entgänzen,
V.
›etw. Ganzes beschädigen, zerreißen, zerstören‹; ütr. auch: ›etw. (z. B. einen Vorgang) beeinträchtigen; etw. (z. B. eine Unternehmung) unterbrechen‹; vereinzelt: ›etw. zerschneiden‹;
zu  1c,  2.

Belegblock:

Luther, WA (
1523
):
das die kutten [...] entgentzet und zurissen ist, bedeut, das [...].
Reissenberger, Väterb. (
md.
, Hs.
14. Jh.
):
Swer mir gutes gunne, | Der bite vor mich Gotes gunst, | Daz ich mit im an der begunst
[›Unternehmung‹]
| Die ich durch in entgentzet han, | Untz an daz ende muge bestan.
Ermisch u. a., Haush. Vorw.
124, 26
(
osächs.
,
1570
/
7
):
reisset mit dem messer nicht hinein, entgenzt nur das schwarze ganze heutlein an der rinden.
Stackmann u. a., Frauenlob
5, 87, 3
(Hs. ˹
nobd.
,
3. V. 15. Jh.
)˺:
Swer tummen liuten hohe amte werden lat, | [...] der hat | der amte wirde engenzet.
Chron. Augsb. (
schwäb.
,
1544
/
5
):
noch will ich, domit diser handel nicht entgentzt werde, disen des rats brieff [...] auch hieher setzen.
Primisser, Suchenwirt (
oobd.
,
2. H. 14. Jh.
):
Man sach in vil der hewͮte | Enkentzen, daz si wurden rot.
Grossmann, Unrest. Öst. Chron. (
oobd.
,
3. Dr. 15. Jh.
):
die, dy erschlagen wurden, peliben ein zeit unbegraben, das sy die wolff entgentzten.