darob,
selten
drob,
Adv.
1.
Lokaladv. zum Ausdruck der Situierung einer Person / eines Gegenstandes oberhalb einer Bezugsgröße: ›über diesem Ort, darüber; dort oben‹.
Bedeutungsverwandte:
vgl. ,  2.

Belegblock:

Müller, Faustb.
916, 8
(
Frankf.
1587
):
Caucasus zwischen India vnd Scythia / ist die hoͤchste Jnsel mit seiner hoͤhe vnd gipffel. Darob D. Faustus vil Landschafft vnd weite deß Meers vbersehen.
Kehrein, Kath. Gesangb. (
Leipzig
1537
):
Vff erd vnd auch im hymmel drob.
Klein, Oswald
45, 75
(
oobd.
,
1415
):
Zwai smale füsslin als ain schilt | trait si in braiten schühen, | darob zwai bainlin, klain gedilt.
Sappler, H. Kaufringer
29, 74
;
Klein, a. a. O.
110, 15
.
2.
mit Bezug auf eine Größe, die starke Affekte auslöst oder auf die sich eine (meist geistige) Tätigkeit richtet: ›über diese Sache, Angelegenheit‹.
Syntagmen:
d. halten
›darüber wachen‹,
sich d. verwundern, freude / verdrus d. haben
.

Belegblock:

Hoffmeister, Kuffstein. Gef.
Avr, 21
(
Leipzig
1625
):
Es war gemelter Thurn so kunstreich erbawet / daß darob ich mich hoͤchlichen verwundert.
Trunz, Meyfart. Rhet.
66, 1
(
Coburg
1634
):
Augustinus last sich gantz uͤbel drob werden / da er betrachtet / wie er seine Jugend mit Lesung unnuͤtzer Buͤcher verschlissen.
Moscherosch. Ges. Phil. v. Sittew. (
Straßb.
1650
):
und aber den Händeln mit solchem eyffer nachgesonnen, daß ich [...] darob gleichsam in einer Entzuckung lange zeit gelegen.
Chron. Augsb. (
schwäb.
,
1544
/
45
):
daß alle wahlen on alle abredung und vorwort beschehen sollen, und wirt auff dise stund von ainem erbern rat [...] mit guter achtung noch hefftig darob gehalten.
Memminger Chron. Beschr., (
Ulm
1660
):
Das Christenthumb vnd das uͤbrige lernen betreffend / haben diese Schulen auch jhre gute Ordnungen / vnd wird vest darob gehalten.
Müller, Faustb.
933, 27
;
Kehrein, Kath. Gesangb. ;
Fuchs, Murner. 4 Ketzer
99, 16
;
3.
Kausaladv.: ›deshalb, darum‹; auch relativer Gebrauch.
Bedeutungsverwandte:
vgl.  3.

Belegblock:

Kehrein, Kath. Gesangb. (
Bautzen
1567
):
Pilatus [...] fragt Jesum von wan er wer, | Doch Jesus Pilato dorauff nit vill antwort gab, | Das er sich auch sehr war verwundern dorob.
Chron. Augsb. (
schwäb.
,
1536
):
aber die zwen bürgschuester kamen darob schier in die Eisen, dann sie hetten ain frembde oberkait gesucht.
Schorer, Sprachposaun
53, 23
(o. O.
1648
):
Aber die Thorheit des Vielwissens vnd darob hoch angesehen zu seyn / sticht auch in jhrer Kappen.
Hoffmeister,
Kuffstein. Gef. 4, 27
;
Kehrein, a. a. O. ;