pflichten,
V.
1.
›sich an etw. beteiligen, halten; auf etw. hinzielen, sich verbinden‹;
zu  1.

Belegblock:

Meijboom, Pilgerf. träum. Mönch
668
(
rib.
,
1444
):
Ind dar umb ich her neder komen | Uch da ynne zo berichten, | Dat yr zo der sanftmodicheit plichten | Wilt ind alle grofheit begeest | In nij ind felheit de wile yr leeft.
Froning, Alsf. Passionssp. 
1725
(
ohess.
,
1501ff.
):
ab ich uch die warheit vorkunde, | darumb entgleubet er mer nicht! | ir hot uff myn toid geplicht.
Ebd.
7967
:
Enzcinne, her, unßer synn | beitte usßen und inn | mit dynem gotlichen lycht! | dye wysheyt inne uns plicht.
Neumann, Rothe. Keuschh.
692
(
thür.
,
1. H. 15. Jh.
):
wanne ane kuscheit uf disser erden | machstu by gote wol selig werden, | abir ane di demut mit nichte | das saltu sere zu ir phlichte.
Bechstein, M. v. Beheim. Evang. J. (
osächs.
,
1343
):
Abir diz sprâchin sîne geberêre, wan sie vorchten di Juden; wan di Juden hatten iczunt zů samene gephlichtet alsô: und wer en vorjehe Christum, daz her ûz der synagôgen wêre.
Feudel, Evangelistar V.
523
(
omd.
,
M. 14. Jh.
):
,owe‘, sprach sy, ,enlende ungetruwis spil, | du hast mit mir gepflicht. | ane en mak ich gelebyn nicht‘.
Niewöhner, Teichner
563, 68
(Hs. ˹
nobd.
,
E. 14. Jh.
˺):
da von bin ich unberihtet, | wie daz gut mit schande pflichtet | daz man gibt und nymt ungever.
Pyritz, Minneburg
2133
(
nobd.
, Hs.
um 1400
):
Nein, trutes trut, nach wunsch gepflicht, | Tu also an mir armen niht! | Uff die materg ich wider renne.
Ebd.
3885
:
Daz sich gein untruwe pflichtet, | Des wurd von mir gerichtet | Uber die selben frawen.
Mayer, Folz. Meisterl. (
nobd.
,
um 1480
):
Nun horet zu | Wie sulch unru | Sich zu mir hat gepflichte.
Fuchs, Murner. 4 Ketzer
959
(wohl
Straßb.
1509
):
Wer bey jnen [Barfüsser] brůderschaft hatt, | Der sol sich nit mer zů in pflichten.
Michels, Murner. Badenf.
34, 29
(
Straßb.
1514
):
Min sel hon ich gebadt mit dichten | Vnd den lib mit wasser pflichten: | Ich weiß fürwar das nimmer schadt, | Wan vnser ieder also badt.
Niewöhner, Teichner
462, 13
(Hs. ˹
moobd.
,
1360
/
70
˺):
also schadt dem sunter arm | daz er zu poͤsen lauten phlichtet.
2.
›jn. in Dienst oder Besitz übergeben, jn. zu etw. verpflichten‹;
zu  4.

Belegblock:

Chron. Mainz (
rhfrk.
,
15. Jh.
):
also gab bischof Albrecht den burgern zu Mentze große friheit, also daz si also fri sin, daz sie hinfur […] keinen dinst, schatzunge oder stuher me plicht sin zu geben.
Matthaei, Minner. I, (Hs.
15. Jh.
):
frawe, ir habt mir vil gesagt; | dar nach wil ich mich richten, | wil mir selde pflihten.