begaten,
V.;
zu
mhd.
begaten
›erreichen‹
().
– Md., vereinzelt els.
1.
›(jm., auch: sich) etw. besorgen, beschaffen, verschaffen; etw. gebrauchsfertig zubereiten, etw. bereiten; etw. herstellen‹.
Bedeutungsverwandte:
1
 1,  5;  2.
Syntagmen:
(jm./sich) den brief / frieden / harnisch / spaten / wein / weihrauch, die quitanzie / schuppe / seide, die waffen b., etw. auf js. kost b
.

Belegblock:

Loesch, Kölner Zunfturk.
1, 152, 4
(
rib.
,
1397
):
die meistere solen eine zijt eme bescheiden, daenbinnen hei sin harnesch begaden sall.
Chron. Köln (
rib.
, Hs.
1. H. 15. Jh.
):
Snel daden sy in begaden | beide schuppen ind spaden.
Meijboom, Pilgerf. träum. Mönch 
348
(
rib.
,
1444
):
Allet des dir noit ist, | Begaden ich dir in kurter vrist.
Ebd.
4871
:
Dat man dir bereide ind begade | Eyn bat dich zo baden.
Bömer, Pilgerf. träum. Mönch  (
rhfrk.
,
um 1405
):
Auch waren die wappen yme [Davidt] nit begadet, | Sonder sij waren vor Saul.
Wyss, UB Deutschord. Hessen (
hess.
,
1368
):
sal der perner dy kirtzen off syne kost alle jar off daz egenante jargezijde begaden.
v. Tscharner, Md. Marco Polo
47, 15
(
osächs.
,
2. H. 14. Jh.
):
von der sidin dy man do begat.
Loesch, a. a. O. ;
Frantzen u. a., Kölner Schwankb. ;
2.
›etw. in sachgemäßer Weise behandeln, versorgen, etw. bearbeiten, ausrüsten‹; je nach Bezugsgegenstand z. B.: ›(Gefäße) säubern; (einen Raum) schmücken; (den Acker) bestellen‹.
Syntagmen:
die farbe / materie, den acker / baum / blutstrich / palas, das gefäs b
.
Wortbildungen:
begatung
(a. 1685).

Belegblock:

Ziesemer, Proph. Cranc. Jes.
1, 6
 (
preuß.
,
M. 14. Jh.
):
wunde und blutstriche, swulstslag und der ist nicht gebunden noch begat mit arczedie.
Loesch, Kölner Zunfturk. (
rib.
,
1370
/
97
):
sal man up ingeine geboiden virdagen ingein werc an deim garrinampte doen, sunder in die varwe zo begaden of upzuschudden.
Reissenberger, Väterb. (
md.
, Hs.
14. Jh.
):
Zu samne si [Gotes brutinne] ze geveze las, | Daz wusche sie und begatte.
v. Tscharner, Md. Marco Polo
28, 27
(
osächs.
,
2. H. 14. Jh.
):
bynnen der muren ist eyn pallas, bynnen wol begat mit geslagim golde.
Eis, Gottfr. Pelzb.
123, 35
(
nobd.
/
thür.
,
3. V. 14. Jh.
):
suwir boume werdin suze in der selbin wis begat.
v. Tscharner, a. a. O.
15, 4
;
Valli, Königsb. Apostelgesch.
1947, 51
;
Preuss. Wb. (Z)
1, 464
.
3.
›etw. einrichten, in die Wege leiten; Sorge tragen, daß etw. durchgeführt wird; etw. anordnen‹; resultativ: ›etw. erreichen, bewirken‹.

Belegblock:

Chron. Köln (
rib.
, Hs.
1. H. 15. Jh.
):
Wir sullent vmmer so begaden, | dat men vrs willen sal gestaden.
ich rede e an den greue van Cleue | ind willen weder in begaden, | dat hie vns her zo ste zo stadin.
Meijboom, Pilgerf. träum. Mönch 
9310
(
rib.
,
1444
):
Mit mynre tzouveryen ich dat begade | Dat mir der doerwerder des gestade.
Bömer, Pilgerf. träum. Mönch  (
rhfrk.
,
um 1405
):
So sal sie die [wappen] mit dir dragen | Uff das, wann is not wirt begaden, | […], das du sij findes bereidt.
Chron. Strassb. (
els.
,
1362
):
er hette begaddet und geboten, wenne man die große glocke zu Mollesheim lute, daz danne daz neheste dorf ouch solte lüten.
nů was ouch vor begattet, daz in iegelicher gaßen ein burde strowes lag.
4.
›jn. ausfindig machen, suchen, treffen, antreffen‹.

Belegblock:

Bömer, Pilgerf. träum. Mönch (
rhfrk.
,
um 1405
):
Ist sij balde enweg gangen gelich | Yemans zu suchen und zu begaden | Der mir die wappen helffe dragen.
Das du an einen guden staden | Yn nach dem dode mogest begaden.