henne,
die
.›weibliches Haushuhn (Gallus domesticus)‹; in den Quellen wird das Huhn besonders als Abgabe und als Nahrungs- und Arzneimittel thematisiert; inwieweit damit generell die Weibchen der Hühnervögel bezeichnet werden, läßt sich aus dem Belegmaterial nicht ableiten.
Bedeutungsverwandte:
.Syntagmen:
s. u. Beleg Harsdoerffer
, ferner hennen um ein mal geben, j.
(Subj.) hennen bringen / haben / (aus dem nest) nemen, jm. geben
; der henne eier unterlegen
; die h. auf den eiern sitzen, aus dem ei werden, den han bedürfen, in das hünernest legen, sich im staub / in der asche baden, für die jungen streiten
; auf die hennen warten
; eine h. samt iren kücken, mit den hünlein
; einer hennen magen, das ansetzen der hennen
; fleisch, geprunzt wasser von hennen
; die alte / schwarze h
.Wortbildungen:
˹hennengreifer
hennengrettel
hennentaster
hennenei
hennenfleisch
hennenflügel
hennenhüter
hennenkam
hennenkäufel
hennenkot
hennenkreuzer
hennenküchlein
hennenmal
hennenpfleger
hennenpflegerin
hennenschade
hennensuppe
hennenwe
hennenzipf
Belegblock:
˹In Sprichwörtern:
Ein henne scharret mehr weg denn 4 hanen erzu scharren
(›eine Frau gibt mehr aus, als ein Mann erwerben kann‹)
. Das ey ist kluger denn die henne
.˺
Letzlich ward er [fuchs] gewar einer hennen auff ihren eyern im nest mit außgebreiten flügeln sitzen.
Gleich wie die Henn bedarff den Han: | Also der Monn der Sonn steht an.
Aus runden eiern werden hennen, aus länglichten werden häne.
Ebd.
249, 19
: Man pfleget auch an faßnacht abend hünernester zue machen, darein sollen die hennen vleißig legen.
Concz Bawer von dem halben gut 1 metzen korns, 1 kesz und 3½ hennen.
Die Haͤnne. Die Eyer Mutter / ist stark / wild oder zahm / deß Haanen frommes Weib / die weisse / freche / bekraͤntzte / zarte / junge Eyrreiche Haͤnne die ihre Kuͤchlein liebt / kluckt / gatzet / gackelt / rc. Die Haͤnne hat die Deutung einer guten Hausmutter.
Nim ainer swarczen hennen magen vnd / verbrenne den vff ainem ziegel.
Rp. auxungie porci iij vntz, äntenschmalcz, hennenschmalz, margk von einem rind, iegklichs ein vntz, wachs, das es gnuͦg sye, mach ein vnguentum.
Hie seit er von dem volck, die essend kain flaisch von hasen noch von hennen.
Um ain mall, da man hennen und henner gibt, sol man 10 creutzer geben.
es soll auch jeder müller kein schwein, genß, enten, hennen, caponen, tauben noch sonst einerlei thier oder gefügel uff oder bey der mulen haben.
Wiltú hennenkiechlen bachenn / So nim das hennenflesch vnnd lasß vor sieden.
Flaysch von jungen hennen ist warm und feucht.
Nimb ain schwarze hennen, schneidts am bauch auf, bints dem roß auf den schaden mit khot vnd pluet.
Ebd.
62
: nimb salben vnd rhües, weinstain, salz, hennen khot vnnd mach ain puluer daraus.
ze Mosachh 1 huͦb, daz dient II sekch roken, 1 sak gersten [...]; item daz gericht 1 muͦtt habern an aufmazz, item XXVIII den., 1 galuay gersten, II hennen vnd 1 honen.
daß man hennenhüeter soll haben einer dem andern ohne schaden.
Peil, Rollenhagen. Froschm.
501, 17
; Ermisch u. a., a. a. O.
229, 42
; Skála, Egerer Urgichtenb.
72, 4
; Haage, Hesel. Arzneib.
16r, 2
; Gille u. a., M. Beheim
276, 10
; Keil, Peter v. Ulm
96
; Menge, Laufenb. Reg.
3899
; Leisi, Thurg. UB
7, 1020, 24
; Barack, Zim. Chron. ;
Gehring, Würt. Ländl. Rechtsqu.
3, 782, 13
; Bauer, u. a., Kunstk. Rud.
508
; Vogel, a. a. O.
45, 31
; Bretholz, Liechtenst. Herrsch.
248, 34
; Schmitt, Ordo rerum 309, 20.
2
; Dalby, Lex. Mhg Hunt.
1965, 88
.