darob,
selten
drob,
Adv.
1.
Lokaladv. zum Ausdruck der Situierung einer Person / eines Gegenstandes oberhalb einer Bezugsgröße: ›über diesem Ort, darüber; dort oben‹.Belegblock:
Caucasus zwischen India vnd Scythia / ist die hoͤchste Jnsel mit seiner hoͤhe vnd gipffel. Darob D. Faustus vil Landschafft vnd weite deß Meers vbersehen.
Zwai smale füsslin als ain schilt | trait si in braiten schühen, | darob zwai bainlin, klain gedilt.
2.
mit Bezug auf eine Größe, die starke Affekte auslöst oder auf die sich eine (meist geistige) Tätigkeit richtet: ›über diese Sache, Angelegenheit‹.Syntagmen:
d. halten
›darüber wachen‹, sich d. verwundern, freude / verdrus d. haben
.Belegblock:
Es war gemelter Thurn so kunstreich erbawet / daß darob ich mich hoͤchlichen verwundert.
Augustinus last sich gantz uͤbel drob werden / da er betrachtet / wie er seine Jugend mit Lesung unnuͤtzer Buͤcher verschlissen.
und aber den Händeln mit solchem eyffer nachgesonnen, daß ich [...] darob gleichsam in einer Entzuckung lange zeit gelegen.
daß alle wahlen on alle abredung und vorwort beschehen sollen, und wirt auff dise stund von ainem erbern rat [...] mit guter achtung noch hefftig darob gehalten.
Das Christenthumb vnd das uͤbrige lernen betreffend / haben diese Schulen auch jhre gute Ordnungen / vnd wird vest darob gehalten.
3.
Kausaladv.: ›deshalb, darum‹; auch relativer Gebrauch.Belegblock:
Pilatus [...] fragt Jesum von wan er wer, | Doch Jesus Pilato dorauff nit vill antwort gab, | Das er sich auch sehr war verwundern dorob.
aber die zwen bürgschuester kamen darob schier in die Eisen, dann sie hetten ain frembde oberkait gesucht.
Aber die Thorheit des Vielwissens vnd darob hoch angesehen zu seyn / sticht auch in jhrer Kappen.
Hoffmeister,
Kuffstein. Gef. 4, 27
; Kehrein, a. a. O. ;