daussen,
daus,
draussen,
draus,
Adv.
(1, 2),
Präp.
(3); die Formen ohne Liquid erscheinen weitaus häufiger,
daus
und
draus
sind nur im Obd. belegt,
draussen
nur md. und nobd.
– Mittleres und spätes Frnhd.
1.
Lokaladv.: ›außerhalb eines Raumes, Gebäudes, einer Stadt oder eines Herrschaftsbereiches, im Freien gelegen‹; auch für einen Ort in weiter Ferne.
Gegensätze:
, , .
Syntagmen:
jn. d. lassen
;
d. bleiben / stehen
;
d. im feld / land, in der finsternis, vor der stadt / stube / tür
;
drin oder d
.

Belegblock:

Schade, Sat. u. Pasqu. (
md.
, Druck
1521
):
was sagt man aber daußen?
Kurz, Waldis. Esopus (
Frankf.
1557
):
Besser ein Sperling inder handt, | Denn ein Ganß daussen auff dem Sandt.
Ziesemer, Gr. Ämterb.
347, 14
(
preuß.
,
1516
):
4 borneymer im schlos und dawssenn.
Lohmeyer, K. v. Nostitz (
preuß.
,
1578
):
Der beste fisch wirt daussen verkaufft, der geringste fisch, sünderlich die kleinen hechte kommen hierein.
Chron. Nürnb. (
nobd.
,
15. Jh.
):
Des jars hub man an zu machen die prustwer daussen an des Erckels garten.
Bell, G. Hager
500, 2, 9
(
nobd.
,
1604
):
zum andren sag ich eüch allen vorabe, | jr stet all dausen vor der thür.
Sachs (
Nürnb.
1554
):
Er ist sein werdt, der frumme man. | Geht! schaut! wer klopffet dausen ahn?
Tittmann, Schausp. 16. Jh. Ayrer. Phaenicia
175, 103
(
Nürnb.
1618
):
Hör, Jan, die Anna Maria begert, | dastu solst ir geliebster sein; | doch wer sie gern bei dir allein, | ferners mit dir zu reden draus.
Lemmer, Brant. Narrensch.
108, 155
(
Basel
1494
):
Mir hant vil bruͤder dussen gelon
(›sind im Krieg gestorben‹).
Chron. Augsb. (
schwäb.
,
E. 15.
/
A. 16. Jh.
):
die klopften an; sagt der Wolgemuͦt: bist du dausen, so bin ich hinen. da sagt der Bitel: kom rauß. da gieng er nauß.
Ebd. (
schwäb.
, Hs.
E. 15. Jh.
/
A. 16. Jh.
):
Des selbigen nachtz waren 20 gesellen von Augspurg dauß bei der wagenpurg und fiengen 3 Peham.
Turmair (
moobd.
,
1522
/
33
):
Ein mechtiger burger von Regenspurg, mit namen Bezel (per), der paut in am ersten sant Peters münster daussen vor der stat.
Qu. Brassó
4, 35, 46
(
siebenb.
,
1603
/
20
; Hs. 
v. 1761
):
derowegen wollen sie ihnen selbst Ruhe und dem Lande Frieden schaffen und bestellen die Sache also, dass Getzi den Gabor, der sich nicht sehen liess, anreizet, er sollte sich lassen sehen daraussen, denn das Volk nicht wollte glauben.
Schade, a. a. O. ; ;
Toeppen, Ständetage Preußen
5, 452, 31
;
Baumann, Bauernkr. Rotenb. ; ;
Lexer, Tucher. Baumeisterb. ; ;
Loose, Tuchers Haushaltb. ;
Kurz, Murner. Luth. Narr ; ; ;
Bolte, Pauli. Schimpf u. Ernst ; ; ;
Tittmann, Schausp. 16. Jh. Funk
173, 4
;
Turmair, a. a. O. ;
Siegel u. a., Salzb. Taid. ;
Dietz, Wb. Luther ; ;
Schmeller/F.
1, 159
(s. v.
auß
).
Vgl. ferner s. v.  8,  1.
2.
Lokaladv. zur Angabe der Richtung: ›heraus, nach draußen‹.

Belegblock:

V. Anshelm. Berner Chron. (
halem.
,
n. 1529
):
Man sol kein fremden usssaͤtzel ins land, und kein heimschen druss lassen.
Lemmer, Brant. Narrensch.
21, 10
(
Basel
1494
):
Wer jn sym oug eyn trotboum trag | Der tuͤg jn druß.
Kurz, Waldis. Esopus ;
Ders., Murner. Luth. Narr .
3.
Präp.: ›außerhalb‹.

Belegblock:

Lohmeyer, K. v. Nostitz (
preuß.
,
1578
):
Die tredel müssenn mit der zeit gemacht werden wie draussen landes.