dingpflichtig,
Adj.
1.
›einem Gerichtsbezirk zugehörig (und zu den entsprechenden Abgaben und Leistungen verpflichtet), einer bestimmten Gerichtsbarkeit unterworfen‹; auch: ›zur Teilnahme am Gericht verpflichtet‹;
vgl.  1314, zu .
Gehäuft omd.; Rechtstexte.
Bedeutungsverwandte:
vgl. .

Belegblock:

Hilliger, Urb. St. Pantaleon (
rib.
,
1471
):
Iohan Iudden und Conrat van Seichtem amptlude uns gerichtz up der Wierstrassen in Kolne, darunden disse vurs. erfschaf gelegen und dinkplichtig gehorende ist.
Behrend, Magd. Fragen (
omd.
,
um 1400
):
ab man gesten [...] adir mitteburger kegen gesten adir leuten die nicht dingphlichtig synt, notding adir ban hegen sulle auswenig echten dingen.
Grosch u. a., Schöffenspr. Pössneck
243, 14
(
thür.
,
1474
):
Ticzel Tumpeling in deme gerichte zcu Cambergk nicht beerbeth nach dingphlichtig ist, daz er syner schult in deme gerichte an ym nicht bekomen kan.
Kisch, Leipz. Schöffenspr. (
osächs.
,
1523
/
4
):
so sol N. kauf und gabe gezeugen mit richter und zweien dingpflichtigen, die unbescholden sein an irem rechten.
Hilliger, a. a. O. ;
Kisch, a. a. O. ;
Cirullies, Rechtsterm. Anh.
1981, 130
.
Vgl. ferner s. v.  7.
2.
›vor Gericht geladen; verpflichtet, einer gerichtlichen Vorladung zu folgen‹;
Bedeutungsverwandte:
vgl. , .

Belegblock:

Goerlitz, Magd. Schöff./Posen
98, 29
(
omd.
,
1400
/
1436
):
Eyn man [...] hot durch den vronenbothin eynen andern [...] dingphlichtig gemacht off das grosse ding.
Kisch, Leipz. Schöffenspr. (
osächs.
,
1523
/
4
):
als der richter oder sein fronpote bekennen, das sie ine dingpflichtig gemacht hetten.
Doubek u. a., Schöffenb. Krzemienica
33
(
schles. inseldt.
,
1452
):
Wir scheppin czeugin, wÿ das erbir leute sint komen vor unsir gehegete banc Jocusch Vberman vnd hot dingphlitig gemacht Hannus Brenern.
Berthold u. a., Zwick. Stadtrref.
162, 13
;
3.
›gerichtsüblich, gewöhnlich‹.
Syntagmen:
die dingpflichtige gerichtsstat, das dingpflichtige gericht
.

Belegblock:

Rwb (
14. Jh.
).