aussaugen,
V.,
in der Mehrzahl der Belege unr. abl., vereinzelt regelmäßig.1.
›etw. (Flüssigkeit) aus etw. aussaugen‹; mit Verschiebung der Bezugsgröße: ›etw. (Flüssigkeitshaltiges) leersaugen‹; ütr. auch von einer Stillenden gesagt.Syntagmen:
die milch, das gift /
(verschoben:) das mer /
(ütr.:) die mutter a., jm. das blut a.
Wortbildungen:
aussaugung.
Belegblock:
Erat scriptura Adamant, da man sol milch aussaugen.
als denn ze jungst die hungrigen bremen dar uf vallent [...] und daz genagen bein zemal enploͤzent und daz usgesogen mit in verfuͤrent in den luft.
2.
im Anschluß an 1 in mannigfachen Übertragungen: ›jm. etw. in Ausnutzung der Machtverhältnisse rauben, entreißen‹; ›etw. versehren, entkräften, schwächen‹; mit Verschiebung der Bezugsgröße: ›jn./etw. (z. B. ein Land) aussaugen, auslaugen, ausbeuten‹.Bedeutungsverwandte:
3, 2, 3; vgl. , 2, 2, 1, , , , , , , , 2, , , 2, (V.) 11, , , 2, , 3, 1, 3, 1, 2, , 3, 19, 2, 2, 1, 14, , 19 (jeweils zur 1. Variante); 2, (zur 2. Variante), 2.Syntagmen:
jm. das seine / gelt a., jm. den geist, das mark a.
, (verschoben:) jn.
(z. B. den bürger / pfarrer, die untertanen
) a., die stat, das land / fürstentum a.
; ausgesogener sak.
Belegblock:
as also gevilt synt ind untbloist | Die armen ind zo male us geoest | Ind alle dat yre aff is getzogen | Ind us gerodet ind us gesogen.
der [hertzog] sie mit steten kriegen [...] müd gemacht und außgesogen hat.
In mir sint mines herren schoz | Und syne pyne manecvalt, | Di mir uz sugen mit gewalt | Und mir benemen mynen geist.
Di fremdẽ haben inz marck auz gesvgen.
Mein knecht mir vil ab-trugen, | Die Juden mich auß-sugen.
nemmen wir den ausgesognen / laͤren büntelsack in rockermel.
zehen hundert tauset guldin. Solichs sugen sy [oͤrden] auß arm vnd rych.
Memminger Chron. Beschr. ;
3.
›das Stillen (eines Kindes) beenden‹.