grans,
gransen
(vereinzelt), diminuiert:
gränsel,
der
;
zu
mhd.
grans
›Schnabel der Vögel‹
().
– Obd.
1.
›hervorstehender Teil e. S.‹; speziell: ›Schiffsschnabel, Bug oder Hinterteil eines Schiffes‹.
Bedeutungsverwandte:
vgl. .
Wortbildungen:
granser
›Person, die an der Schiffsspitze sitzt und rudert‹ (a. 1552).

Belegblock:

Gille u. a., M. Beheim
453, 2830
(
nobd.
,
2. H. 15. Jh.
):
Zw vorderst in dez schiffes grans | han ich war genomen dez mans.
Schnyder, Qu. Zürcher Wirtsch.
583, 50
(
halem.
,
1441
):
soͤllent die Louffenknecht die schiff, als sy die indwendig und ob dem Louffen ettwenn an schlachent und die nút riten gethoͤrrend, besorgen, an den graͤnsen hindan und vornan fúr stossen.
Luginbühl, Brennwalds Schweizer Chron.
1, 280, 29
(
halem.
,
1508
/
16
):
Daruf liess im der her ein schiff bereiten, leit den Tellen [...] an den hinderen gransen.
Ebd.
2, 500, 6
(
halem.
,
1508
/
16
):
die zwen hindren mochten an dem rank bi Müli das schiff nüt behalten, und kam der hinder gransen hin für.
Bachmann, Morgant (
halem.
,
1530
):
Do Morgant gsach, das er die hut so hert hat, do tratt er uff des schyffs gransen und sprang uff den vysch inß wasser.
Maaler (
Zürich
1561
):
Der vorder Gransen / Das vorder theil am schiff. Prora. Der hinder Gransen. Puppis.
Der Schnarren / Das hinderteil oder der hinder gransen deß schiffs. Puppis.
Weidling (der) Ein klein schiffle von de͂ gransen biß auff den bieten gleych weyt.
prora prior pars navis ,der grensel‘.
Winter, Nöst. Weist. (
moobd.
,
1450
):
sol die schiffung niemant irren noch engegen in kainer weis mit annemen [...], es sei bei weingërten oder bei akchern, als verr und ainer auf den grënsen stet und mit ainem hanthamer hinaus gewerfen mag.
Geier, Stadtr. Überl. ; ;
Luginbühl, a. a. O.
1, 281, 12
;
Wutzel, Rechtsqu. Eferding
11, 6
;
163, 13
;
Hulsius
G iiijr
;
Bad. Wb.
2, 459
;
2.
›Fischbehälter im Fischerkahn‹.

Belegblock:

Schnyder, Qu. Zürcher Wirtsch.
517, 13
(
halem.
,
1431
):
[jene Fische, die in Behältern]
gransen
verschickt werden; Regestbeleg].
Ebd.
1017, 34
(
1436
/
37
):
[das] der Scheffelmacher dem wirt zum schlússel ein hecht und ein grensly ze kouffen geben habind.
3.
›Mund (des Menschen); Rüssel (des Schweines); Schnabel (des Vogels)‹; an 1 anschließbar über die Assoziation ,hervorstehend‘.

Belegblock:

Kurrelmeyer, Dt. Bibel (
Straßb.
1466
):
Als ein guldin ring in dem grantz
[Var.:
den naßlechern
;
Froschauer
1530:
ruͤssel
;
Luther
1545:
Saw mit einem gülden Harband
]
des sweins: also ist das weip schon vnd vppig.
Haltaus, Liederb. Hätzlerin (
schwäb.
,
1471
):
Ey vaiszte genns | Grosz gedens, | Das die grens | Schmaltzig werden gar bis in den drüssel!
Bauer, Geiler. Werke, Seelenparadies
1, 3, 176
(
Augsb.
1510
):
so grüntzent sy [sau] und schnawent mitt dem grans herumb und rühlend durch mürmeln.
Klein, Oswald
20, 106
(
oobd.
,
1415
):
Die maid liess in mit sinnen | rinnen in den grans | durch weisse zendlin zinne | der minne sant Johans.
Ebd.
76, 27
:
herz liebe gans, wie schön ist dir dein grensel.
4.
als Diminutiv: ›Portulak, Portulaca oleracea L.‹; eine Pflanze; laut wahrscheinlich wegen ihrer keilförmigen Blätter so genannt.
Zur Sache:
Marzell
3, 986
 ff.

Belegblock:

Maaler (
Zürich
1561
):
Grensel (der) Ein kraut. Portulaca.
Schweiz. Id. (a. 
1542
).