besenden,
V.,
rückuml.
1.
›nach jm. schicken, jn. zu sich zitieren, bitten, beordern, jn. kommen lassen‹; vom Tod: ›jn. abrufen‹.
Bedeutungsverwandte:
, ; vgl.  1.
Syntagmen:
jn.
(z. B.
den beichter / henker, die cardinäle / edelen / fürsten / herren / hausgenossen / scheffen
)
b., got jn. b., jn. gegen
(eine Stadt)
b., jn. zu jm. b.; nach jm. b
.
Wortbildungen:
besendung
1.

Belegblock:

Chron. Köln (
rib.
, Hs.
1. H. 15. Jh.
):
Sus dede der greue ind besande | die edelsten van al neder lande.
Ermisch, Freib. Stadtr. (
osächs.
, Hs. 
v. 1325
):
Wirdit abir he besant unde kumit nicht, so sal der voit sine buze schribin uffe daz hus.
Mayer, Folz. Meisterl. (
nobd.
,
v. 1496
):
Das uns der tod pesende | Unnd menschlich hilff uns gar verlet.
Chron. Strassb. (
els.
,
A. 15. Jh.
):
do besantent der künig von Francrich und künig Robertus von Sicilien die cardinale gein Avion.
Geier, Stadtr. Überl. (
nalem.
,
um 1400
):
welher aber fúr gericht nit kaͤme, dem da fúrgebotten wúrd, den sond die wettpfenniger darnăch unverzogenlich besenden.
Bachmann u. a., Volksb. (
alem.
,
15. Jh.
):
Zehannd besannt der küng nach Daniellen.
Dreckmann, H. Mair. Troja
43, 22
(
oschwäb.
,
1393
):
(D)er küng Priamus besant all sein fürsten und herrn dez lands, und auch daz volk der stat ze Troy in den balast Ylion.
Gereke, Seifrits Alex.
532
(
oobd.
, Hs.
1466
):
der kunig hies besenden drat | sein pest maister all.
Bischoff u. a., Steir. u. kärnt. Taid. (
m/soobd.
,
15. Jh.
):
so sol der amptmann die hausgenossen besenten.
Piirainen, Stadtr. Sillein
65b, 20
(
sslow. inseldt.
,
1378
):
chvͤmpt er czu der dritten ladvng nicht zo sullen yn dy fuͤrsten czu recht besenden.
Loesch, Kölner Zunfturk. ; ; ; ;
Bobertag, Eulensp. ;
Sappler, H. Kaufringer
7, 270
;
Munz, Füetrer. Persibein
476, 1
;
2.
›(die Mitglieder eines konstitutionellen Organs, einer Versammlung o. ä., durch Boten) zusammenrufen; (das Organ) einberufen‹.
Bedeutungsverwandte:
vgl.  1,  1.
Wortbildungen:
besendung
2.

Belegblock:

Toeppen, Ständetage Preußen
2, 415, 36
(
preuß.
,
1442
):
haben die stete obireynsgetragen, das die von Danczik sullen die tagefart zcum Sunde besenden, und haben vorbas beslossen, das men dem sendeboten 20 gutte mark uff dis moell vor seyne awsrichtung sal geben [...] das dieselbige besendunge volbracht werde und besant, das [ist] mit eyntracht des hern homeisters und der stete vulbort eyntrechtiglichen gescheen.
Chron. Augsb. (
schwäb.
, zu
1372
):
do besant Chůnrat Ilsung uff dem Stain, wann er burgermaister was, den grozzen raut.
Ebd. Anm. 4 (
schwäb.
,
1544
/
45
):
so sol ein ieglich zunfftmeister sin hantwerck allez besenden.
Dirr, Münchner Stadtr. (
moobd.
,
1377
):
so sol man besenden bed raet und die gemayn.
Ebd. (
moobd.
,
1403
):
so sol mon ein gemain besenden und ir sagen, in welher geltschulde die stat sey.
Sappler, H. Kaufringer
31, 26
;
Preuss. Wb. (Z)
1, 563
.
3.
›sich sammeln, sich zu militärischen Zwecken mit anderen vereinigen; (ein Heer o. ä.) aufbieten, zusammenziehen‹.
Bedeutungsverwandte:
vgl.  2,  2.

Belegblock:

Thiele, Minner. II,
23, 109
(Hs. ˹
md.
/
rhein.
,
1. V. 15. Jh.
˺):
ich sal mich inden landen so wyt | besenden naden vrunden myn.
Wyss, Limb. Chron. (
mfrk.
, zu
1375
):
des besanten sich die marcgreben von Missen mit iren frunden unde qwamen vur Erfort mit ses dusent rittern.
Chron. Nürnb. (
nobd.
,
um 1400
):
do besanten di gemain stet dez pundes vil folkes zusammen und wolten ein zug gen Franken tun.
4.
›etw. holen, kommen lassen, bestellen‹.
Syntagmen:
das essen / gewand, met / wein b
.

Belegblock:

Sappler, H. Kaufringer
11, 297
(
schwäb.
, Hs.
1464
):
si besant met und weins genuog.
Seuffert u. a., Steir. Landtagsakten
1, 91, 28
(
m/soobd.
,
1445
):
oss sey dan, daz ich daz kaufet ader besent von ander lewten.
5.
›jn. zu etw. bestimmen‹.

Belegblock:

Mollay, Ofner Stadtr.
37, 2
(
ung. inseldt.
,
1. H. 15. Jh.
):
Wie der richter aus yetwederen hantwerich pesenden sol zwen man den Ratherren zu hilff, so dÿ stat mergklich sach an genn.