loher,
der
;
-s/-Ø
;
statt des medialen
-h-
auch
-b-
(
lober,
löber
),
-r-
(
lorer
),
-v-
(
lover
),
-w-
(
lower
).
›Person, die als Handwerker oder Händler mit Gerberlohe umgeht, Lohgerber, Lohhändler‹; die Belege setzen den
loher
meist thematisch voraus, rhematische Aussagen betreffen mehrfach die Konkurrenz zu
kürschnern, pergamentern, sätlern, schustern, weisgerbern
;
vgl.
1
 12.
Gehäuft Rechts- und Wirtschaftstexte.
Bedeutungsverwandte:
, .
Wortbildungen:
loherhandwerk
,
loherzise
(zum Gw s. ).

Belegblock:

Loesch, Kölner Zunfturk. (
rib.
,
1441
):
dat die loerre [...], vortan ire vell vergaderen, baten ind hantieren soilen in ind vur dem Vleischhuis.
Lau, Qu. Neuß (
rib.
,
1501-2
):
Van der loererzisen overmitz de schomechere, ind so in weder gegeven sin 4 alb.
Helbig, Qu. Wirtsch.
1, 104, 21
(
md.
,
1437
):
Vor uns in dem sitzenden rate gemeiniglichen und vor dy handwerge sind kommen das handwerge der lower auf eyne unde das handwerge der schomacher auf dye andere partige.
Buch Weinsb. (
rib.
,
1585
):
der groissen handel mit siden [...] getriben und dermaissen vor eines sclechten loerers sohn [...] prospereirt, das [...].
Hilliger, Urb. St. Pantaleon (
rib.
,
1605
/
6
):
M. Henrich Schlingen lenhrer die fehl zu beraiten 17 fl.
Ebd. (
1607
):
das die lohrer ihre lohe mit groessen haufen neben sainer erwurden maur aufschutten.
Schmidt, Frankf. Zunfturk. (
hess.
,
1514
):
Es syn etliche artickell der funff hantwerckern nemlich kursenern, loewern, settelern, wyßgerbern und permentern [...], gegeben und bestetiget.
Ebd. (
1579
):
Dise beyde gekorne meister sollen einen richter zu ihnen nemen und einem iglichen deß loerhandtwercks sein leder, ob er gar, recht oder unrecht, [...] bey ihren eyden besehen, [...]. (Eß) soll auch kein lohr einig aussbereit leder verkeuffen noch feil haben, es sei den [...].
Bergner, Urk. Kahla (
thür.
,
1474
):
Ditz sind gesetze, wilkore und einigkeiten der schuster und loher.
Mon. Boica, NF. ff. (
nobd.
,
1475
):
Der satz der lobern [...]. Sie sollen besehen den lowern hie gesessen ir leder, das dz gerecht sei [...]. Auch sol kein lober kein kalpfele nicht keuffen, es sei denn lere. [...] so ist das hantwerk der lober des eins worden, das kein lower den knechten einicherlei fel einstossen sollen.
Hoffmann, Würzb. Polizeisätze
184, 45
(
nobd.
,
1479
):
Aller hantwercklewt knecht der hernach volgenden handwerk sind verbot und mit glubden und eyden beladen worden: Schuwartn, [...], metzler, lober, weyßgerber.
Hoffmann, a. a. O.
201, 42
;
Bücher, Berufe Frankf.
1914, 79
;
Rwb (dort längere Kompositenstrecke mit
loher
).