bastgen,
baschgen,
2
basten,
baschen,
V.,
in einem Drittel der Belege Schreibungen mit initialem
p-
(vgl. zur
b-/p
-Varianz: );
basten
ist einfache,
bastgen
erweiterte Verbableitung aus
2
bast
(dies aus ital.
basto
›Packsattel‹; ); die Schreibungen mit
-sch-
entsprechen der obd. Varianz von
st
und
scht
(
Frnhd. Gr. S.
116/18
); die am häufigsten belegte Schreibung ist
baschgen
.
– Wobd.; seit dem späten 15. Jh.
1.
›Transporte mit dem Saumtier ausführen, den Transportbetrieb ausüben‹.

Belegblock:

Rennefahrt, Statut. Saanen (
halem.
,
1600
):
am sontag zesoumen und basten.
2.
›jn. (Einzelpersonen) durch geeignete Maßnahmen zähmen, zu dem gewünschten Verhalten zwingen; jn. (als Herrschaftsträger, meist: Gruppen) durch organisatorische oder militärische Maßnahmen bändigen, bewältigen, bezwingen, befrieden; (Tiere) domestizieren, zähmen, abrichten; (Leidenschaften) bezwingen, unter Kontrolle bringen, im Zaum halten; (das Mundwerk) zügeln‹; Ütr. zu 1.
Bedeutungsverwandte:
 1,  2,  3, , , .
Syntagmen:
den menschen
(als Geschlecht)
/ babst / man, die frau, das weib / kind, die herren / pfaffen / nachbarn, die feinde / Wenden / Philister / eidgenossen, Israel, die reichstat, das tier, die geis, den löwen, die täube
›Unbeherrschtheit‹,
den hochmut / troz, das maul, die füsse b.

Belegblock:

Schib, H. Stockar 
135, 28
(
halem.
,
1520
/
9
):
zu hierbst ward min ber lidyg und must in zu dud schlachen, d[an] ich in numen mocht baschen.
V. Anshelm. Berner Chron. (
halem.
,
n. 1529
):
dass er zwischen disen maͤchtigen nachpuren nit wol frî herschen, nit die sinen paschgen […] moͤchte.
Kottinger, Ruffs Etter Heini V.  (
ohalem.
,
1538
):
ir wënnd all herren bassken und demmen.
Ders., Ruffs Adam (
Zürich
1550
):
wil yetz luogen on verzug, | ob ich den menschen paschgen mug.
Gagliardi, Dok. Waldmann
2, 552, 6
(
halem.
,
um 1541
):
Hatt die stat Zürich fürsten und herren widerstandt mogen thůn und mag ein eynigen mann nit baschgen?
Maaler (
Zürich
1561
):
Můtwill vnd laster / durch gewalt vnd Ansehen der satzungen daͤmmen vnnd bastgen.
Die toͤube Paschgen. Furores compescere. Mit straaff einen Paschgen vnd zaͤmmen.
Roder, Hugs Vill. Chron.  (
önalem.
,
1512
):
der hertzog von Gellern gab weder umb king noch umb kaißer […], das man in nit kund bassten.
Barack, Zim. Chron.  (
schwäb.
,
M. 16. Jh.
):
Es machten aber die weiber den argwon, die etwas laut waren und nit möchten gebaschget werden.
sölle sie […] ein siechtagen simulieren; damit werde sie den man baschgen.
Bächtold, N. Manuel. Zugabe H. R. Manuel
384, 23
;
Rennefahrt, Zivilr. Bern  ;
3.
›etw. schaffen, etw. zwingen, einer Aufgabe gewachsen sein‹.

Belegblock:

Schweiz. Id. (a. 
1530
).
4.
›etw. / sich auf etw. gründen, stützen, auf etw. bauen‹.
Bedeutungsverwandte:
 3; vgl.  13.
Syntagmen
sich / etw. auf etw.
(z. B.:
einen grund, die geschrift
)
b.

Belegblock:

Schweiz. Id. ; 1781 (a. 
1524f.
).