braten,
der
;
-s/-Ø
;
brate,
der
;
-s/-n
.
›gebratenes Stück Fleisch, Braten‹;
vgl.  1.
Phraseme:
den braten riechen / schmecken
›die versteckte Absicht erahnen, erkennen‹.
Syntagmen:
der beste / feiste / gute / magere b
.
Wortbildungen:
bratengeld
,
bratenwein
;
schweinenbraten
.

Belegblock:

Struck, Klöster
440, 9
(
mosfrk.
,
1518
):
2 alb. vor den braden.
Luther, WA (
1537
/
40
):
wen einer dem andern schuldig wahr und kundte nicht von ihm bezalet werden, so citiret man den Schuldner fur den officialn umb der Schuldt willen, so thett man den Schuldner in Ban, welches ihnen einen guten braten in ihre kuchen gebracht hat.
Ebd. (
1545
):
Auch muͤste Gott selbs sampt allen Engeln mit gewalt den Schnuppen haben, und solchen braten nicht riechen.
Schade, Sat. u. Pasqu. (
Wittenb.
1524
/
5
):
Damit sie han die welt verfort, | Wie wol man iez den braten schmeck | Und wo der has lig in der heck.
Ermisch, Freib. Stadtr. (
osächs.
, Hs. 
v. 1325
):
Unde welchir des nicht tut, iz si an swinsbeinen oder an braten [...] der verbuzet achtehalben schillinc zu rechte.
Chron. Nürnb. (
nobd.
,
1488
):
es merket der rat und schmecket den braten, doch wolt er kein ursach geben zu einem auflauf.
Fastnachtsp. (
nobd.
,
15. Jh.
):
Und sie warn so unerpiten, | Das sie nit wollten warten, piß praten priten.
Barack, Zim. Chron. (
schwäb.
,
M. 16. Jh.
):
ich glaub genzlich, es hab der allmechtige denen stolzen, eingemaurten pauren das ain aug verhebt, das sie den braten nit schmecken oder merken künden.
Chron. Augsb. (
schwäb.
, o. J.):
man dorft bei keinem wirt pratns oder wurst noch morgen suppen geben.
Koppitz, Trojanerkr. (Hs. ˹
noschweiz.
,
15. Jh.
˺):
Gütt mürssel wol gebratten | Und mangen gütten bratten | Funden sy, als sechtzigg man | Sölten da ze tische gan.
Kummer, Erlauer Sp.  (
m/soobd.
,
1400
/
40
):
ich pin gůt zu der arbait, | ich pin auch gar vermeßen, | do man auz der schussel sol eßen | di guten faisten praten.
Klein, Oswald
45, 14
(
oobd.
,
1431
/
2
):
Ain wasser müss in ainer pfann, | die brauten kurz gemessen, | wildbrät und visch sein inn dem bann, | der turrent ir nit essen.
Skála, Egerer Urgichtenb.
221, 12
(
nwböhm.
,
1577
):
1 Praden Zu Boschnitz hab er auch gestoln.
Schmitt, Ordo rerum
189, 18
;
Bremer, Voc. opt.
1, 223
; Dasypodius
300r
;
Dalby, Lex. Mhg Hunt.
1965, 37
;
Dietz, Wb. Luther ;
Preuss. Wb. (Z)
1, 770
;
Schwäb. Wb. , 1356f;
Öst. Wb.
3, 748
f.