geheuer,
Adj.
›lieblich, angenehm, trefflich, tapfer, mutig‹.
Phraseme:
nicht geheuer
›unheimlich‹.Belegblock:
da führt sie mich gar schnell und bald, | in jr kammer gehüre.
Werlich, so stete, so geheure kam uns zuhanden selten.
Der meister sprach gehure.
Ebd.
4562
: Weistu wie der gehure | Kunig Anfortas wart wunt.
Herr, allmachtiger got geheür, | lebender geist, du pist ein feür | der prinnenden flamen.
Mercurius ist gehür, | Des mug wir nit enbern.
Ebd. Tempel,
1380
: Ich main die magt gehür | Die uns den sun gebar.
ich haun dahaim ain weib gehiur.
do war den andern jungfrawen nit geheur bei der sach und fieng sie an, nichts guets zu anden.
Man hat von alter her gesagt, es sei umb Haidelberg nit gehewer gewest.
Das leben deuch mich gar geheur; | Wann was ain ieder da begert, | Das wurt er ganz und gar gewert.
Ain junkfrow ist die edlost creatur | Und ist zart, vin und och gehur.
Sus ist Cristus och gehúr | Der lip, die sel, die gotthait, | Als unser cristalicher glǒb sait.
Die helden da gehürre | Hogrechtt waren alle | Und lebtten doch in schalle.
Da schift der chuͤnig gehewre | Mit werden gesten von dem lant.
vil mancher nimpt ain edel weib, | er deucht sich wol geheuer, | wurd im so vil haimsteuer.
Hector der held gehew͂re | ruefft‘ all dy seinen an.
Ebd.
504, 3
: Die küngin gehew͂re | und auch ir mägt mit den von Troya riten | ein zue der statt.
Wiessner, Wortsch. Wittenw. Ring.
1970, 66
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