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lusen,
auch
lusmen
und
lusnen,
V.;
zu
mhd.
lûz(e)
›Versteck, Lauer‹
().
›in einem Versteck liegend spähen, lauern‹; auch: ›etw. neugierig beobachten‹.
Bedeutungsverwandte:
vgl.
1
 34,  2, .
Wortbildungen:
lusmer
(reiche Belegung im f., speziell unter dem Aspekt der Beobachtung von Prozessen, Verhandlungen u. ä.);
lustag
(im als
Lusttag
lemmatisiert, Bw dann unklar; vielleicht hierher im Sinne von ›Tag der Beobachtung, Information‹).

Belegblock:

Strehlke, Nic. Jerosch. Chron. (
preuß.
,
um 1330
/
40
):
vor dem lande lûzin | lîz er daz her in lâge.
Spanier, Murner. Narrenb.
37, 49
(
Straßb.
1512
):
[Der priester] wil yetz kriegen | Beitzen / reitzen / lussen / iagen.
Barack, Teufels Netz (
Bodenseegeb.
,
1. H. 15. Jh.
):
Klaffer, lüssmer und speher, | Landzwinger und heller | Sind als bœsz als die stelen.
Gagliardi, Dok. Waldmann
2, 152, 6
(
halem.
,
1489
):
er welt nützdestmynder vischen, und nun die lüsyner und suppenässer die machtind söliche pott.
Winter, Nöst. Weist. (
moobd.
,
1414
):
Lusmicht ain man dem andern bei der nacht, [...] slecht er [wirt] in oder sticht in ze töd, er ist nicht verfallen.