epicurisch,
epicureisch,
Adj.;
aus
epicūrēus
›epikurëisch‹ (
Georges, Neub.
1, 1878
).
1.
›gottlos, ungläubig; frevelhaft‹; auch: ›auf das leibliche Wohlergehen bedacht‹; in den Belegen durchweg abwertend.
Alle Belege im 16. Jh.
Zur Sache: f.
Bedeutungsverwandte:
, .

Belegblock:

Luther, WA (
1544
):
das viel gar ruchlos und Epicurisch werden und alle Religion, [...] fur gar nichts achten.
das ia die Christenheit auff allen seiten [...] verderbet werde allein das ewr Epicurische bauch wol stehe.
Ebd. (
1545
):
Denn jr seid Epicurische Sew, des gleichen alle Bepste deine Vorfaren.
Lemmer, Amman/Sachs. Ständeb.
8, 41
(
Frankf./M.
1568
):
[Christus] wirt [...] ein schweres vrtheil vber dieselbige veraͤchter vnd Epicurische Seuw fellen.
Sachs (
Nürnb.
1554
):
Der sollich plage auff uns send | Von wegen unser grossen sünd | Und aller schalckheit unergründ | In eym epicurischen leben.
Sudhoff, Paracelsus (
1531
/
5
):
wie den Epicurischen, die sich erfreuen in wol essen und trinken; das müssen sie mit großen krankheiten erarnen.
Anderson u. a., Flugschrr.
2, 6, 25
([
Augsb.
]
1523
):
die geitzige͂ epicurische͂ Thirañen über dich also prumle͂ vñ rausche͂.
2.
›der Lehre des griechischen Philosophen Epikur anhängend‹.

Belegblock:

Turmair (
moobd.
,
1522
/
33
):
Es sein drei namhaftig der philosophen partei gewesen, die den grösten anhang gehabt haben, [...], nemlich die platonischen, epicurischen und stöcler.