dreien,
1.
›sich in drei (Parteien) aufspalten‹; ütr. auch: ›sich verteilen; sich herumsprechen‹; Belegblock:
diner lieb haimlichkait | sol nit vil werden gesait. | was sich zwayt, daß tryt sich gern, | da mit kömpt lieb zuͦ un eren.
Es suͦcht ouch der tüfell / [...] / ob er jenen zwegen moͤcht bringen / [...] / das sy sich ouch zweyett / darnach dann dryett.
sagt mir ein underschaiden | zwischen chetzer, juden und haiden, | [...] | [...] die tunt sich drein | auch mit sunderleichem mainn.
Phraseme:
bei dreiens
›dreifach, bei Verdreifachung‹.Belegblock:
Wie die dœne schœne lœne | schenken ûz der armonîen, | die sich modeln, drîes drîen; | [...] | mac man hœren in niun kœren.
So verhilden wir das gebott und wolten nicht abetretten [...] bey 3 schillingen, bey 5 sch., bey dreyens 5 sch., bey einer margk, bey 3 margk, bey dreiens 5 margk [...].
3.
›sich / etw. in der Dreifaltigkeit Gottes gestalten, aufheben; sich innertrinitarisch gebären (als Prozess)‹; meist als part. Adj., auch subst. verwendet; Texte religiösen und didaktischen Inhalts.
Syntagmen:
jn. / etw. / sich dreien
; got einer und gedreit, gedreit in den personen sein, got, die dreifaltigkeit
[wie] (z. B. aus und aus
) gedreit sein
; got sich das dreien leren
; der gedreite got, die gedreite trinität, das gedreite geschlos
.Belegblock:
daz ist di heilige drivaldekeit, | di was gar uz und uz gedriet | und von dem quatere gar gevriet.
Diz beren unt diz drien | got ê der zît sich larte durch versuochen, | daz er ez kunde.
‒
Vgl. ferner s. v. .