ausschreiten,
V., unr. abl.
1.
›aus etw. heraustreten‹; auch bildlich.

Belegblock:

Göz. Leichabd. (
Jena
1664
):
so bald die ermuͤdete Seele ausschreitet aus der elenden zerbruͤchlichen Leibes⸗Huͤtten.
Koppitz, Trojanerkr. (Hs. ˹
noschweiz.
,
15. Jh.
˺):
Aiax der fürste one hass | Von dem schiffe ussgeschraitt.
2.
›von einer eingeschlagenen Schrittrichtung abweichen‹, im ersten Beleg ütr.
Bedeutungsverwandte:
vgl.  1, ,
1
 3.

Belegblock:

Luther, WA (
1524
):
Da war niemant auff rechter ban, | sie waren all ausschritten, | Eyn yeder gieng nach seynem wahn | und hielt verlorne sitten.
Ders. Hl. Schrifft.
1. Chr. 14, 9
(
Wittenb.
1545
):
DA sie aber kamen auff den platz Chidon / recket Vsa seine hand aus / die Laden zu halten / denn die Rinder schritten beseit aus.
3.
›„mit einem bergmännischen Bau eine von der Hauptbaurichung abweichende Richtung einschlagen, von der Hauptbaurichtung abweichen“‹ (so
Paul, s. u.); Spezialisierung zu
2
.
Bedeutungsverwandte:
vgl.  14,  5.

Belegblock:

Paul, Wb. Bergmannsspr.
1987, 139
(
Wien
1571
):
sol der Schacht vom Stolln weichen / biß an die stel / da Er vorhin vom rechten gang durch Tuerbenstain ist außgeschritten.