leihung,
die
;
–/-en
.
1.
›Anleihe, Darlehen; kurzfristiges Überlassen eines beweglichen Gutes an einen anderen zur Nutzung‹; metonymisch: ›Leihfrist‹; ›Leihgeld‹;
vgl.  12.

Belegblock:

Leman, Kulm. Recht (
Thorn
1584
):
Lyet her sy ymande ane des herren orlob. vnd wirt is geergirt vnd stirbet vndir der leyunge. her mus is gelden.
Helbig, Qu. Wirtsch.
5, 86, 25
(
md.
,
1524
):
sal [...] angefangen werden, dye leyhung abzuschlaen und kein geld mer ausgeben werden, es seint dan dy 3000 fl leyhung bezald und vergnuget.
2.
›Belehnung, Übergabe eines Lehens an jn. zu dessen zeitweiliger Verfügung‹; metonymisch: ›Recht, ein Lehen zu verleihen‹; Spezialisierung im Bergrecht: ›Vergabe von Grubenrechten‹;
vgl.  4.
Rechts- und Wirtschaftstexte.
Wortbildungen:
leihungsbrief
(a. 1527),
leihungsbuch
(a. 1582).

Belegblock:

Helbig, Qu. Wirtsch.
4, 69, 17
(
md.
,
1339
):
waz ouch genizes von lihunge, von gerichte, von czollen, von Hutten, von Mullen vnde von allen sulchen andirn sachen geuellit.
Lamprecht, Dt. Wirtschaftsl. (
mosfrk.
,
1471
):
der brief, so der vurg. unser kelner denselben êluden uber soliche lihunge gegeben hait, dadurch dieser der unser gestochen ist, das volliclicher besaget: da bekennen wir, das wir zu solicher lihunge unsern guten willen [...] getaen hain.
Löscher, Erzgeb. Bergr.
187, 24
(
omd.
,
1554
):
Leihungen auf den gängen undt klüften geschehen nicht, der bergkmeister weiß dann den lehnträger darbey zu erhalten.
Küther, UB Frauensee
256, 31
(
thür.
,
1488
):
Des zu bekenthniß haben wir probst eptischen und conventh obgenant [...], diwil solche lyhunge mit unserm wisßen und willen gescheen ist, unßer ingesigil an disßen briff thun.
Ermisch, Sächs. Bergr. (
osächs.
,
15. Jh.
):
Welche lehen ir erste lyunge behalden haben uf demselbigen gange, dy behalden ir recht.
Ebd. (
n. 1350
):
das wir von gewonlichir guͤte, do mit wir [...] alle gaben, lyungen, uriheit, recht vnde hantuestin, dy gnade adir recht behaldin.
Merk, Stadtr. Neuenb. (
nalem.
,
1429
):
das ich [...] die lehenschaft und lihung der selben pfruͤnde usser miner hande und gewalt gegeben han.
Rapp, UB Stuttg. (
schwäb.
,
1489
):
[Wenn die Mühle verkauft wird, soll der Aussteller und seine Erben]
lihung oder lousung darzu haben
(schwäb. Rechtsformel für das Recht, ein Lehen unter bestimmten Bedingungen wieder einziehen zu können).
Ermisch, a. a. O. (Var.); ; ;
Schib, Urk. Laufenb.
25, 7
;