1
bek,
der
;
becken/becken
;
die
mhd.
Form
becke
ist im eigenen Material nur vereinzelt belegt.
›Bäcker‹.
Vorwiegend omd./obd.
Bedeutungsverwandte:
, , ;  2.
Syntagmen:
b. brot bachen / bereiten / verkaufen / zu markte bringen, getreide fegen, jn. aushalten, von einer bank etw. geben, zu klein bachen
;
dem b. etw. geben / verkaufen / zustellen, dem b. glauben
;
freier / geschworener b
.;
haus des b., handwerk der becken
.
Wortbildungen:
beckenbad
(a. 1324),
beckenbrief
,
beckenbrot
(a. 1510),
beckenbusse
›Strafgeld des Bäckers‹ (a. 1575),
beckenbüttel
,
beckendienst
›Abgabe der Bäcker‹ (a. 1564),
beckending
›Zollgericht, Zunftgericht des herzoglichen Bäckerverbandes‹,
beckengebacht
(17. Jh.),
beckengeding
(wie
beckending
),
beckengewerbe
(a. 1616),
beckenhelfer
›Bäckergehilfe‹ (1310/12),
beckenholz
›Holz für den Backofen der Bäcker‹,
beckenrügung
›Strafgeld, Buße des Bäckers‹ (a. 1575),
beckenscheis
,
beckenschus
,
beckenschuz
›Abgabe der Bäcker‹ (a. 1669; 1677),
beckentrog
(a. 1483/4),
beckenviertel
›Trinkgeld für den Bäcker‹ (a. 1387),
bekampt
,
bekbrot
,
bekhaus
,
bekwage
(16. Jh.).

Belegblock:

Schöpper (
Dortm.
1550
):
PISTOR. Beck becker brotbacher pfister.
Gropper. Gegenw. (
Köln
1556
):
dz daselbst dz wortlin (Brot) vff vnsere weise vor gemein becken Brot genomen werde.
Ermisch u. a., Haush. Vorw.
148, 31
(
osächs.
,
1570
/
7
):
Alle müller und muhlen sollen in 4 wochen einmal durch [...] einen hierzu geschwornen becken unvorsehens uberfallen [...] werden.
Ebd.
151, 7
:
sollen die becken ihr getreide selber fegen, netzen und rein machen.
Gille u. a., M. Beheim
96, 220
(
nobd.
,
2. H. 15. Jh.
):
peken, flaischaker, schenken, | Schneider, schuster und ander mer.
Mon. Boica, NF.
2, 1, 106, 7
(
nobd.
,
1464
):
Ein itlicher peck gibt von eyner pank, darauf er prot feil hat, jerlichen 2 pfunt.
Chron. Nürnb. (
nobd.
,
15. Jh.
):
da wart eins pecken haus an der Pintergassen gar ser prinnen.
Sachs (
Nürnb.
1563
):
Auch soltn die becken ire sew | Auß der stadt nauß thun in das gew.
Goedeke u. a., Liederb. (
Nürnb.
1581
):
drumb sie denn | fünf gülden musten an dem ort | dem becken geben für den mort.
v. Keller, Ayrer. Dramen (
Nürnb.
1618
):
Fassnachtspil, der beck der sein weib wider lebendig geiget hat.
Bolte, Pauli. Schimpf u. Ernst (
Frankf.
1545
):
Eyn Betler kam fuͤr eyns Becken Thuͤr, bat eyn Stewer umbs Handwercks willen.
Koller, Ref. Siegmunds (Hs. ˹
Augsb.
,
um 1440
˺):
metzger, die das flaisch ze teür geben oder peken, die zu clain pachent.
Dirr, Münchner Stadtr. (
moobd.
,
um 1310
/
12
):
Ez sol chein peche noch saurpeche chein grosser prot niht pachen danne umb 1 dn.
Ebd. (
um 1365
):
Pecken Muͤllner Satler Zawer Wagner Swertfuͤrben Hantschůster Chaͤwffel Wollslacher Maler.
Reithmeier, B. v. Chiemsee (
München
1528
):
darumb ist derselben Kirch mer zeglawben dann allen pecken, die da sagen moechten, es waer nür ain prot nach begreiflicher gestallt.
Turmair (
moobd.
,
1522
/
33
):
wen ain peck zu clain prot puech, straft man in.
Wopfner, Bauernkr. Tirol
130, 29
(
tir.
,
1525
):
solh holtz nicht allain zŭm ambt verbraŭcht worden, sŭnder pecken und annder hanntwerchern zŭegestelt und praŭcht worden.
Winter, Nöst. Weist. (
moobd.
,
v. 1510
):
wirt ainer des uberfaren, so sol der richter die peckprot nemen.
Weizsäcker, Graupn. Bergb.
69, 28
;
Dinklage, Frk. Bauernweist.
118, 29
;
Hoffmann, Würzb. Polizeisätze
140, 24
;
167, 35
;
182, 21
;
Mayer, Folz. Meisterl. ;
Berthold u. a., Zwick. Stadtrref.
59, 8
;
22
;
Engel, Rats-Chron. Würzb.
144, 42
;
227, 4
;
259, 17
;
Meisen u. a., J. Eck
58, 21
;
Buck, U. v. Richent. Chron. Conz. ;
Merk, Stadtr. Neuenb. ;
Geier, Stadtr. Überl. ;
Meisen u. a., J. Eck
28, 22
;
Wintterlin, Würt. Ländl. Rechtsqu. ; ; ;
Gehring, Würt. Ländl. Rechtsqu.
3, 416, 30
;
Dirr, a. a. O. ; ; ; ; ; ; ; S. /8 (mit Sachangaben);
Straus, Juden Regensb.
762, 31
;
707, 4
;
Bastian, Runtingerb.
2, 279, 35
;
Vogel, Urk. Heiliggeistsp.
1, 486, 31
;
Wutzel, Rechtsqu. Eferding
10, 31
;
60, 44
;
Winter, a. a. O. ; ;
Bischoff u. a., Steir. u. kärnt. Taid. ;
Bretholz, Liechtenst. Herrsch.
235, 15
;
281, 12
;
Bremer, Voc. opt.
13177
;
Schmitt, Ordo rerum
176, 11
;
12
;
Voc. inc. teut.
s iijv
;
Dietz, Wb. Luther ;
Schles. Wb.
1, 101
;
Schweiz. Id. [dort Angaben zur Kulturgeschichte];
Öst. Wb.
2, 16
;
767
/8;
3, 938
;
1087
;
Steir. Wortsch. (U/K)
43
;
Matzel, in: Sprachw.
3, 1978, 341
;
Matzel u. a., Spmal. dt. Wortschatz.
1989, 31/2
.