bucken,
bücken,
V.
1.
›jn./etw. niederbiegen, beugen‹; auch ütr.
Bedeutungsverwandte:
1
 2, .

Belegblock:

Hübner, Buch Daniel (
omd.
, Hs.
14.
/
A. 15. Jh.
):
Nu si wir gar verdrucket, | In schemde hie gebucket. | Smaheit muze wir liden.
Keil, Peter v. Ulm
82
(
nobd.
,
1453
/
4
):
wenn eim ein pein abpricht oder wunt wird in eim gelid, daz er nach dem heilen daz nit pucken mag.
Sachs (
Nürnb.
1530
):
Sie bucken Epicurum uber die banck, Cacus pritscht in.
Ebd. (
Nürnb.
1557
):
wöllen sie sich nit willig schmücken, | So muß man sie stauchen und bücken.
Barack, Teufels Netz (
Bodenseegeb.
,
1. H. 15. Jh.
):
Des tuond wir tüfel lachen. | So man tuot die buren buken.
Ich tuon nimer raisern erlouben | Stelan, mürden und rouben | Und rich und arm buken.
Jörg, Salat. Reformationschr.
343, 28
(
halem.
,
1534
/
5
):
Und schreyb darvon ein latinisch comentarium / [...] den alle glerten wol verstůndend / wie er jnn buckt und zwang.
Kottinger, Ruffs Etter Heini (
ohalem.
,
1538
):
der [Antichrist] wirt mit falsch das wort krumm bucken.
Pfeiffer, K. v. Megenberg. B. d. Nat. (
oobd.
,
1349
/
50
):
Der ist vorhtik, der ain slehtez hâr hât und dar zuo ainen krumben oder gepuckten leib.
Primisser, Suchenwirt (
oobd.
,
2. H. 14. Jh.
):
Er versůcht di seinen chraft | Mit maisterleichen stukchen, | Daz holtz ward an im sighaft, | Er macht ez nicht gepukchen.
Voc. inc. teut.
t vijv
;
Wiessner, Wortsch. Wittenw. Ring.
1970, 27
;
Weber, Oswald. ;
Dietz, Wb. Luther ;
Shess. Wb.
1, 1201
;
Öst. Wb.
3, 1291
f.
2.
›sich (mit dem Kopf, Leib) niederbeugen, bücken‹, vereinzelt auch ohne Reflexivpronomen; ütr. ›sich demütigen, unterwerfen, unterwürfig sein‹.
Bedeutungsverwandte:
 1.

Belegblock:

Helm, H. v. Hesler. Nicod. (
nrddt.
,
14. Jh.
):
Die sele sich alle bucten | und sageten got der gnaden danc.
Kurz, Waldis. Esopus (
Frankf.
1557
):
Nam er sein Harpffen auff den rucken, | Vnd thet sich oben abher bucken.
Froning, Alsf. Passionssp.
5969
(
ohess.
,
1501ff.
):
den galgen des cruczes hie selber trugk | uff sym ruck, das hie sich bucht.
Eggers, Psalter
18, 11
(
thür.
,
1378
):
In sime stricke nidert hern; er bukket sich vn̄ vellet.
Peil, Rollenhagen. Froschm.
6082
(
Magdeb.
1608
):
Er solt jhn die hauben so rucken / | Das sie sich muͤsten fuͤr jhm bucken.
Pyritz, Minneburg
269
(
nobd.
, Hs.
um 1400
):
Daz bilde wann ez sich bucket, | in dez mannes bilde ez gucket.
Reichmann, Dietrich. Schrr.
208, 33
(
Nürnb.
1548
):
last vns nicht wie das sprichwort heist / nach eim löffel bucken / vn̄ ein schuͤssel zertretten.
Kehrein, Kath. Gesangb. (
Nürnb.
1631
):
Weh denen die sich buͤckt vnd gneygt, | Vor frembd vnd falschen Göttern.
Vetter, Pred. Taulers (
els.
,
1359
):
Nu lide dich und la dich und bucke und swig stille.
Spanier, Murner. Narrenb.
33, 97
(
Straßb.
1512
):
Buck dich, oder louff dar von.
Kurz, Murner. Luth. Narr (
Straßb.
1522
):
Der kauffman můß sich bucken lon | Als wir zů prag hon auch gethon.
Gilman, Agricola. Sprichw.
1, 124, 8
(
Hagenau
1534
):
Der rucke thut yhm weh / er kan sich nicht bucken.
Rauwolf. Raiß ([
Lauingen
]
1582
):
nidere Thürlein / die zůzeiten kaum eines halben Manns hoch / das sich also einer wol [...] bucken můß.
Lemmer, Brant. Narrensch.
110a, 141
(
Basel
1494
):
Do sie sich bucket nach dem sturtz | Entfůr jr ob dem disch eyn furtz.
Turmair (
moobd.
,
1522
/
33
):
Nichts destminder hat es sich pucken müessen lassen, ist von Römern zu gehorsam mit gewalt gezwungen worden.
Pfeiffer, K. v. Megenberg. B. d. Nat. (
oobd.
,
1349
/
50
):
sô pückt er sich dan wider zuo der erden.
Primisser, Suchenwirt (
oobd.
,
2. H. 14. Jh.
):
Sach man manigen pukchen | Und über rukche zukchen.
Der turnay lert in streiten | Gar ordenleichen reiten, | Rotyren unde dringen, | Tzu rozzen mandleich ringen | Und über satel puchen.