muttertochter,
die
.
›Frau, der in den (wenigen) Belegen unterschiedliche Eigenschaften zugeschrieben werden‹; im einzelnen: ›dümmliche Frau, Hätschelkind‹ (Beleg
Niewöhner
); ›gegen die geltenden Sexualnormen verstoßende Frau‹ (Beleg
Ranke
); Beleg
Baptist-Hlawatsch
nicht verläßlich interpretierbar;
vgl.  1,  13.

Belegblock:

Niewöhner, Teichner
481, 89
(
oschwäb.
,
1368
):
ich [frawe] haͮn dich gemachet dol, | daz du ein biderb man bist worden. | nun wilt du mich an wirde morden, | ze ainer muͦter tochter machen.
Ranke, Umgangsspr.
1951, 184/5
(
oobd.
,
um 1400
):
die wir mit vmbred ain mutertochter nennen, die nennet die schrifft ain hürren [...]. Die schande des tewfels ist der stant der mutertöchter; die vnderweilen sünden mit irem vater, vnderweilen mit irem pruder.
Baptist-Hlawatsch, U. v. Pottenst.
1422
(
moobd.
,
A. 15. Jh.
):
wenn si sagen wellen, chüm in des ersten ain mvnich so sey alles vnglukk da pey, chëm aber in ein mutertochter oder ain jud da wër gelukche pey.