bitte,
bit,
die
;
vereinzelt auch
der
und
das
;
-Ø/
auch
.
1.
›Bitte, Gebet‹;
vgl. (V.) 12345.
Bedeutungsverwandte:
 1,  2, .
Syntagmen:
jm. eine b. abschlagen / versagen, einer b. offen sein, etw. in eine b. einschliessen; bitte und beger; eine demütige / ernstliche / freundliche / untertänige b
.

Belegblock:

Kehrein, Kath. Gesangb. (
Köln
1582
):
Erhalt auff deim weg meine trit, | Das ist mein bit.
Köbler, Ref. Wormbs
29, 7
(
Worms
1499
):
wes oder wie des klegers bit vnd meynung sy das tzu recht soll erkant werden.
Laufs, Reichskammergo.
214, 23
(
Mainz
1555
):
soll unverzüglich der appellat auf sein bitt und anhalten von der außgangen ladung absolvirt werden.
Küther, UB Frauensee
369, 29
(
thür.
,
1526
):
hab ich uff sag und bitt Heinrich Wolffs mein ingesigell hinden zu endt dieser schrifftt auffgetrucktt.
Luther, WA (
Wittenb.
1524
):
Deyn gnedig oren ker zu myr | und meiner bitt sie offen.
Ebd. (
Wittenb.
):
den bite thu ich mit allen freuden.
Anderson u. a., Flugschrr.
21, 4, 22
([
Zwickau
]
1525
):
Zum ersten ist vnsere demutige bit vnd beger auch vnser wille vnd meynung.
Reu, Süddt. Kat.
1, 718, 26
(
Leipzig
1595
):
In welcher Bitt begeren wir die zeitliche vnd leibliche Güter?
Weise. Jugend-Lust (
Leipzig
1684
):
Der Befehl besteht in einer demuͤthigen Bitte.
Kohler u. a., Bamb. Halsger. (
Bamb.
1507
):
So solt derselbig endthafft rechttag auf des beclagten bit auch ernant werden.
Loose, Tuchers Haushaltb. (
nürnb.
,
1511
):
adi 10 luio dem Wegerhan meiner hern paucker auf sein pit verert an einem schild czu stewr.
Ebd. (
nürnb.
,
1520
):
junckfraw Anna mein tochter der hab ich auf ir pit und begern geworben in das closter gen sant Katerina.
Baumann, Bauernkr. Rotenb. (
nobd.
,
n. 1525
):
Dis ist der maister balbierer und baderhandwerker beschwerd und bit.
Sachs (
Nürnb.
1562
):
Wie des bischoffs freundschafft so gar | Lagen mit bitt so hefftig an | Dem frommen christenlichen mann.
Reichmann, Dietrich. Schrr.
69, 11
(
Nürnb.
1548
):
das ein mensch erstlich sein suͤnde bekenne / vnd laß jms leide sein Bitte vmb gnad.
Ebd.
73, 3
:
[im Vaterunser] sind nur siben bit / vnd hat ein yede sehr wenig wort.
Gilman, Agricola. Sprichw.
1, 35, 27
(
Hagenau
1534
):
Bey einem narren richt man nichts aus / weder mit bitt noch mit drewen.
Roloff, Brant. Tsp. 
667
(
Straßb.
1554
):
Do ist an euch mein ernstlich bitt.
Sappler, H. Kaufringer
32, 18
(
schwäb.
, Hs.
1472
):
mein bitt gab nicht lenger frist.
Chron. Augsb. (
schwäb.
,
1532
):
Herr Gott, verleich uns dein genad, | Daß unser bit allain Dir reich zu eern.
Barack, Zim. Chron.
357, 2
(
schwäb.
,
M. 16. Jh.
):
so kunt er zu letzst dem grafen […] das bit nit weiter abschlagen.
Eschenloher. Medicus (
Augsb.
1678
):
ist er doch von GOtt niemahlen erhoͤrt / noch seiner Bitt gewehret worden.
Lemmer, Brant. Narrensch.
85, 84
(
Basel
1494
):
dere dot […] ist eyn richter / der gantz nytt | Ettwas abloßt / durch yemans byt.
Haas u. a., Erasmus/Jud. Klag
1v, 15
(
Zürich
1521
):
bin ich bewegt worden zů gefallen vnd vß bitt / des eerwürdigen herren Apt zů Capell / ein buͤchlin […] zů transferieren.
Fuchs, Murner. Geuchmat
2882
(
Basel
1519
):
hats das listig wyb selb thon, | Alß er ir bit nit wolte ston.
Anderson u. a., Flugschrr.
10, 8, 30
(
Zürich
1524
):
Doch ist min pitt an sy.
Tobler, Schilling. Bern. Chron. (
whalem.
,
1484
):
der zůletst durch unser bitt und ankerung erwegt, solich sachen unserm willen hat heimgeben zů entscheiden.
Kehrein, Kath. Gesangb. (
München
1586
):
O Herr Jesu, vns vnsers bitts gewehr.
Wopfner, Bauernkr. Tirol
114, 28
(
tir.
,
1525
):
Weiter ist unnser pit und begern.
Spechtler, Mönch v. Salzb.
12, 34
(
oobd.
,
3. Dr. 14. Jh.
):
wie oft wir sünd begingen, | das wir denn durch dein fleglich pit | genad von im enpfingen.
Grothausmann, Stadtb. Karpfen
9, 12
(
mslow. inseldt.
,
1612
):
Joseph neben ihm starkh intercediret vnd gebeten, dz man diese seine erste bitt […] wölle gelten laßen.
Küther, a. a. O.
362, 34
;
397, 25
;
Baumann, a. a. O. ;
Roloff, a. a. O.
1928
;
Lemmer, a. a. O.
73, 42
; Fuchs, a. a. O.
649
;
Schmitt, Ordo rerum
345, 8
;
Voc. inc. teut.
t iijv
;
Hulsius
B iijr
;
Dietz, Wb. Luther ;
Göpfert, Wb. Katechismus
48
;
Vorarlb. Wb.
1, 366
;
2.
›Befehl, Gebot‹;
vgl. (V.) 6.

Belegblock:

Chron. Augsb. (
schwäb.
,
v. 1536
):
unser von ir fürsichtigkait wegen rath und dienstlich bit.
Wintterlin, Würt. Ländl. Rechtsqu. (
schwäb.
,
1591
):
haben wir […] uns selbsten aufgesetzt ain solche ordnung, dieselb bey bitt und verbott underainander nun hinfuro […] zue halten.