pflicht,
die
;
/-en;
von
pflegen
abgeleitetes Abstraktum.
1.
die Gemeinsamkeit mit etw. ausdrückend ›Verbindung, Verkehr, Umgang‹;
vgl.  1.
Vorwiegend älteres Frnhd.
Syntagmen:
pf. haben zur freude / güte / sünde, zum trank / wucher; pf. haben mit dem man / teufel / tod
.

Belegblock:

Helm, H. v. Hesler. Apok. (
nrddt.
,
14. Jh.
):
Lugen ist des tufels getichte | Und hat zu allen sunden phlichte.
Rueff, Rhein. Ostersp. 
478
(
rhfrk.
,
M. 15. Jh.
):
ich enacht uff alles gerecht nicht; | her umb so muß ich haben plicht | mit den tufeln in der hellen.
Bömer, Pilgerf. träum. Mönch (
rhfrk.
,
um 1405
):
Und so viel uff dir gehemmerent, | Also hettes du des wammesch nicht, | So qwemestu in dodes plicht.
Wyss, Limb. Chron. (
mfrk.
, zu
1351
):
Zu guden wiben han ich plichte, | wan si sin alles wandels fri.
Matthaei, Minner. I, (Hs.
wobd.
,
15. Jh.
):
mit dem [man] mag ich nit haben pflicht, | wann sin lieb ist trúw fry.
Neumann, Rothe. Keuschh.
4303
(
thür.
,
1. H. 15. Jh.
):
di frembden sunde werden ir eigen | der si en mit reissunge erzeigen, | si meinen addir meinen sin nicht, | so haben di sunde mit in plicht.
Ebd.
4323
:
wanne der endarffet usswendigen lobis nicht, | der ynwendich had mit togent plicht.
Jahr, H. v. Mügeln
1684
(
omd.
, Hs.
1463
):
darum, ir fürsten, habet pflicht | zu mir und leret mine ban: | ir sullet er in tugend han.
Ebd.
1952
:
den armen den betrübet nicht | und habt zu steter güte pflicht. | üch zimet wol, ir fürsten rich.
Ebd.
2535
:
[welch mensch] hat zu keinem tranke pflicht | und achtet überfraßes nicht.
Karsten, Md. Paraphr. Hiob (
omd.
,
1338
):
Owe daz des tages ring | Eyn dunst und eyn nebel breit | Vur knupte nicht mit bitterkeit, | So daz dis volk gemeinlich nicht | Hette gehabt zu vreuden phlicht.
Ey, richter wis, des darfstu nicht, | Wan di warheit hat mit dir phlicht.
Feudel, Evangelistar
22
(
omd.
,
M. 14. Jh.
):
Judas der inwas do nicht, | der tuvil der hatte mit ym pflicht.
Hübner, Buch Daniel (
omd.
, Hs.
14.
/
A. 15. Jh.
):
Ich wene daz er dir icht | Gebracht habe hulfe pflicht | Kein den lewin da her in.
Fischer, Brun v. Schoneb. (
md.
, Hs.
um 1400
):
zun sunden hat her keine pflicht, | des hat Johannes uns bericht.
Reissenberger, Väterb. (
md.
, Hs.
14. Jh.
):
Dine creature | An menschlicher figure, | Herre, der versmehe nicht! | La si haben mit dir pflicht, | Hie an tugentlicher zucht.
Gille u. a., M. Beheim
20, 30
(
nobd.
,
2. H. 15. Jh.
):
als offt wir lob von einem andern suchen, | als offt verliesen wir deins lobes phlicht.
Ebd.
79, 262
:
Darumb mag im chain unrecht nicht | gevallen und sein haben phlicht, | als sapiens enporte.
v. Groote, Muskatblut (
nobd.
,
1. H. 15. Jh.
):
Dar zů wil ich nit haben plicht, | ich mach ouch sin uerswigen nicht.
Gotlich ee du hinder nicht, | banfier saltu halten | vnd hab zů keynem wucher plicht, | so macht mit eren alden.
Mayer, Folz. Meisterl. (
nobd.
,
1517
/
8
):
Wolt mans haben in pflichte, | Must man der zwelffer dichte | in einem buch | Gruntlichen han geschriben.
Sappler, H. Kaufringer
14, 452
(
schwäb.
, Hs.
1464
):
si was gar betrüebt von herzen | und det mit den gepärden nicht, | sam si hette jamers pflicht.
Lindqvist, K. v. Helmsd.
1913
(
halem.
, Hs.
um 1435
):
Do erschinend ǒch zwen engel klar, | Die wyssagetend do fúr war | Das er och mit gewaltes pflicht | Also kam er an das jungst gericht.
Koppitz, Trojanerkr. (Hs. ˹
noschweiz.
,
15. Jh.
˺):
Gott der waist wol daz ir zucht | Hetten gar vergessen. | Ich gelob daz ir besessen | Weren mit tüffelschlicher pflicht.
Uss rubin rottes mundes pflicht | Sprach daz geertte fröwelin.
mitt vil strittenlicher pflicht | Wellen wir ritten unverzagt, | von Krichen füren da die magtt | Gegen Troye in ünser eygen.
Doch gab er üns jomers pflichtt | Von schweren schlegen ungezaltt.
Niewöhner, Teichner
325, 5
(Hs. ˹
moobd.
,
1360
/
70
˺):
sie [die sel] vert da hin in luftes phlicht, | daz mans weder greifft noch sicht.
Ebd.
449, 108
:
ander ungelukchs phlicht | chumpt in selten da zu handen | als hin vor und in den landen | da man christenleichen tůt.
Kummer, Erlauer Sp.  (
m/soobd.
,
1400
/
40
):
Wen ir da sůcht, der ist hie nicht, wann er hat mit dem tod chain phlicht.
Jaksche, Gundacker (
oobd.
, Hs.
1. H. 14. Jh.
):
Jesus gab im ein antwurt niht. | des lasters nam Pilatus phlicht.
Gereke, Seifrits Alex.
68
(
oobd.
, Hs.
1466
):
do was die welt allgemain | so gar poͤs und unrain | das sy Gottes erkantten nicht | und hetten mit possen sunden phlicht.
Ebd.
1288
:
des entuent die allten nicht, | mit den hat die weishait phlicht; | wes sy nit mit der tat | volfuernt, das verhengents mit dem rat.
Primisser, Suchenwirt (
oobd.
,
2. H. 14. Jh.
):
Da sach man manik schon getzelt | Daz ez gab gegen der sunne tzier, | Da pey so manig schon panier | Von herschaft und von landen, | Daz sich da pey erchanden | Di tzu dem her heten phlicht.
Seu wichen vor im, daz man nicht | Pechumen mocht auf streites phlicht.
Nu schamt man sich der sünden nicht, | Dez muz wir leiden iamers phlicht | Mit maniger hande phlag.
Jahr, a. a. O.
1073
;
2284
;
Karsten a. a. O. ; ;
Gille u. a., a. a. O.
123, 523
;
148, 221
;
159, 93
;
444, 36
;
v. Groote, a. a. O. ;
Niewöhner, a. a. O.
215, 192
;
Gereke, a. a. O.
329
;
Weber, Oswald. ;
Öst. Wb.
3, 82
.
2.
›Fürsorge, Obhut, Pflege, Sorge, Versorgung‹;
vgl.  2.
Syntagmen:
fäterliche / götliche / hirtliche / liebe / mütterliche pf.; jn. in der pf. behalten; sich in die pf. begeben
.

Belegblock:

Helm, H. v. Hesler. Nicod. (
nrddt.
,
14. Jh.
):
Sit hielt der wol guter | die maget an siner phlichte, | daz ir gebrach an nihte.
Neumann, Rothe. Keuschh.
3368
(
thür.
,
1. H. 15. Jh.
):
ist aber das hewr das ane tribet | unnd di wile unvorletzet blibet. | das komet van gotlicher phlicht | unnd van sinen krefften nicht.
Luther, WA (
1541
):
Darumb ist hie die heilige Schrifft abermal von nöten, das man die irrigen Gewissen vnterrichte […] vnd also imer zu thun hat […] zu treiben, mit den Betrubten, zu trösten, Vnd allerley sorge vnd pflicht.
Hübner, Buch Daniel (
omd.
, Hs.
14.
/
15. Jh.
):
Bekeret sich ein snoder | Sunder, des lebens broder, | Kegen mir in lieber pflicht, | Me wil ich gedenken nicht | Suntlicher wort unde tat | Die er ie begangen hat.
Vlihen muzen die smerzen | Totlicher sunde von dir | Wonen bi dir ist min gir | Steter vrist in lieber pflicht.
Gille u. a., M. Beheim
12, 38
(
nobd.
,
2. H. 15. Jh.
):
Czwo frauen er da het gewunnen in der stat | und pat sy, das sy ir da heten phlichte.
Mayer, Folz. Meisterl. (
nobd.
,
1517
/
8
):
Die vierd zwkünf, o Got mein trost, | Wirt sein zw dem jüngsten gericht, Do nymant sünders wirt erlost | oder behalten in der pflicht | Anders dan wie Got in dem tot | Ein yeden vor geurteilt hot.
Sappler, H. Kaufringer
26, 22
(
schwäb.
, Hs.
1472
):
mit seiner vätterlichen pflicht | besträwt er all ir weg mit leiden, | das sie niendert mügen gereiden | den fuoss irs herzen nach gelust | denn nach der göttlichen minne durst.
Fischer, Eunuchus d. Terenz (
Ulm
1486
):
sunder hat sie sich in deß alten Laches pflicht ergeben, das sie von seinem sun Phedria lieb gehabt […] werde.
Päpke, Marienl. Wernher (
halem.
,
v. 1382
):
Ihesus der sprach: můter, das beschicht: | Ich wil dich han in miner pflicht.
Diner můterlichen pflicht | und diner suͤssen angesicht | mit dinen worten suͤssen Wir mangel haben muͤssen.
Koppitz, Trojanerkr. (Hs. ˹
noschweiz.
,
15. Jh.
˺):
Sid daz dich min oge ansach, | So gan ich dir arges nichtt. | Du hest hirtliche pflichtt | und bist nitt hirtten künne.
Rainer name in wibes pflicht | Waz an der rainen stätte.
Lindqvist, K. v. Helmsd.
257
(
halem.
, Hs.
um 1435
):
Ir lib, ir sel und ouch ir můt | Die hat Got selber in siner pflicht, | Das sy moͤcht betruben nicht | Kainer laye schaden.
Spiller, Füetrer. Bay. Chron. (
moobd.
,
1478
/
81
):
Nu wollte die fraw Jacoba kainen weis diser sachen volgen oder in frömbder pflicht sein.
Klein, Oswald
18, 70
(
oobd.
,
1. H. 15. Jh.
):
Dick rot und blaich hat sich verkert mein angesicht, | wann ich der zarten dieren hab gewunne phlicht.
Grossmann, Unrest. Öst. Chron. (
oobd.
,
3. Dr. 15. Jh.
):
Wiewol er rechter herr und lanndsfurst des lanndes was und aus aller phlicht und obrikaiyt gedeyen hyet mugen.
3.
›Sitte, Gewohnheit, Art und Weise‹;
vgl.  1.
Syntagmen:
der pf. nachfolgen
.

Belegblock:

Kehrein, Kath. Gesangb. (
Köln
1582
):
Man findet vnter allen keinen, | Auch in der warheit wol nicht einen, | Der gůts thů seiner pflicht.
Kollnig, Weist. Schriesh.
137, 24
(
rhfrk.
,
1525
):
wann man ein gemeinßmann will annehmen, soll derselbig […] vom ambtmann in pflicht genommen werden.
Reissenberger, Väterb. (
md.
, Hs.
14. Jh.
):
Disem genuget leider niht | Daz er mit tuplicher pfliht | Dem wirte sinen napf stal.
Mayer, Folz. Meisterl. (
nobd.
,
v. 1496
):
Das gemachet was das leben, und das leben was | Auff erden hie der menschen licht, | Und das licht hat die finsternus erleuchte | Kunt ist das in zweyerley pflichte.
Gille u. a., M. Beheim
17, 5
(
nobd.
,
2. H. 15. Jh.
):
Und wann wir uns mit sund nicht vorchten nichtz cze tund, | so nem wir lon nach unser ordnung phlichte.
Ebd.
81, 232
:
Das hieig mügen sy mit nicht | pehalten in kain weis noch phlichtt, | wann sy müssen ersterben.
Koppitz, Trojanerkr. (Hs. ˹
noschweiz.
,
15. Jh.
˺):
Wiltu gar min ungemach | Wenden mit manes pflichtte, | So sume dich lenger nichte.
Adrian, Saelden Hort
1490
(
alem.
, Hss.
E. 14.
/
15. Jh.
):
geloben, minne, zůversicht, | die drie von gotlicher pflicht | sint sunderlich gefriget.
Sappler, H. Kaufringer
19, 88
(
schwäb.
, Hs.
1472
):
also spricht mit steter pflicht | die unrain welt den tiefeln zuo.
Ebd.
23, 125
:
welicher schuldig sei daran, | der soll sich haben in guoter pflicht.
Primisser, Suchenwirt (
oobd.
,
2. H. 14. Jh.
):
Dein chost nütz mezlich in der phlicht, | Daz du sein mügst enphinden.
Niewöhner, Teichner
119, 4
(Hs. ˹
moobd.
,
1360
/
70
˺):
also ist der werlt phlicht: | wer ir phligt, den schilt si auch.
Munz, Füetrer. Persibein
266, 4
(
moobd.
,
1478
/
84
):
dein lebens rawbet | wirstu von mir kain weys. in schergen pflicht | stannd auf, nym dein schwert wider zu den hannden.
Wackernell, Adt. Passionssp. St. I,
196
(
tir.
,
v. 1496
):
Wan es [das volk] volget nach seiner phlicht: | Nyemandt uns in eren sicht, | Wan man wil unser ler nicht geren.
4.
›sittlich-moralisch oder rechtlich begründete Verbindlichkeit, Verpflichtung sowie (metonymisch) sich daraus ergebende Anforderungen und Leistungen‹.
Bedeutungsverwandte:
, .
Syntagmen:
die pf. von jm. sein; jm. die pf. ablegen / geben / tun / vorhalten; sich seiner pf. erinnern; jn. auf eid und pf. manen, bei eid und pf. etw. erkennen, sich von eid und pf. abwenden, sich aus eid und pf. ziehen
.
Wortbildungen:
pflichtbrüchig
.

Belegblock:

Toeppen, Ständetage Preußen
5, 366, 17
(
preuß.
,
1479
):
unser allergnedigster her konigk […] hot den herren homeister zcu dreyen molen durch mergliche botschaft besandt und von em den pflicht des eydes […] loszzen dirmanen und heeschen.
Lohmeyer, K. v. Nostitz (
preuß.
,
1578
):
Zu Wargenau sall er auch 2 dinste bekommen; die pflicht davon weiß er nicht.
Eine gute alte fraw von adel müß Heintzen die pflicht thun, die ir man meinem g. hern zuvorn gethan.
Große, Schwabensp.  (Hs. ˹
nd.
/
md.
,
um 1410
˺):
dar sine brůdere nicht tů plicht ne hebbet, den schaden, den he dar ane nimt, de schal sin egen sin vnd nicht siner brůdere.
Chron. Magdeb. (
nrddt.
,
1565
/
6
):
schrieben sie alle beide dem Keiser ihre lehn eidt und pflicht auf.
Schöpper (
Dortm.
1550
):
DEBITUM. Schuldt / pflicht verhafftung.
Kehrein, Kath. Gesangb. (
Köln
1582
):
Die Tyrer kommen werden, | Geschenk zůbringen ihrer pflicht, | Die reichsten leut auff erden, | Sollen auch flehn dein angesicht.
Anderson u. a., Flugschrr.
15, 13, 21
([
Worms
1521
]):
den haben sy nitt mancher hande listen angangen yme nie kain glauben gehalten kainer ayd noch pflichtñ volg gethan.
Laufs, Reichskammergo.
79, 16
(
Mainz
1555
):
Es sollen auch nit allein in obgemeltem fall die presentirten personen […] nit angenommen, sonder auch, obschon eyner angenommen […] durch cammerrichter und beisitzer bey iren pflichten widerumb abgeschafft werden.
Ebd.
150, 9
:
Welcher procurator auch […] gestrafft, der soll bey seinen pflichten und eyden, die er zum cammergericht gethan, von seinem clientulo oder partheyen, sollich straff ime wider zu geben oder zu erstatten, nit begern.
Kollnig, Weist. Schriesh.
15, 29
(
rhfrk.
,
1609
):
Erkennen derowegen bey unsern pflichten und eiden, das erstlich der centbezürk nachfolgender gestalt inhalte.
Ebd.
19, 28
:
so seind sie, die cent, befugt, vor sich selbst wiederumb eine taugliche person an des abgegangenen statt zue nemmen und mit pflichten zue beladen.
Ebd.
71, 4
(
rhfrk.
,
1684
):
Welche nun frevelhaft darwider handlen, solle nicht allein der allmendschütz sondern auch übrige allmendsgenossen bey ihren pflichten fleißig aufnotiren.
Grosch u. a., Schöffenspr. Pössneck
66, 15
(
thür.
,
1474
):
Gestehen danne dye lehenheren Hannßen Voite der lehen unde bekennen, daz er daz gud kegen yrem vater […] met aller phlicht unde rechter gebore vorphlogen unde vorrichtet habe.
Ebd.
269, 27
:
ettliche lehengutter […] dy her mitsampt den mennern, zcinsen, dinsten unde phlichtin, dy von alder daruff gewest sint, Wilhelme von Blangkenberg zcu rechtem manlehen gelyhen habe.
Thiele, Chron. Stolle (
thür.
,
3. Dr. 15. Jh.
):
das man deme stiffte einen pfleger adir gubernatoren setzen solde, unnd solde deme bisschoffe eine pflicht jerlichen geben.
Küther, UB Frauensee
313, 28
(
thür.
,
1512
):
und habe ome ein solches gegeben uff den eyth, den her synen natürlichen erbhern gethan uff die trwͤe und pflicht, die her wibe und kinden vorpflicht ist.
Ebd.
398, 13
(
thür.
,
1530
):
Wil solichs wie hievor seiner eyde unnd pflicht halben hochgedachtem seinem g. fursten angezeigt […] haben.
Anderson u. a., Flugschrr.
17, 9, 10
([
Wittenb.
]
1523
):
do ist er schuldig den yrrendẽ heyden odder vnchristen tzu predigen vnd tzu leren das Euangelion / aus pflicht bruderlicher liebe.
Denn dieweyl sie sich auß allen pflichten und richten getzogen haben, ist keyn ding, das yhn furkompt, das sie auch nit frechlich […] wagen durffen.
Ebd. (
1530
):
Sol auch nichts helffen, ob yn der heimlichen verlöbnis gemahlschetze, handgelübde, eide odder pflicht gefallen weren.
Opel, Spittendorf (
osächs.
,
um 1480
):
das der [schultze] seine wetten und pflicht nemen solde nach landtleufftiger muntze.
Weise. Jugend-Lust (
Leipzig
1684
):
So haben hoͤst-gedachte Jhr. Koͤnigl. Maj. von Sardinien sich ihrer hohen Pflicht erinnert / und offeriren dero gesamte Krieges-Flotte wider die unrechtmässigen Rebellen.
Wutke, Schles. Bergb., Cod. Sil. (
schles.
,
1529
):
dass er [Erzwäscher] seinem eide und pflicht noch von der wesche nicht abweich.
Ebd. (
schles.
,
1533
):
die tuglichsten zu solchen emptern kiesen und ordnen und mit pflicht darzu bestettigen wollen.
Hübner, Buch Daniel (
omd.
, Hs.
14.
/
A. 15. Jh.
):
Ir hortet mich uch kunden | Wie Got hie tet hulfe schin | Danyel, der kein im fin | Was ie in dienstlicher pflicht.
zu Dohna u. a., Staupitz/Scheurl
26
(
Nürnb.
1517
):
also söllen auch alle gefordert gerechtfertigt werden, wiewol nit aus pflicht der natur, sunder der gnaden.
Dinklage, Frk. Bauernweist.
107, 22
(
nobd.
,
um 1540
):
Zum ersten fragt der herr zu sant Steffan nach der tagzeit, die mall zu hegen, und manet ein gantze gemein auf ire pflicht und aydt.
Hoffmann, Würzb. Polizeisätze
185, 26
(
nobd.
,
1479
):
Auch so hat der hofschulthessn an denselben enden scheden und frevel zu bussen, das ime dan die flurer und hutter zu W. rugen und furbrengen sollen inhalt irer pflicht.
Baumann, Bauernkr. Rotenb. (
nobd.
,
n. 1525
):
Man hat […] obgedachte fraw von Menzingen zu pflichten angenomen, ir leyb und gut nit zu verrucken oder zu verregen.
marggraf Casimir und Joachim, marschalk von Bappenhain […] mit irem kriegsvolk hieher gein Rotenburg kamen, alda die abgefallen burger und bawrn wider zu hulden und pflichten annamen und straften.
v. Birken. Erzh. Österreich (
Nürnb.
1668
):
als ward er [Rudolphus] von dem Abt zum offtern durch Schreiben beruffen / die Lehen von ihm zu empfangen / und die gewöhnlichen gebühr und pflicht abzulegen.
Kurz, Murner. Luth. Narr (
Straßb.
1522
):
Wer das [der warheit baner] vff würfft in sunderheit, | Thůt wider eer, sein pflicht vnd eidt.
Brandstetter, Wigoleis
230, 27
(
Augsb.
1493
):
auch seyd jr dises meynthat zuo rechen auß schuldiger pflicht verbunden.
Barack, Zim. Chron. (
schwäb.
,
M. 16. Jh.
):
hat er im die herschaft Mösskirch, auch pfandtschaft Oberndorf sampt aller deren zugehörden gewonnliche huldigung und phlicht thun lassen.
Chron. Augsb. (
schwäb.
, Hs.
16. Jh.
):
mit begern, in seiner burgerrecht pflicht allerding ledig zů zelen.
Lindqvist, K. v. Helmsd.
2785
(
halem.
, Hs.
um 1435
):
War aber sy die sel hin kon, | Da kan ich nitt sagen von | Und mag sin hie nitt haben pflicht, | Wan ich mich uff die kúrtze richt.
Rennefahrt, Zivilr. Bern (
halem.
,
1491
):
bi unsern gůten trüwen, ouch bi band, pflicht und insatz aller und jeglicher unser guͤtter.
Köbler, Stattr. Fryburg (
Basel
1520
):
ob glichwol die vnsern miteinander an frömbden stetten oder orten / contrahiert oder ander pflicht gethon hetten.
sunst niemants mit lybeigenschafft noch andern pflichten verwandt sin / die sy an solcher burgerschafft verhindern möchten.
Rennefahrt, Stadtr. Bern (
halem.
,
1637
):
da getruwe er nit, das er hieran unrecht sölte gethan haben, dann das gsatz der natur und sein schuldige pflicht habe in darzů ermant.
Niewöhner, Teichner
152, 11
(Hs. ˹
moobd.
,
1360
/
70
˺):
ich han gewuest und gevellt | laut und gut; waz ich ersnellt, | daz waz all mein tag mein phlicht.
Turmair (
moobd.
,
1522
/
33
):
wem aus redlicher ursach die pflicht aufgesagt und aufgeschriben war, dorft under die knecht nimmer, ward gescholten und für ain schelm gehalten.
Bischoff u. a., Steir. u. kärnt. Taid. (
m/soobd.
,
15. Jh.
):
dardurch si groß merklich scheden nemmen und iren zins, dienst, zehend und ander pflicht nicht raichen mochten.
Ebd. (
m/soobd.
,
1598
):
wann ain gebornes burgerkünt sich alhir heüßlichen nüderzurichten und burgerliche pflicht aufzunemben vorhabens.
Ebd. (
m/soobd.
,
17. Jh.
):
thue euch als castner […] hiemit ain rechte pflicht, als ich meiner von gott furgesezten obrigkait und herschaften von recht zu thuen schuldig bin.
Seuffert u. a., Steir. Landtagsakten
2, 251, 32
(
m/soobd.
,
1492
):
daz ir […] dem romischen keyser als ewrm erbherrn und landsfursten gewondlich huldigung, phlicht, glubde und eyde tut.
Mell u. a., Steir. Taid. (
m/soobd.
,
1523
):
sover denselben [richter] die gedachten verweser fur teuglich, nuzlich und guet erkennen, sollen si ine annemen und die phlicht furhalten.
Goldammer, Paracelsus. B. d. Erk.
30, 20
(
obd.
, Hs.
n. 1570
):
allso lassents die appostl bleiben / vnnd machen khain weiter geschwetz / die aber nit ganntz appostl seindt / machen jurament / aidt /pflicht / geburnus /trew.
Wackernell, Adt. Passionssp. St. I,
106
(
tir.
,
v. 1496
):
Für war das ist ain pöse phlicht, | Der dise sach nit für sicht.
Ebd.
2, 1370
:
Pilate, Pilate, disser trugner spricht, | Das wir sein in kainer phlicht, | Dem römischen kaisser tzins ze geben.
Wopfner, Bauernkr. Tirol
300, 2
(
tir.
,
1656
):
Ferner seind die untertanen der churfurstlichen Pfaltz in pflicht 1 im außschuß, in schatzung aber gehorsam zugetan.
Piirainen, Stadtr. Kremnitz
49
(
mslow. inseldt.
,
1537
):
Derhalben wir zu Enndtlicher warnung allen […] hiermit zwerkhennen gebenn, vnnd aus ampts pflicht das wir aus gottes Orndnung vnnd In Namen vnnser genedigisten Oberkheyt Itzt halten, zu nutz vnnd vunser aller Erhaltung.
Laufs, a. a. O.
100, 24
;
122, 14
;
Kollnig, a. a. O.
65, 32
;
178, 19
;
Küther, a. a. O.
396, 38
;
Hoffmann, a. a. O.
142, 29
;
157, 22
;
Köbler, a. a. O. ;
Bischoff u. a., a. a. O. ; ; ; ;