herabziehen,
V., unr. abl.
1.
›jn. von (dort) oben nach unten ziehen / bringen‹; ütr.: ›jn. auf eine niedrigere (Entwicklungs-)Stufe bringen‹;
zu  1.

Belegblock:

Kehrein, Kath. Gesangb. (
Mainz
1605
):
Jesu [...] | Dir sey lob preiß vnd ehre, | Fuͤr deine liebe groß, | [...] | Die dein hertz hat bewogen, | Vnd dich herab gezogen, | Wol auß deß Himmels Saal.
Vetter, Pred. Taulers (
els.
,
1359
):
die boͤsen engele [...] bringent den menschen in die aller grúwelicheste bekorunge, der glich kume ie gedacht wurden, [...] das si si gerne herab zúgent.
2.
in der Fachsprache der Mathematik: ›eine Ziffer nach unten nehmen (bei der schriftlichen Division)‹.

Belegblock:

M. Cunitia. Ur. Prop. (
Öls
1650
):
Die andere operation fuͤglicher zuvolbringen / zieh’ ich (durch / eine absinckende Lini) von den obersten num: eine 0 herab / und haͤnge die den uͤberbliebenen an.
3.
›eine (gedachte) Linie von oben nach unten ziehen‹; anschließbar an 1.

Belegblock:

M. Cunitia. Ur. Prop. (
Öls
1650
):
der vertical Zirckel / den die Vernunfft bildet / als / von dem Scheitelpunct auff den Horizont Bleyrichtig herab gezogen / durch einen Stern oder andern Punckt.