purgaz,
die
;
–/-tzen
;
aus
lat.
purgatio
›Reinigung‹
(
Georges
2, 2090
).
1.
›(Reinigung des Körpers durch) Abführmittel‹;
vgl.  1.
Bedeutungsverwandte:
; vgl. ,  1.
Syntagmen:
eine p. eingeben / (ein)nemen / verordnen
.

Belegblock:

Bolte, Pauli. Schimpf u. Ernst (
Frankf.
1555
):
Da het im sein Leibartzt ein Purgatz eingeben, dann der Fuͤrst kundt nicht zu Stul gehn.
Lemmer, Amman/Sachs. Ständeb.
12, 5
(
Frankf./M.
1568
):
Ich hab in meiner Apoteckn | Viel Matery die lieblich schmeckn / Zucker mit Wuͤrtzen ich conficier | Mach auch Purgatzen vnd Clistier.
Fastnachtsp. (
nobd.
,
v. 1486
):
Ich wil im ein purgatzen geben, | Und im domit verkurzen das leben.
Fischer, Folz. Reimp.
14, 64
(
Nürnb.
um 1520
):
Nempt ein purgacz, ewr sach wird gut.
Sachs (
Nürnb.
1563
):
Nach rechter kunst sie conficirt | Zu wassern oder machet salben, | Auch zu purgaczen allenthalben.
Barack, Zim. Chron. (
schwäb.
,
M. 16. Jh.
):
Der verordnet irem man ain salben zun lamen glider und ain purgatz.
Bächtold, N. Manuel. Todt,
12, 53
(
halem.
,
1514
/
22
):
Von der erd schůf gott die arzny, | Die krüter bkant ich wol unf fri; | Purgatzen kond ich geben gůt.
Sudhoff, Paracelsus (
1525
/
6
):
darauf wissen nun, das der vitriol gar ein trefliche purgaz ist in den harten und schweren magenkrankheiten.
Reithmeier, B. v. Chiemsee (
München
1528
):
Jn mass zwo leiblich purgatzen seinn.
Fischer, a. a. O.
43, 42
;
44, 146
;
45, 144
;
Öst. Wb.
3, 1438
.
2.
im religiösen Bereich ›Reinigung von Sünden, Läuterung‹;
vgl.  3.
Bedeutungsverwandte:
vgl.  3,  2.

Belegblock:

Luther, WA (o. J.):
Er [Gott] heissts was die purgatz mit bringt.