aussaufen,
V., unr. abl.
›(den Inhalt eines Gefäßes, mit verschobener Bezugsgröße: das Gefäß) gierig, unkultiviert austrinken, leersaufen‹; in mannigfacher Weise ütr., z. B.: ›(den Tod) überwinden‹; ›etw. versehren‹; ›jn. physisch vernichten‹.
Phraseme:
die grundsuppen aussaufen
›die bösen Folgen von etw. tragen‹.
Bedeutungsverwandte:
(V., unr. abl.) 1, (V.) 3; vgl.  1.
Syntagmen:
das bier, den wein / trank
, (verschoben:)
ein fas / mas / fuder most, die bach / schale a.
, (ütr.:)
das mark, den tod, den haufen der christen, Juda a.
;
ane verschnaufen a.

Belegblock:

Karsten, Md. Paraphr. Hiob (
omd.
,
1338
):
der elyphant [...] | Uz sufet eyne gantze bach.
Luther, WA (
1528
):
Diese forcht, [...] ist so gros und hefftig, das sie auch ausseufft das marck aus den beynen, und schoͤpffet aus alle macht und safft.
Ebd. (
1540
):
Alii werden das hellisch fewer in der helle lecken und die grundsuppen aussauffen.
Ders. Hl. Schrifft.
Spr. 23, 30
(
Wittenb.
1545
):
wo sind rote Augen? Nemlich wo man beim Wein ligt / Vnd kompt auszusauffen was ein geschenckt ist.
Kehrein, Kath. Gesangb. (
Nürnb.
1631
):
die lign im Sauß, | [...], | Sauffen gantz Maß in eim Zug auß, | Ein halben Ochsen fressen.
Goldammer, Paracelsus.
7, 163, 19
(
um 1530
):
so der glaub verkündet würde von bischofen ec, pfaffen, münchen ec mit solchem ernst, als die den wein aussaufen und der huren warten, es wer lang kein Türk mehr.