dreien,
V.;
zu
mhd.
drîen
›verdreifachen‹
().
1.
›sich in drei (Parteien) aufspalten‹; ütr. auch: ›sich verteilen; sich herumsprechen‹;
vgl. (Zahlwort) 1.
Bedeutungsverwandte:
; vgl.  1,  1.

Belegblock:

Matthaei, Minner. I, (Hs. ˹
nalem.
,
1459
˺):
diner lieb haimlichkait | sol nit vil werden gesait. | was sich zwayt, daß tryt sich gern, | da mit kömpt lieb zuͦ un eren.
Jörg, Salat. Reformationschr.
507, 1
(
halem.
,
1534
/
5
):
Es suͦcht ouch der tüfell / [...] / ob er jenen zwegen moͤcht bringen / [...] / das sy sich ouch zweyett / darnach dann dryett.
Niewöhner, Teichner
564, 3446
(Hs. ˹
moobd.
,
n. 1400
˺):
sagt mir ein underschaiden | zwischen chetzer, juden und haiden, | [...] | [...] die tunt sich drein | auch mit sunderleichem mainn.
2.
›etw. (auch: sich) verdreifachen‹;
vgl. (Zahlwort) 4.
Phraseme:
bei dreiens
›dreifach, bei Verdreifachung‹.
Bedeutungsverwandte:
vgl.  2, .

Belegblock:

Stackmann u. a., Frauenlob
1, 18, 3
(Hs. ˹
omd.
/
schles.
;
14. Jh.
˺):
Wie die dœne schœne lœne | schenken ûz der armonîen, | die sich modeln, drîes drîen; | [...] | mac man hœren in niun kœren.
Opel, Spittendorf (
osächs.
,
um 1480
):
So verhilden wir das gebott und wolten nicht abetretten [...] bey 3 schillingen, bey 5 sch., bey dreyens 5 sch., bey einer margk, bey 3 margk, bey dreiens 5 margk [...].
Müller, Alte Landsch. St. Gallen (
halem.
,
1542
):
Derhalben der rych mit sinem unrechtfertigen wuͦcher [...] den gewün, [...], ze sinen handen zücht und dreye.
3.
›sich / etw. in der Dreifaltigkeit Gottes gestalten, aufheben; sich innertrinitarisch gebären (als Prozess)‹; meist als part. Adj., auch subst. verwendet;
zu (Zahlwort) 5.
Texte religiösen und didaktischen Inhalts.
Bedeutungsverwandte:
I, 1, ,  36.
Syntagmen:
jn. / etw. / sich dreien
;
got einer und gedreit, gedreit in den personen sein, got, die dreifaltigkeit
[wie] (z. B.
aus und aus
)
gedreit sein
;
got sich das dreien leren
;
der gedreite got, die gedreite trinität, das gedreite geschlos
.

Belegblock:

Fischer, Brun v. Schoneb. (
md.
, Hs.
um 1400
):
daz ist di heilige drivaldekeit, | di was gar uz und uz gedriet | und von dem quatere gar gevriet.
Stackmann u. a., Frauenlob
6, 6
(Hs. ˹
md.
auf nd. Grundlage,
v. M. 14. Jh.
˺):
Diz beren unt diz drien | got ê der zît sich larte durch versuochen, | daz er ez kunde.
Matthaei, Minner. I, (Hs.
15. Jh.
):
wem dubyttatt dryfaltig | hatt unser Got gewaltig | die lieb also gedrytt, | gegründt und hoch gefrytt.
Stackmann u. a., a. a. O.
5, 1, 10
;
Hübner, Buch Daniel .
Vgl. ferner s. v. .