pfister,
der
;
-s/-Ø
;
zu
mhd.
phister
›Bäcker‹
, dies aus
lat.
pistor
(
Kluge/S.
1995, 540
).
›der die Bäckerei besorgende Angestellte eines Klosters oder Hofs, Klosterbäcker, Bäcker‹.
Bedeutungsverwandte:
,
1
(
der
), , , .
Wortbildungen:
pfisterampt
,
pfistergadem
›Bachstube‹,
pfisterhandwerk
.

Belegblock:

Helm, H. v. Hesler. Apok. (
nrddt.
,
14. Jh.
):
Sine [Manasses] muter hiez Anaset, | Des pfisters Phuttiphares | Tochter.
Schöpper (
Dortm.
1550
):
Beck becker brotbacher pfister.
Chron. Mainz (
rhfrk.
,
15. Jh.
):
die steindecker u. i. g., die fischer u. i. g., die pister u. i. g.
Palm, Veter Buoch (
schles.
, Hs.
E. 14.
/
A. 15. Jh.
):
Bedachte der pfister dem esele die ougen nicht, er vrezze alle sinen lon.
Hoffmann, Würzb. Polizeisätze
76, 21
(
nobd.
,
1376
):
Und auch ir pfyster mugen byer brawen, wann sie hefen nicht gehaben mugen.
Ebd.
98, 28
(
nobd.
,
1378
):
Auch wellen wir, das die mulner yderman malen sullen, wer zuͤ in kumet, und auch mit namen den phistern, den dyͤ muͤlner ouch vor gemalen haben.
Kurrelmeyer, Dt. Bibel (
Straßb.
1466
):
es geschach das zwen keuschen súnten irem herren der schenke des kunigs egipt vnd der phister.
Rot
339
(
Augsb.
1571
):
Pfister. Ein zerbrochens Lateinisch wort / pistor / darein ein f. nach art der Teutschen sprach gesetzt wirt.
Argovia (
halem.
,
1384
):
Och sol man wissen, das man die pfister zwingt ze bachen ye darnavch als das korn jargang havt.
Dierauer, Chron. Zürich (
halem.
,
1415
/
20
):
Im 82. jar an einem sunnentag verpran Bremgarten von einem pfister im hoͤwmanot.
Ebd. (
halem.
,
15. Jh.
):
A. d. 1438 jar do hielten die pfister die armen gemeind Zúrich.
Schnyder, Qu. Zürcher Wirtsch.
79, 37
(
halem.
,
1336
):
Ouch sint die pfister Zúrich gemeinlich úberein komen, sweler pfister Zúrich fochentzis bachet, der sol nicht veiles bachen.
Ebd.
631, 14
(
halem.
,
1454
):
Man sol nachgan, wie das veil pfister ettwas núwerungen und ordnungen gemacht haben soͤllent.
Leisi, Thurg. UB
5, 367, 7
(
halem.
,
1351
):
derPfister von Merstetten, sin wip und sin tohter.
Ebd.
402, 9
(
halem.
,
1352
):
Si sont ŏch weg han dur Elsbetun, sins brůders tochter, wingarten und dur Hainrichs selgen des pfisters kinde wingarten.
Ebd.
6, 2, 22
(
halem.
,
1359
):
Haini von Wile, Cůnins saͤligen Eberhartes des pfisters kint.
Ebd.
8, 347, 4
(
halem.
,
1397
):
Und sint dis die lút, die darzů und darin gehoͤrent: Des ersten Hainrich Pfister von Hofen.
Graf-Fuchs, Ämter Interl./Unterseen (
halem.
,
1513
):
Ouch so soͤllent die pfister kein holtz nitt nemmen zů bachen in unsern bannhoͤltzern.
Ebd. (
halem.
,
1532
):
Wie der pfister hievor gedinget gewesen, also lasend wir es noch diß iar beliben.
Welti, Stadtr. Bern (
halem.
,
1340
):
want wir dicke grossen gebresten vnd kumer hein vernomen von vͥnsern phisteren.
Ebd. (
halem.
,
1450
):
das enkein pfister noch ander person kein pactung mit den muͥllern nit machen sol vmb iren lon.
Kläui, Schweiz. Urbare
2, 190, 21
(
halem.
,
1331
):
Och sol man wissen, das ein her von Einsidellen als wol hât ze twingend ie phfyster als die wirt, daz si phfenning wert brot bachen.
Rennefahrt, Wirtsch. Bern (
halem.
,
1425
):
In disen sachen sint beidi, pfister und metzger, vorbehebt, das die moͤgent korn und vich uff dem land kouffen.
Rennefahrt, Recht Laupen (
halem.
,
1618
):
haben alwägen die krämmer, so in üwerem ampt Louppen gesäßen, und die pfister, ouch dero etliche von Murten gsin, am knächten märckt zů Gümminen fheil gehept.
V. Anshelm. Berner Chron. (
halem.
,
n. 1529
):
Den muͤlleren halben lon, und den pfistern pfennigwerdig brot, und bretzelen on hopfen zů bachen […] streng geboten.
Schib, H. Stockar
158, 21
(
halem.
,
1520
/
9
):
dye erst zunf fyschar und gerwer, schumacher, schnidar, kufflütt, pfystar, reblütt.
Boner, Urk. Brugg
437, 2
(
halem.
,
1552
):
Hans im Hof genant Tüfelbeiß, deß rats, Jos Düntz, stattschryber, vnd Hans Stebinger der pfister.
Ebd.
557, 1
(
halem.
,
1597
):
Jacob Fry der pfister, Hauptgült, Balthasar Singenberg der kupferschmid, Mitgült.
Boner, Urk. Aarburg
55, 9
(
halem.
,
1441
/
5
):
hab etlichen von Zofingen pfender genomen in den selben hoͤltzren, die sy nu ansprechig sint, einem pfister von Zofingen genant Hutz.
Luginbühl, Brennwalds Schweizer Chron.
1, 141, 21
(
halem.
,
1508
/
16
):
Von dem pfister, der Zúrich verprant.
Ebd.
2, 313, 16
:
item pfister: meister Heirich Hab, meister Hans von Wil.
Jörg, Salat. Reformationschr.
379, 24
(
halem.
,
1534
/
5
):
Andre aber / alls Husschin und sins glychen / wann man von brott fragtt und redtt / gabend sj antwurdt vom pfister.
Maaler (
Zürich
1561
):
Pfister (der) oder brotbeck. […] Deß Pfisters / Einem pfister zůgehoͤrig. Pistorius.
Weissthanner, Urk. Schäftlarn
100, 26
(
moobd.
,
1318
):
Ez sint auch diser tæding gezivg: […] Chůnrat der phister von Scheftlarn vnd Hainrich der Resch.
Sexauer, Schrr. in Kart.
248, 1
(
nöst.
,
v. 1450
):
Das ist das xij Capitel von dem phister.
Schnyder, a. a. O.
18, 29
;
59, 15
;
Graf-Fuchs, a. a. O. ; ; ;
Rennefahrt, Staat/Kirche Bern ;
Bremer, Voc. opt.
362
;
Schmitt, Ordo rerum
176, 1
;
Matzel u. a., Spmal. dt. Wortschatz.
1989, 226
;
Shess. Wb.
1, 799
;
Bad. Wb.
1, 205
;
Vorarlb. Wb.
1, 334
;
Öst. Wb.
3, 62
.