bucken,
bücken,
V.
1.
›jn./etw. niederbiegen, beugen‹; auch ütr.Belegblock:
Hübner, Buch Daniel
1360
(omd.
, Hs. 14.
/A. 15. Jh.
): Nu si wir gar verdrucket, | In schemde hie gebucket. | Smaheit muze wir liden.
Keil, Peter v. Ulm
82
(nobd.
, 1453
/4
): wenn eim ein pein abpricht oder wunt wird in eim gelid, daz er nach dem heilen daz nit pucken mag.
Ebd.
10, 413, 17
(Nürnb.
1557
): wöllen sie sich nit willig schmücken, | So muß man sie stauchen und bücken.
Barack, Teufels Netz
13253
(Bodenseegeb.
, 1. H. 15. Jh.
): Des tuond wir tüfel lachen. | So man tuot die buren buken.
Jörg, Salat. Reformationschr.
343, 28
(halem.
, 1534
/5
): Und schreyb darvon ein latinisch comentarium / [...] den alle glerten wol verstůndend / wie er jnn buckt und zwang.
Kottinger, Ruffs Etter Heini
1901
(ohalem.
, 1538
): der [Antichrist] wirt mit falsch das wort krumm bucken.
Pfeiffer, K. v. Megenberg. B. d. Nat.
50, 2
(oobd.
, 1349
/50
): Der ist vorhtik, der ain slehtez hâr hât und dar zuo ainen krumben oder gepuckten leib.
Primisser, Suchenwirt
34, 56
(oobd.
, 2. H. 14. Jh.
): Er versůcht di seinen chraft | Mit maisterleichen stukchen, | Daz holtz ward an im sighaft, | Er macht ez nicht gepukchen.
Voc. inc. teut. t
vijv
; Schöpper
41a
; Serranus
44v
; Maaler
80v
; Mylius
C 2v
; Wiessner, Wortsch. Wittenw. Ring.
1970, 27
; Weber, Oswald.
1847, 405
; Dietz, Wb. Luther
1, 358
; Shess. Wb.
1, 1201
; Schwäb. Wb.
1, 1503
f.; Schweiz. Id.
4, 1141
; Öst. Wb.
3, 1291
f.2.
›sich (mit dem Kopf, Leib) niederbeugen, bücken‹, vereinzelt auch ohne Reflexivpronomen; ütr. ›sich demütigen, unterwerfen, unterwürfig sein‹.Belegblock:
Helm, H. v. Hesler. Nicod.
3524
(nrddt.
, 14. Jh.
): Die sele sich alle bucten | und sageten got der gnaden danc.
Kurz, Waldis. Esopus
2, 30, 82
(Frankf.
1557
): Nam er sein Harpffen auff den rucken, | Vnd thet sich oben abher bucken.
Froning, Alsf. Passionssp.
5969
(ohess.
, 1501ff.
): den galgen des cruczes hie selber trugk | uff sym ruck, das hie sich bucht.
Peil, Rollenhagen. Froschm.
6082
(Magdeb.
1608
): Er solt jhn die hauben so rucken / | Das sie sich muͤsten fuͤr jhm bucken.
Pyritz, Minneburg
269
(nobd.
, Hs. um 1400
): Daz bilde wann ez sich bucket, | in dez mannes bilde ez gucket.
Reichmann, Dietrich. Schrr.
208, 33
(Nürnb.
1548
): last vns nicht wie das sprichwort heist / nach eim löffel bucken / vn̄ ein schuͤssel zertretten.
Kehrein, Kath. Gesangb.
2, 709, 47
(Nürnb.
1631
): Weh denen die sich buͤckt vnd gneygt, | Vor frembd vnd falschen Göttern.
Kurz, Murner. Luth. Narr
3858
(Straßb.
1522
): Der kauffman můß sich bucken lon | Als wir zů prag hon auch gethon.
Gilman, Agricola. Sprichw.
1, 124, 8
(Hagenau
1534
): Der rucke thut yhm weh / er kan sich nicht bucken.
Rauwolf. Raiß
26, 17
([Lauingen
] 1582
): nidere Thürlein / die zůzeiten kaum eines halben Manns hoch / das sich also einer wol [...] bucken můß.
Lemmer, Brant. Narrensch.
110a, 141
(Basel
1494
): Do sie sich bucket nach dem sturtz | Entfůr jr ob dem disch eyn furtz.
Turmair
4, 661, 19
(moobd.
, 1522
/33
): Nichts destminder hat es sich pucken müessen lassen, ist von Römern zu gehorsam mit gewalt gezwungen worden.
Pfeiffer, K. v. Megenberg. B. d. Nat.
4, 2
(oobd.
, 1349
/50
): sô pückt er sich dan wider zuo der erden.
Primisser, Suchenwirt
15, 73
(oobd.
, 2. H. 14. Jh.
): Sach man manigen pukchen | Und über rukche zukchen.
Ebd.
30, 219
: Der turnay lert in streiten | Gar ordenleichen reiten, | Rotyren unde dringen, | Tzu rozzen mandleich ringen | Und über satel puchen.