aufdringen,
V., unr. abl.
1.
›etw. gewaltsam öffnen, aufbrechen; etw. zum Platzen bringen‹.Belegblock:
paroxysmus sanguinis nonnunquam est adeo vehemens, das er die ader auftringet.
da giengen die nachpauren hinein und trangen die kamer auff.
2.
›aufsteigend heraus-, hervorbrechen, durchdringen‹, mit unterschiedlichen Bezugsgrößen, z. B. von Gestirnen: ›aufgehen‹; von Quellen: ›emporsprudeln‹; von Pflanzen: ›hervorsprießen‹; von Lichterscheinungen: ›hervorleuchten‹; von Liedern: ›aufsteigen‹; offen zu 3.Belegblock:
Biß das die morgenröt auff drung, | Machten beyd tayl ir ordenung.
[Geduld zu üben]
ist ein suͤzzer smak dez edlen balsamen vor minem goͤtlichen antlút, es ist ein uf tringendes wunder vor allem himelschen here. der brunn uf dringet sunder mies | us dem velsen dur daz gries.
Es wirt usgon von Jacob | Ain stern uff tringen wunnenklich.
bis des tages glast | und die liechte sunn aufdrang.
Rosen vnd weisser lilien schaw, | Als sy vff dringen in dem taw.
mein dienst, der loufft neur hinden nach, | seit mir die weiss durch braunen bart aufdringt.
3.
›aufsteigen, aufdringen, sich erheben, sich emporschwingen (z. B. von menschlichen Geistes- und Seelenkräften, von Maria, von Schällen usw. gesagt)‹.Belegblock:
Vernünfticheit dringet ûf in daz wesen, ê si bedenke güete.
Ey wer ist doch die reine | Welch allso fru | Sich durch die kore swinget, | Zu gleicher weis auff tringet | In worer glu | Der morgen röt.
[ich] wunschte, daz dero ein iekliches [wassers troͤpflú] heti ein suͤsses uftringendes seitenspil, wol gereiset uss mines herzen innigostem saffe.
Wenne die sele, die do durch die wuͤste dirre welte vftringet mit irme gemuͤte in betrahtunge dis sacrementes.
Wer ist dú von der wuͤsti gat, | Des morgen rotes schoͤni hat, | [...] | Dringen uf als sam ein bolcz | Mit schúcze schnellenklichen tuͦt.
Naͮch soͤlichem sturm wider dringet vf die sele als der morgen sterne vss der vinsternisse vnd stiget vf [...] in den ewigen tag.
4.
›etw. hoch-, emporheben‹.