augbrawe
(selten:
augbraue
),
augenbrawe
(selten:
augenbraue
);
die
;
–/-Ø
und
-n
, Belege meist im Pl.;
starke Formenvarianz des Grundworts:
-brawe
am häufigsten belegt, daneben seit dem 15. Jh. selten
-braue
und verdumpfte Formen mit
o
:
-bro(we)
; Hiatfüllung meist durch
w
, auch durch
h
(
-brahe
) und
g
(
-brage
).
›Augenbraue‹; metonymisch: ›Augenwimper‹ sowie ›Augenlid‹;
zu  1.

Belegblock:

Belkin u. a., Rösslin. Kreutterb.
198, 19
(
Frankf.
1535
):
Sie machen lauter die augbrawen mit honig vermischet vnd angestrichen.
Luther. Hl. Schrifft.
3. Mose 14, 9
(
Wittenb.
1545
):
sol er [DEr Gereinigte] alle seine Har abscheren auff dem heubt / am bart / an den augbrunen.
Sachs (
Nürnb.
1564
):
Zwischn augbrahen het sie ein mäßlein, | Ein roten mund, ein kleines näßlein.
Kurrelmeyer, Dt. Bibel (
Straßb.
1466
):
Mein antlútze geschwal von dem weinen: vnd meine augbroen die ertunckeltten.
Bolte, Pauli. Schimpf u. Ernst (
Straßb.
1522
):
Uff einmal satzt die guͦt Frau an den Man, er solt ir Har von den Augbragen geben.
Moscherosch. Ges. Phil. v. Sittew. (
Straßb.
1650
):
die Haar stiegen ihm auf dem Haupt als Jgels⸗stacheln, die Stirn gefalten als ein Rock, die Augbrauen gekrümt als ein Bogen.
Bächtold, N. Manuel. Elsli
280, 622
(
Basel
1530
):
Ir ougbröwli brun, glatt und fin, | Als söltend sie scharpf gmalet sin.
Maaler (
Zürich
1561
):
Augbrawen (die) die haar an augglideren. [...] Ein artzney die Augbrauwen hüpsch vnnd schwartz zemachen an den frauwen od’ anzestreychen.
Henisch (
Augsb.
1616
):
Augbrawen / supercilium, quod extet super cilia [...]. Die augbrawen erheben / stoltzieren / stoltz werden [...]. Die augbrawen zusamen ziehen / vnd die backen auffblasen / das ist / die sich gar vbermuͤtig vnd stoltz erzeigen [...]. Nicht sehen die augenbruͤnn der morgenroͤte.
Der augbrawen außfallen / kalheit / wenn die lieden der augen kahl werden.
Pfeiffer, K. v. Megenberg. B. d. Nat. (
oobd.
,
1349
/
50
):
klainen äugel vil hin und her varend, der augenprâwe sich oft auf und zuo tuont, bedäutent ainen gruntpœsen menschen.
ain iegleich tier, daz augprâw hât, daz tuot si in dem slâf zuo.
Eis u. a., G. v. Lebenstein
61, 12
(
oobd.
,
15. Jh.
):
So ainen die augprach stechen, so streich das wasser oben auf die augpra.
Dubizmay, kurß zu Teutze
84, 18
;
Gille u. a., M. Beheim
21, 30/2
;
268, 22
;
Kurrelmeyer, a. a. O. Var.; Var.;
Pfeiffer, a. a. O. ; ;
Dietz, Wb. Luther ; ;
Schmidt, Hist. Wb. Elsaß ;
Trübner, Dt. Wb.
1, 159
;
West, Dasypodius.
1989, 268
.