gebauen,
V.
1.
›(einen bestimmten Ort) bewohnen, sich (an einem Ort) aufhalten‹;
zu  1.

Belegblock:

Kehrein, Lieder 14./15. Jh. (o. O.
14. Jh.
):
so hilf vns daz wir hie gebawen. | daz wir dein chint vnd dich beschawen.
2.
›landwirtschaftlich tätig sein, Landbau treiben; Arbeit auf dem Feld leisten‹;
zu  3.

Belegblock:

Morrall, Mandev. Reiseb.
28, 23
(
schwäb.
,
E. 14. Jh.
):
Ir soͤllent wissen das in Arabia gar groß wuͤstin sind, das man da nit gebuwen noch gewunen mag.
3.
›etw. (ein Stück Pflugland) bebauen, bewirtschaften, landwirtschaftlich nutzen‹;
zu  4.

Belegblock:

Dinklage, Frk. Bauernweist.
114, 19
(
nobd.
,
1. H. 15. Jh.
):
darumb wer er nicht schuldig, das man die andere gutter dester baß gebawen moge.
4.
›etw. (meist: ein Gebäude) errichten‹;
zu  7.

Belegblock:

Helm, H. v. Hesler. Apok. (
nrddt.
,
14. Jh.
):
Wen sie des wol getruweten, | Swaz si dar uf gebuweten, | Daz Got daz immer lieze stan.
Bindewald, Texte schles. Kanzl.
30, 13
(
schles.
,
1357
):
wenne sie wellen vnd wenne is in wugit, vnd zullen dy selbe Moylstat vnd dy Moyl, wenne sie sie gebuen vnd geseczen, haben aller sache vry dinsti.
Williams u. a., Els. Leg. Aurea
107, 2
(
els.
,
1362
):
do bleip er do bi sant Hydolfo so lange zit vncz sú vierzehen cloͤster do bebuwetent.
Welti, Stadtr. Bern (
halem.
,
1422
):
durch des willen, das beide, rich vnd arm, dester bas wider gebuwen muͥgen.
Haas u. a., Erasmus/Jud. Klag
16, 1
(
Zürich
1521
):
Vnd also das von vylen wol zuͦ samen getragen / würt von wenigen zerstroͤwt / das recht gebuwen / würt grusam verherget.
Merk, Stadtr. Neuenb. (
nalem.
,
1403
):
des willen, das sie deste baß fur den Rin gebuwen und dieselben stad in irem wesen behalten mogen.
5.
›sich mit seinem Handeln und mit seinen Überzeugungen auf etw./jn. verlassen, sich auf jn. / etw. stützen‹;
zu  13.

Belegblock:

Quint, Eckharts Pred. (
E. 13.
/
A. 14. Jh.
):
Her umbe, wan ir leit nâch gote was und ûf eine stæticheit gebûwen, sô endorfte si des niht.
Pyritz, Minneburg
2487
(
nobd.
, Hs.
um 1400
):
Daz kan an dich dann nymant wider | Gebuwen uff mines hertzen berk.
Bührer, Kl. Renner
232
(
nobd.
, Hs.
um 1480
):
Die ritter haben nymmer trewe, | Da man mag auff gebawen.