erle,
die
;
-Ø/-n
(in 1 Beleg auch im Sg.
erlen
),
edle
(
–/-Ø, -n
),
erdle,
eller
(
–/-Ø
),
elder,
1
else
; den Wortbildungen wurde die Zusammenschreibung zugrunde gelegt; Abgrenzung zum Syntagma unscharf (vgl. );
zur Etymologie und Verwandtschaft der Formen vgl.
Dwb, Neub.
7, 1239
;
8, 1931
;
Lloyd/Springer, Etym. Wb. des Ahd.
2, 1049
.
›Erle‹; ein Laubbaum der Gattung Alnus; häufig im Orientierungsfeld mit anderen Bäumen gebraucht (z. B. , ,  1, ).
Zur Sache:
Marzell
1, 217
ff.
Gehäuft Rechts- und Wirtschaftstexte.
Bedeutungsverwandte:
vgl.  1.
Syntagmen:
die e. abschlagen / hauen / setzen, preis geben
;
die erlen
(Subj.) [wo]
stehen
;
etw
. (z. B.
käfer
)
an den erlen finden
;
die erlen im bruch
;
x erlen
.
Wortbildungen:
eldernsamen
,
ellernbaum
, ˹
erlach
,
erle
(
das
)˺ ›Erlengehölz, Erlengebüsch‹,
erlblat
,
erlenbaum
,
erlenholz
,
erlenknospen
,
erlenlaub
,
erlensamen
,
erlenstok
,
erlenwald
,
erltanne
.

Belegblock:

Ziesemer, Gr. Ämterb.
685, 34
(
preuß.
,
1389
):
60 ruten erlynholcz, die kosten 118 m.
Lohmeyer, K. v. Nostitz (
preuß.
,
1578
):
obenwerts der brugken; da hab ich einen erlenbom gezeichnet.
Luther, WA (
1541
):
Sunt et arbores aliae in aquis, Eller, weiden.
Aubin, Weist. Hülchrath (
rib.
,
1565
):
fürgeschlagen verordnung [...], das auf eine jede gewalt hundert elßen [...] gesetzt.
Ermisch u. a., Haush. Vorw.
76, 17
(
osächs.
,
1570
/
7
):
Laß das viech vom erlenlaub oder lauge von neuen gesottenem garn saufen.
Ebd.
109, 21
:
Nim einen epfelzweig, belze den auf einen erlenstock, so werden diselben epfel alle roth.
Ebd.
177, 25
:
die kleinen roten kefer [...] findest du an den erlen und an den weydenen stauden.
Ebd.
239, 16
:
Der erlensamen ist umb Martini, [...], reif.
Ebd.
258, 3
:
Samblet elthernsamen.
Mylius (
Görlitz
1577
):
Bacca alni Erlenknospen.
Maaler (
Zürich
1561
):
Ein hohe Erlen. [...]. Erlen die gern am wasser wachßt.
Erlinwald (der) oder ort da die Erlen gepflantzet werdend.
Henisch (
Augsb.
1616
):
Ellerbaum / erlinbaum / else / alnus.
Pfeiffer, K. v. Megenberg. B. d. Nat. (
oobd.
,
1349
/
50
):
iedoch ist der erlpleter saf niht sô schœn smeckend sam der popeln pleter saf.
Winter, Nöst. Weist. (
moobd.
,
1512
):
Wo drei edl oder mer auf ainem stuen stent, so [...].
Ebd. Anm. 5 (
16. Jh.
):
auf der wait und auf dem pach, was holz steet weiden und edlen, das ist unser.
Ebd. (
1555
):
soll auch niemant frombder der erillthannen abschlagen.
Ebd. (Hs. 
1584
):
von dem Rechegkh hinab in die Syll an das wändl des Jacob Hoffmüllners wisen zue der erdl oder erel.
Ebd. (
1640
/
84
):
Daß nun [...] in holz jährlichen abzugeben, soll ieden auf sein selbst aigenes zusambhacken auf den auen daß erle iede clafter per 1 fl.
Bischoff u. a., Steir. u. kärnt. Taid. (
m/soobd.
,
17. Jh.
):
darinen wechst thones, erlach, pürrkach und feuchtes holz.
Kollnig, Weist. Schriesh.
104, 9
;
219, 24
;
Kurrelmeyer, Dt. Bibel ;
Pfeiffer, a. a. O. ;
Winter, a. a. O. ;
Bischoff u. a., a. a. O. ;
Rechn. Kronstadt
2, 242, 39
;
Gleinser, Anna v. Diesb. Arzneib.
1989, 94
 f.