pfu,
pfuch,
Interj.
Ausdruck der Verachtung, Abscheu: ›pfui‹.
Bedeutungsverwandte:
; vgl. , , , .
Syntagmen:
pfu dich
›pfui über dich‹;
pfu der schande
.

Belegblock:

Luther, WA (
1547
):
O pfu dich, du schendlicher, leidiger Vnglaube, wie beraubstu vns so grosser Herrligkeit?
Stackmann u. a., Frauenlob
12, 7, 10
(Hs. ˹
nobd.
,
3. V. 15. Jh.
˺):
wes sitzest du so nahen | bi hohes küniges siten? | pfu, phi, du stenkest in.
Pyritz, Minneburg
4001
(
nobd.
, Hs.
um 1400
):
sie sprach: ,phuch dich, du mordes last | Und du falscher kuphers glast‘.
Schade, Sat. u. Pasqu. (
nobd.
,
1524
):
So sie doch größern mort begont, | Wan sie mit (pfuch schweig stil!) umb gont.
Fastnachtsp. (
nobd.
,
1529
):
Pfuch schand und laster! Uß an galgen! | Sönt sy einandren also balgen | Und demnach zu eelichen gmahlen nemmen.
Fuchs, Murner. 4 Ketzer
205
(wohl
Straßb.
1509
):
wend vil ee Mariam decken, | Pfüh / mit dem erbsündtlichen flecken | Dann sagen, das sanct Thomas leere | An einem ort argwönig were.
Pfeiffer-Belli, Murner. Kl. Schrr.
8, 93, 22
(
Straßb.
1522
):
Pfüch des lesterlichen vßlegens der götlichen geschrifften.
Kurz, Murner. Luth. Narr (
Straßb.
1522
):
Pfuch der grosen schand vff erden, | Das karsthanß sol geschissen werden.
Barack, Teufels Netz (
Bodenseegeb.
,
1. H. 15. Jh.
):
Man solt ims werffen ins mul | Den vil uppigen lüten, | Pfuch si in ir hüte!
Also tuond gerwer und sutor mit flisse | Baide man und frowen beschissen. | Es sind gar uppig lüt, | Pfuch sich der hüt!
Schlosser, H. v. Sachsenh.
260
(
schwäb.
,
1453
):
Pfuch pfy, pfuch pfy der grossen schant, | Daß du den hencker fürst mit dir!
Ebd.
4288
:
Der Eckhart sprach: ,gesell, pfuch pfy! | Der red möchst du gar wol enbern, | Ich hör es von dir doch nit gern‘.
Sudhoff, Paracelsus (
1529
):
pfu dich Plini, Diascorides, ir abkontrafeter.
Lemmer, Brant. Narrensch.
4, 27
(
Basel
1494
):
phfuch schand der tütschen nacion | Das die natur verdeckt wil han | Das man das bloͤst.
Bächtold, N. Manuel.
4, 16
(
halem.
,
1514
/
22
):
Wie schwitzend ir so kalten schweiss! | pfuch, pfuch, ir lond ein grossen scheiss!
V. Anshelm. Berner Chron. (
halem.
,
n. 1529
):
Pfuch der grossen schand, die du uns hast ton.
Ukena, Luz. Sp. 
915
(
halem.
,
1575
):
vom himmel schlüg der plitzg vnd Tunder | Das gantz erdtrich sich davon erregt | Alls firmament sich wider vns legt | Pfuch der schanden vnd ewigen schmach.
Matthaei, Minner. I, (Hs. ˹
wobd.
,
15. Jh.
˺):
,pfu dich diner boͤsen raͤtt‘, | sprach sie zů mir laideclich.
Primisser, Suchenwirt (
oobd.
,
2. H. 14. Jh.
):
Phuch! die lasterleichen zagen, | di an den ern kranchen | Und an ir trewe wanchen.
Si sprachen: ,Phuch der schanden! | Wer hat tzu disen stunden | Den ritter stoltz gepunden?‘
Munz, Füetrer. Persibein
236, 1
(
moobd.
,
1478
/
84
):
Pfuch dich, du wicht uil clainer, | wie pistu sprüch so frey!
Ebd.
522, 5
:
er iach: ,pfuch dich, du arck vntrewe wellte! | nach trewem diennst, den ich dir thet, | wie gibstu mir so sawres widergellte!‘
Weber, Füetrer. Poyt.
279, 2
(
moobd.
,
1478
/
84
):
ER rŭefft zum degen millde: | ,Pfuch dich, du klainer gieff, | was pringt dich in dy willde?‘
Fichtner, Füetrer. Trojanerkr.
447, 1
(
moobd.
,
1473
/
8
):
Pfuch ewig der ungefuege, | ir habt zü wenig ze clagen!.
Panzer, Seifrid Füetrers
430, 2
(
moobd.
,
1478
/
84
):
Der prüeder redt auß zorn: | ,pfuch der zägleichen wortt!‘
Chron. baier. Städte. Regensb. (
noobd.
,
1529
):
der Türk wer manchen so nüz gewesen, pfuch der schand, von denen, so beschüzen sollen.
Weber, Oswald. ;
Schmitt, Ordo rerum
752, 26
;
Öst. Wb.
3, 118
.