bastgen,
baschgen,
2
basten, baschen,
V.,
in einem Drittel der Belege Schreibungen mit initialem p-
(vgl. zur b-/p
-Varianz: Frnhd. Gr. S.
); 84
basten
ist einfache, bastgen
erweiterte Verbableitung aus 2
bast
(dies aus ital. basto
›Packsattel‹; ); die Schreibungen mit -sch-
entsprechen der obd. Varianz von st
und scht
(Frnhd. Gr. S.
); die am häufigsten belegte Schreibung ist 116/18
baschgen
. – Wobd.; seit dem späten 15. Jh.
1.
›Transporte mit dem Saumtier ausführen, den Transportbetrieb ausüben‹.Belegblock:
am sontag zesoumen und basten.
2.
›jn. (Einzelpersonen) durch geeignete Maßnahmen zähmen, zu dem gewünschten Verhalten zwingen; jn. (als Herrschaftsträger, meist: Gruppen) durch organisatorische oder militärische Maßnahmen bändigen, bewältigen, bezwingen, befrieden; (Tiere) domestizieren, zähmen, abrichten; (Leidenschaften) bezwingen, unter Kontrolle bringen, im Zaum halten; (das Mundwerk) zügeln‹; Ütr. zu 1.Syntagmen:
den menschen
(als Geschlecht) / babst / man, die frau, das weib / kind, die herren / pfaffen / nachbarn, die feinde / Wenden / Philister / eidgenossen, Israel, die reichstat, das tier, die geis, den löwen, die täube
›Unbeherrschtheit‹, den hochmut / troz, das maul, die füsse b.
Belegblock:
zu hierbst ward min ber lidyg und must in zu dud schlachen, d[an] ich in numen mocht baschen.
dass er zwischen disen maͤchtigen nachpuren nit wol frî herschen, nit die sinen paschgen […] moͤchte.
wil yetz luogen on verzug, | ob ich den menschen paschgen mug.
Hatt die stat Zürich fürsten und herren widerstandt mogen thůn und mag ein eynigen mann nit baschgen?
Můtwill vnd laster / durch gewalt vnd Ansehen der satzungen daͤmmen vnnd bastgen.
der hertzog von Gellern gab weder umb king noch umb kaißer […], das man in nit kund bassten.
Es machten aber die weiber den argwon, die etwas laut waren und nit möchten gebaschget werden.
3.
›etw. schaffen, etw. zwingen, einer Aufgabe gewachsen sein‹.