aufdrehen,
aufdrähen
(ersteres etwas häufiger),
V.
1.
›etw. aufdrehen, aufwinden‹;
die pfeifen a.
›die Pfeifen erklingen lassen‹;
jn. hübschlich a.
›jn. ausnehmen‹.

Belegblock:

Guth, Gr. Alex. (Hs. ˹
oobd.
,
E. 14. Jh.
˺):
Dar nach gepot er pald | Daz allez volk wer berait | So man die pfeyffen auf dreit.
Maaler (
Zürich
1561
):
Ein wupp Auftrăyen | Auffaͤdmen. Retorquere telam.
Klein, Oswald
59, 39
(
oobd.
,
1. H. 15. Jh.
):
des ward ich hübschlich aufgedrät mit füssen an die stange.
2.
›jn. fein bilden, hauen, drechseln, gestalten‹.

Belegblock:

˹Hierher mit unr. Flexion (?):
Stackmann u. a., Frauenlob 5, 107 G,
19
(Hs. ˹
md.
auf nd. Grundlage,
v. M. 14. Jh.
˺):
wîp ist ir êrste name, dâ von sint vrouwen ûf gedrouwen
(
Stackmann
u. a., Wb. zur Gött. Frauenlob-Ausg. 1990, 386 hat hier den ungesicherten Ansatz
ûfgebrouwen
, vgl. ebd. s. v.
briuwen
).˺
Österley, Steinhöwels Äsop (
Ulm
1474
/
82
):
Unsälig ist der mensch [...], welher sich in übermuot höher und edler ufftreiet wann syn geburt und staut begeret.
Klein, Oswald
80, 2
(
oobd.
,
1. H. 15. Jh.
):
Ain rainklich weib, durch jugent schön, | klain aufgedrät an tadels dro.
3.
›etw. anstiften, anzetteln‹; refl.: ›sich ereignen, hereinbrechen‹.
Bedeutungsverwandte:
vgl.  1 (zu ersterer Variante);  5 (zum refl. Gebrauch).
Syntagmen:
aufrur / krieg / zwietracht
(Obj.)
a.
;
aufrur / unglük
(Subj.)
sich a.

Belegblock:

Sachs (
Nürnb.
1544
):
Thut abr ein unglück sich auffdrehen, | Das ir eim etwan ubel geht.
Turmair (
moobd.
,
1522
/
33
):
aufrueren (so zwischen den zwaien reichen auf zue dräen auf bêden seiten man fleissig ist).