ausessen,
V., unr. abl.
1.
›zu Ende essen; etw. (z. B. eine Suppe) aufessen‹; mit Verschiebung der Bezugsgröße: ›etw. (z. B. eine Schüssel) leeressen‹; die einzelnen Bedeutungsvarianten sind in den Belegen nicht immer unterscheidbar;
zu (V.) 1.
Phraseme:
sich ausessen
›sich (auf Kosten von anderen) durchfressen, alles restlos verzehren‹.
Bedeutungsverwandte:
; vgl. .
Gegensätze:
.
Wortbildungen:
ausesser.

Belegblock:

Chron. Köln (
rib.
,
15. Jh.
):
da binnen wonnen si dat gantze lant umb Jherusalem, ind aissen sich da binnen us.
Schmitz, Schiltb.
126, 18
(
Frankf.
1597
):
bracht man einen Brey: vnnd als die ob dem andern Tisch / da deß Keysers Sohn gesessen / noch nit außgeessen hetten / schrey mein Herr der Schultheß vberlaut: Na / jhr Knaben / esset dapffer auß was jhr habt.
Luther, WA (
um 1535
):
Hastu eingebrockt / du müsts aussessen.
Maaler (
Zürich
1561
):
Außessen / Gar dannen essen / Aufessen das nichts überbleybt. Peredere.
Henisch (
Augsb.
1616
):
Außgeessen / exesus. Pr. Selbst eingebrockt / selbst außgeessen.
Schmid, R. Cysat
6, 94
;
Dietz, Wb. Luther .
2.
›etw. (Geschwüre o. ä.) wegätzen (von Arzneimitteln gesagt)‹;
zu (V.) 3.
Bedeutungsverwandte:
vgl.  2.

Belegblock:

Keil, Peter v. Ulm
197
(
nobd.
,
1453
/
4
):
Die salb ißt faules flaisch auß.
Ebd.
259
:
Ein gut puluer daz all vnreinigkeit außisset.