becker,
der
;
-s/-Ø
, vereinzelt
-e
;
fast durchgehend Schreibung mit
-e-
statt
-ä-
(1 Beleg, s. u.
Piirainen
) oder
-a-
(1 Beleg, s. u.
Henisch
) sowie mit
-ck-
statt mit
-ch-
(vgl. , V.); beide Schreibungen sind durch
bek, becke
gestützt. – Md., vereinzelt schwäb. – Vgl. :
Dückert, Norm lex. Ebene
1981, 55-119
.
›Bäcker, j., der beruflich das Backhandwerk ausübt‹, oft im Orientierungsfeld mit anderen Handwerkern genannt.
Bedeutungsverwandte:
1
(
der
), , , , ; vgl. , .
Syntagmen:
den b. anbringen
(›anzeigen‹);
b. etw. bachen, zu klein bachen
, (scherzhaft:)
zu gros bachen, b. handwerk üben, eine innung haben, mit müllern gemeinschaft haben
;
dem b. etw. auferlegen / verkaufen, dem b. etw. zuständig sein, dem b. die säcke bestellen
;
sich als b. stellen
;
arbeit / son des b
.;
geiziger b
.
Wortbildungen:
beckerbrot
›gewöhnliches Brot im Gegensatz zum Leib Christi‹,
beckergasse
,
beckergeschos
,
beckerhaus
wohl: ›Backhaus‹,
beckerin
,
beckerroggen
,
beckerrügung
›Strafgeld der Bäcker‹,
beckerschos
›Steuer für die Ausübung des Bäckerhandwerks‹,
beckerschützen
›Strafe für betrügerische Bäcker, bestehend im Hineinwerfen ins Wasser‹,
beckerwerk
›Bäckerhandwerk‹,
beckerzins
›Bäckersteuer‹,
beckerzunft
.

Belegblock:

Schöpper (
Dortm.
1550
):
Beck becker brotbacher pfister.
Toeppen, Ständetage Preußen
1, 47, 36
(
preuß.
,
1386
):
Ein iczlich stadt richte sich mit den beckern noch der zceit und noch dem gewichte.
Ziesemer, Gr. Ämterb.
733, 31
(
preuß.
,
1439
):
1 schog sweyne czur mast czu Dirszaw czu den beckeren.
Boon, St. Prätorius
78, 2
 (
Ülzen
1579
):
das sie nicht wie kelber hinein plumpen / vnd den waren Leib Christi fuͤr Becker brot / vnd sein heiliges Blut fuͤr Schencken wein achten.
Meijboom, Pilgerf. träum. Mönch 
2932
(
rib.
,
1444
):
Woulde sich Caritas doe snellen | Ind sich as beckersse zo backen stellen.
Schoop, Qu. Düren 180, 
24
(
rib.
,
1585
):
es sollen die müller wie von alters den beckeren die seck bestellen.
Bömer, Pilgerf. träum. Mönch  (
rhfrk.
,
um 1405
):
Liebe da her vor tradt | Und wolte da syn obenerynne | Das brot zu machen, und beckerynne.
Brinkmann, Bad. Weist.  (
rhfrk.
,
1538
):
wo […] ein becker oder müller anbracht würd, der dem brot sein gewicht nit geben hette.
Österley, Kirchhof. Wendunmuth 
336, 10
(
Frankf.
1563
):
Mit unbillichem abziehen haben eins theils becker, sonderlich die andern leuten umb gelt arbeiten, mit den untreuwen müllern gemeinschafft.
Schmidt, Frankf. Zunfturk. (
hess.
,
1595
):
Nachdeme auch hiebevor den beckern uferlegt worden ihre gemeste schwein alhie selber zu schlachten.
Helbig, Qu. Wirtsch.
2, 44, 17
(
md.
,
1470
):
Weddir solliche befrihunge hetten sich etzliche zcit uff etlichen dorffern etzliche hantwerger schuster snyder becker lynenweber und ander derglichen nyddergesatzt und ire hantwerge aldo geubet.
Ermisch, Freib. Stadtr.  (
osächs.
, Hs. 
v. 1325
):
Die beckere haben eine innunge hi in der stat zu Vriberc.
v. Tscharner, Md. Marco Polo
22, 11
(
osächs.
,
2. H. 14. Jh.
):
dy schenkin unde dy becker, dy han alle iren munt bedakt mit sydinen tuchirn das ir odem dem herren mache keyn unlust.
Skála, Egerer Urgichtenb.
224, 16
(
nwböhm.
,
1577
):
den kredtner 3 (M) Rindt fleisch sein gesel dem Becker Procurator vorkaufft.
Luther. Hl. Schrifft. 
1. Mose 40, 1
(
Wittenb.
1545
):
es begab sich darnach / das sich der Schenck des Königes in Egypten vnd der Becker versündigten an jrem Herrn.
Ebd.
1. Sam. 8, 13
:
Ewre Töchter aber wird er [König] nemen das sie Apotekerin / Köchin vnd Beckerin seien.
Henisch (166) (
Augsb.
1616
):
Backer / beck / Pfister.
Wenn die Herren brawer vnd becker sind / so gehet es vber arme leut. Der ofen ist aller becker meister.
Piirainen, Stadtr. Kremnitz
69
 (
mslow. inseldt.
,
1537
):
Sÿ sollen […] den päckern bephelhen wie gross sÿ ein läb prot pachen sollen.
Ziesemer, a. a. O.
88, 30
;
ders., Marienb. Konventsb. 
152, 28
;
277, 2
;
278, 1
;
ders., Marienb. Ämterb.
77, 31
;
Toeppen, a. a. O.
1, 471, 28
;
2, 363, 21
;
4, 275, 12
;
5, 388, 5
;
682, 6
;
Thielen, Gr. Zinsb. Dt. Ord. 
21, 3
;
Joachim, Marienb. Tresslerb. ; ; ;
Sattler, Handelsrechn. Dt. Orden 
111, 33
;
161, 8
;
191, 5
;
204, 20
;
308, 38
;
Lamprecht, Dt. Wirtschaftsl. ;
Herborn u. a., Rechn. Jülich
91, 5
;
102, 2
;
Schoop, a. a. O.
6, 21
;
181, 2
;
229, 28
;
Lau, Qu. Neuß ;
Hilliger, Urb. St. Pantaleon ; ;
Struck, Klöster
225, 9
;
ders., Joh. Pfannstiel
153, 38
;
Kollnig, Weist. Schriesh. 
156, 25
;
192, 16
;
Österley, a. a. O. ; ; ;
Hertel, UB Magdeb. ;
Luther. a. a. O. Jer.
37, 21
;
Mathesius, Passionale ;
Helbig, a. a. O.
2, 44, 17
;
51, 8
;
62, 29
;
110, 23
;
4, 62, 38
;
Nyberg, Birgittenkl.
2, 256, 21
;
Schmitt, Ordo rerum 
176, 11
;
Henisch (166/7); ;
Dietz, Wb. Luther ;
Preuss. Wb. (Z)
1, 361
;
363
;
Rosenqvist, Frz. Einfluß.
1943, 180
.