kran(i)ch,
der
;
-es/-e
(+ Uml.);
große Formenvielfalt.
1.
›Kranich‹.
Phraseme:
jm. einen kranichenhals wünschen
.
Syntagmen:
den k. beleuchten / erschlagen / fangen
;
der k.
(Subj.)
winseln; flug / hals / kolbe / schmalz des kranichs
;
junger k.
Wortbildungen:
kränchin
,
kranich(en)feder
,
kranichenhals
,
kranichsgeschrei
,
kranichvogel
.

Belegblock:

Joachim, Marienb. Tresslerb. (
preuß.
,
1405
):
1 schog [...] den Polan geschankt, die unserm homeister cranche und wilpret brochten.
Stackmann u. a., Frauenlob
5, 23
(Hs. ˹
md.
auf nd. Grundlage,
1. H. 14. Jh.
˺):
des phawen ofte hat überstigen | des kranches vluc.
Bömer, Pilgerf. träum. Mönch (
rhfrk.
,
um 1405
):
Ich uber die wolken floch | Hoher dann reiger odir kranch ie geflog.
Kurz, Waldis. Esopus (
Frankf.
1557
):
Antuoͤgel, Kranchen samleten sich, | Flohen mit hauffen auff den Acker.
Perez, Dietzin
1, 319, 1
(
Frankf.
1626
):
Ich selbst habe eine͂ gekennet / welcher bekennet / daß er jhme offt vnd viel einen Storcks oder Kranchenhalß gewuͤnscht.
Peil, Rollenhagen. Froschm.
75, 993
(
Magdeb.
1608
):
DEr Kranch kam auch daher gegangen | Vnd wolt seinen Herren empfangen.
Luther, WA (
1532
):
Und spricht, es sey besser ein sperling jnn der faust denn nach einem kronch jnn der lufft gaffen.
Ermisch u. a., Haush. Vorw.
220, 27
(
osächs.
,
1570
/
7
):
Eine nachtleuchte, damit man bei finsterer nacht [...] kraniche, wilde gense [...] beleuchten und fahen kann.
Sachs (
Nürnb.
1566
):
Ich winnselt wie ein kranch und schwalb | Und kirrt wie ein taub allenthalb.
Bolte, Pauli. Schimpf u. Ernst (
Straßb.
1522
):
Das Gebratens wer jetz an dem allerbesten zŭ essen. Geben mir ein Kolben von dem Kranch.
Pfeiffer, K. v. Megenberg. B. d. Nat. (
oobd.
,
1349
/
50
):
diu kränchinn stêt, wenne si der kranch vogelt.
Langmantel, Schiltb. Reiseb. (
oobd.
,
n. 1427
):
der vogel hatt ein varb als ein krench.
Qu. Brassó
5, 586, 25
(
siebenb.
,
1617
):
hat er auf die Tükische Monier auf die 20 weiss Kranchenfedern [...] aufgestecket.
Ziesemer, Gr. Ämterb.
10, 19
;
Perez, a. a. O.
208, 12
;
Gille u. a., M. Beheim
354, 32
;
Trunz, Meyfart. Rhet.
1, 81, 1
;
Gilman, Agricola. Sprichw.
1, 66, 15
;
Bobertag, Schwänke ;
Schlosser, H. v. Sachsenh.
1019
;
Pfeiffer, a. a. O. ; ;
Hulsius
K iijr
;
Vgl. ferner s. v. .
2.
›Kran‹.
Wortbildungen:
kranichzol
(a. 1514).

Belegblock:

Ziesemer, Gr. Ämterb.
96, 1
(
preuß.
,
1440
):
4 oberige molsteyne uffir brucke bey dem kranche.
Buck, U. v. Richent. Chron. Conz. (
alem.
,
um 1430
):
Das thor, da ietz der krench ist, das was gantz verrigelt.
Chron. Strassb. (
els.
,
E. 14.
/
A. 15. Jh.
):
do wurdent bi dem koufhuse [...] gemacht die kreniche domitte men die wine ufziehet.
Chron. baier. Städte. Regensb. (
moobd.
,
1528
):
so man es durch dy prucken beim krenchen wolt füren, [...] bracht das schiff zu drümern.