pasquil,
auch
pasquillus,
der / das
;–/pasquillen
, auch -Ø
sowie lat. Flexion;zur Wortgeschichte und Etymologie vgl.
Schulz/Basler
.2, 390/1
– Seit dem 16. Jh.
1.
›verunstaltete Form, Karikatur einer Statue, eines Wappens oder eines vergleichbaren Gegenstandes‹; positiv für eine fiktive Gewährsperson gebraucht.Belegblock:
Ain ewangelium Pasquylli darin das römisch leben […] bestetiget wirt.
Wie maint ir ob ich zů bald gelaub, so fragent den frumen Pasquillum von Rom, wie es da selbst zůgang.
das er vil kuntschaft darauf mit uncosten lasen machen, wer im disen spot angericht, aber er hat nie erfaren kinden. Ist ein deutscher pasquilus gewest.
Schulz/Basler
2, 390/1
.2.
›Schmähschrift, Spottschrift, Pasquille‹.Belegblock:
in deme unruihige […] leut mit allerhand pasquillen, calumnien, lästerschrifften, landlugen und gedichten so wol hohe alß geringere stände des reichs […] antasten.
Ich hab die ob-gemelten jar | Gemacht […] | […] | Lobspruech, clagred und vil histori, | Pasquilli und dialogi.
dergleichen ist […] in Pasquillen aber vnd Schmachschriften […] zupracticiren hochsträfflich verbotten.
was pasquill vnd schmachgedicht wider sy vssgangen.
die anderen aber schantlich, uff particular persohnen gerichtete schmütz- und schmach carten und pasquillen gewesen.