betefart,
betfart
(letzteres deutlich seltener, vorw. obd.),
die
;
-Ø, -ferte/–
.
– Obd. schwach belegt.
›Wallfahrt, Bittgang, Bittfahrt zu einer religiösen Kultstätte in der Hoffnung auf Hilfe in Nöten‹; in den Belegen oft in Zusammenhang mit Rechtsregelungen;
vgl.  3.
Zur Sache:
LThK
10
(1965), 941ff.
Phraseme:
betefart, beteferte faren
.
Bedeutungsverwandte:
.
Syntagmen:
eine b. geloben / halten / tun / volenden
;
b. jn. irren
;
in betferten sein, in (die) b. ausziehen, von der b. kommen, sich zu b. schicken
;
die pilgerimsche b
.
Wortbildungen:
betefärten
, (Klammerform:)
betestab
›Pilgerstab‹.

Belegblock:

Toeppen, Ständetage Preußen
2, 213, 9
(
preuß.
,
1440
):
ab imands dieselbe betefart
[nach Aachen]
gloubet hette, der mag czu seyme bisschoffe komen, [...] und sich sulch globde in ander werke der barmherczikeit laszen wandeln.
Leman, Kulm. Recht (
Thorn
1584
):
her habe sich bereytet vmme koufenschaft adir betevart tzu varende bussen landis.
Irret ymant desir dry note eyne. gevencnysse heren dynst ader beteuart adir wassir not. dy mus her tzu iclichem dynge tage vorboten vnd bewysen.
Ist is also. das eyn man beteuerte.
Herborn u. a., Rechn. Jülich
59, 3
(
rib.
/
snfrk.
,
1398
/
9
):
qua(m) mijn lieve genedige vrauwe van Gelre ind van Guilge zu Aichen yre bedevairt.
Meijboom, Pilgerf. träum. Mönch
3534
(
rib.
,
1444
):
De yn [appel] formiert hadde ind gemacht | Ind an den bedestaff gehacht, | Die en was niet van desen landen. | An dem bedestave en was niet zo anden | Dat mir da an mochte mishagen.
Redlich, Jül.-Berg. Kirchenp.
1, 95, 17
(
rib.
,
1492
):
Die Untersassen [...] pflegen
alle jaer eine bedefart mit zinse ind offer, [...] in dat monster unser liever frauwen und sent Heriberti zo Dutze zo doen.
Ermisch, Freib. Stadtr. (
osächs.
, Hs. 
v. 1325
):
Swelch man [...] gevarn ist beteverte oder von dem lande gescheiden ist.
Chron. Augsb. (
schwäb.
,
1544
/
5
):
so habend sie [Römer] allwegen zwen oder mer tag procession, pötfarten und den göttern dancksagung darumb gehalten.
Primisser, Suchenwirt (
oobd.
,
2. H. 14. Jh.
):
Josep, der dich gemehelt het, | Di tzeit waz in petverten | Gegang mit triten herten.
Piirainen, Stadtr. Sillein
123a, 39/40
(
sslow. inseldt.
,
1378
):
Ist iz also daz eyn man bete vart oder seynez chaufez varen wil.
Lemmer, Schernb. Frau Jutte
1308
;
Strehlke, Nic. Jerosch. Chron. ;
Leman, a. a. O. ;
Loesch, Kölner Zunfturk. ;
Meijboom, a. a. O.
3447
;
Wyss, Limb. Chron. ;
Behrend, Magd. Fragen ;
Dietz, Wb. Luther ;
Preuss. Wb. (Z) 1, 575f.;
Schmidt, Hist. Wb. Elsaß .
Vgl. ferner s. v.  8.