gelttag,
geltetag,
geltstag,
der
;
-s/
auch
-en
.
1.
›festgelegter Fälligkeitstag, Termin, an dem der Schuldner seine Schuld begleichen muss‹;
zu  1.

Belegblock:

Leman, Kulm. Recht (
Thorn
1584
):
So mag her den schuldiger vor dem gelde tage nicht vsburgen.
Behrend, Magd. Fragen (
omd.
,
um 1400
):
Eyner hette deme andirn eyn husz uff gelt tage vorkoufft und hat ym des husszes wirdeschafft eyn iar uszgedinget.
Bindewald, Texte schles. Kanzl.
112, 14
(
schles.
,
1392
):
uff wynachten die nestkomende, doran sich der irste geldetag sal anheben.
Ebd.
115, 15
(
1400
):
doran [sande michels tag] sich der irste geldetag sal anhebin.
Rennefahrt, Statut. Saanen (
halem.
,
1598
):
und soll [ein jeder richter] als dann die pfand in 14 tagen, je nach dem gälttag [...] fertigen.
Ebd. (
halem.
,
1598
/
1647
):
so soll der schuldzicher gendi pfand oder gelt ussin zuͦ geben schuldig sein, biß uf den nächst volgenden gält tag.
2.
›Zusammenkunft, Versammlung von Gläubigern (als beratendes und beschließendes Gremium) entsprechend den Festlegungen von Schweizer Stadtrechten‹.
Syntagmen:
den g. ansetzen / anstellen / halten / verkünden
.

Belegblock:

Rennefahrt, Zivilr. Bern (
halem.
,
1599
):
das hinfüro nit mer dann vier personen uffs villest, sampt dem schryber, zuͦ verfuͤrung eines geltstags sölle geordnet werden.
Ebd. (
halem.
,
1615
):
Wie vil personen zuͦ einem geltstag verordnet werden und uff was tagen die verordneten zuͦsamen kommen soͤllind.
Ders., Staat/Kirche Bern (
halem.
,
1628
):
In geltstagen, wann sy sich nit an ort zu roß dahin begeben muͤssend, soͤllend die amptlüt, wie auch die verordneten und der schryber, für zehrung und taglohn nit mehr höuschen, dann ein guldi.
Ebd. (
1643
):
daß die geltstagen von cantzlen verkündt werdindt.