einbrocken,
V.
›Brotstücke, -brocken in Speisen flüssiger oder breiiger Konsistenz (z. B. Suppe, Brei) mischen, tunken‹; generalisierend: ›etw. in, unter etw. mischen‹; häufig bildlich und in verschiedene Richtungen ütr.: ›einen Einsatz machen; etw. (mit) verantworten‹; negativ konnotiert: ›etw. verschulden‹; ›jm. etw. aufzwingen‹;
zu  1, (V.) 1.
Phraseme:
jm. etw. / eine suppe einbrocken
›sich Schwierigkeiten einhandeln‹.
Bedeutungsverwandte:
.
Wortbildungen:
eingebroktes
.

Belegblock:

Mieder, Lehmann. Flor. (
Lübeck
1639
):
Wer nicht mit einbrockt / der sol nicht mit essen.
Luther, WA (
1524
):
ir thut mir gewalt und unrecht, das ir mich zu dem moͤrderischen geyst ein brocket.
Ebd. (
1539
):
Brocket nur redlich ein, ihr Burger, Edelleuthe und Baurn, ihr solts auch wider ausfressen.
Ders., WA Bibel (
1533
):
Es war aber ein Prophet Habacuc in Judea, der hatte einen Brey gekocht, vnd Brot eingebrocket in eine tieffe Schuͤssel.
Ders., WA Br. (
1531
/
3
):
ich merke an den Herrn von Bayern wohl, daß sie gerne einbrocken wollten eine Suppen, die ein ander sollt ausessen.
v. d. Broek, Suevus. Spieg.
191v, 4
(
Leipzig
1588
):
wo man zu grob einbrocket / da wird das Muß versaltzen.
Mylius (
Görlitz
1577
):
Intrita Eingebrocktes.
Gille u. a., M. Beheim
99, 439
(
nobd.
,
2. H. 15. Jh.
):
war umbe | nÿmstu mir dann mein brokel, die | ich mir het ein gebroket hie?
Fischer, Folz. Reimp.
29, 189
(
Nürnb.
um 1488
):
O freunt, het ich zu procken ein, | Genr zweier gellt müst alls mein sein.
Sachs (
Nürnb.
1563
):
Das gschnitten brodt oder den weck | Fein mit der lincken hand bedeck. | [...] | Brock darnach mit den zänen ein.
Ukena, Luz. Sp.
1176
(
halem.
,
1575
):
Da wird ich gwüsse bottschafft han / | Was Pylatus jüdischer houptstatt / | Sonst wytter meer ynbrocket hatt.
Sudhoff, Paracelsus (
1526
/
7
):
auf das wiß ein ietlicher medicus das er nicht einbrocke zwen beum in ein cur.
Fuchs, Murner. Geuchmat
5295
(
Basel
1519
):
Nun kumment sy vnd brockent yn, | Jch solt das schriben zuͦ latin.
Turmair (
Augsb.
1517
):
hast vil einprockt, so fris aus.
Vgl. ferner s. v.  1.