1.
Syntagmen:
g. leiden / machen / tun / zufügen; in ein g. kommen; grosses / innerliches g
.

Belegblock:

Fastnachtsp. (
nobd.
,
v. 1494
):
die mantl sein in lang, | Dar inn leiden si großen gedrang, | Daß si sich nit kunnen umb keren.
Chron. Nürnb. (
nobd.
,
1488
):
prant und nam zugefüegt und Jent und Bruck mit herskraft belegert und in groß übel, angst und getrang zugefüegt.
Lauchert, Merswin (
els.
,
1352
/
70
):
Do gie ich von ir in gar groseme getrange der natvren.
Haltaus, Liederb. Hätzlerin (
schwäb.
,
1471
):
Darumb mir synn vnd muͦte geprist | Vnd leb auch mit gedrange.
Der winter tuͦtt getrange | Vil manigem hertzen guͦt.
Bauer, Geiler. Pred.
91, 13
(
Augsb.
1508
):
württ aynem menschen sein hertz bewegt / als mit ainem getranng / das beschicht / so aines in im selber betrachttet / wie es als ain sorgkliches ding ist.
Ebd.
91, 21
:
Wenn ain mensche solliche stuck unnd dero gleich überdencket / so kommpt er ettwan in ain solliches getreng / von innwendig / das er nit waißt wa er sich hin koͤren soll.
Wackernell, Adt. Passionssp. St. II,
2145
(
tir.
,
v. 1496
):
Ich wil im [Jesus] machen also gedrang.