hefel,
der
.
1.
›Sauerteig (als Backtreibmittel)‹; auch ütr. nach biblischem Vorbild (Mt. 16, 11) für sich schnell ausbreitende (Irr-)Lehren.
Bedeutungsverwandte:
; vgl.  1,  2.
Wortbildungen:
hefelkübel
(a. 1485),
hefeltrog
(a. 1484).

Belegblock:

Schade, Sat. u. Pasqu. (
orhein.
,
1520
):
redt der herr zuͦ inen [jungern] ,huͦten üch und sehend üch für von dem hefel der phariseier und saduceier!‘
Kurrelmeyer, Dt. Bibel (
Straßb.
1466
):
Nim [...] derb brot. vnd kuͦchen on hefel. die do sint besprengt mit ol.
Müller, Nördl. Stadtr. (
schwäb.
,
1481
):
die sawrbecken sollen auch die höfel rain beraiten und behalten und nicht verderben lassen.
Voc. rerum (
Augsb.
v. 1474
):
fermentum Zima heuel oder vrhab.
Zingerle, Inventare ; ;
Schmitt, Ordo rerum
177, 15
;
2.
›Hefe; Gärungsmittel bei der Herstellung alkoholischer Getränke (als Bodensatz zurückbleibend)‹; als Ütr. auch: ›Zusatz, Verunreinigung‹.
Bedeutungsverwandte:
vgl.  2,  1.

Belegblock:

Mayer, Folz. Meisterl. (
nobd.
,
1517
/
8
):
Schneit ab die knospen neben, | Die nicht fruchtper und tüglich synt, | Die manchem menschen leib und sel verzopffen; | Tüt nit als dy pir hopffen: | Die sücht vil krüm und stopffen, | Ee sie den iren hefel vint.
Baumann, Bauernkr. Rotenb. (
nobd.
,
n. 1525
):
als ich dann verhoff, ainer christlichen comun hie das lawter wort gottes on menschlichen hefel aus seinem selbs befelhe.
Löffler, Columella/Österreicher .