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beren,
V.;
im
Schweiz. Id.
(4, 1459) auch rückuml. belegt;
zu
mhd.
bern
›schlagen‹
().
1.
›jn. / etw. schlagen, verprügeln; auf etw. draufschlagen‹.
Phraseme:
jn. mit unbrenter asche beren
.
Bedeutungsverwandte:
 1,  1.
Syntagmen:
jn
. (z. B.
den narren
)
/ etw
. (z. B.
die haut
)
b., jm. den kopf / nacken / rücken, die haut b., jn. / etw. mit fäusten / bengeln / knütteln, mit dem scheit b
.;
auf etw. b
.

Belegblock:

v. Groote, Muskatblut (
nobd.
,
1. H. 15. Jh.
):
spricht si gik gak, ber ir den nak.
Sachs (
Nürnb.
1550
):
wil ich denn heimwartz kern | Und mein weib wol mit feusten bern.
Goedeke, Fischart Schiff/K
4
(
Straßb.
1576
):
Sol man aim narren dann zu hören, | Und in nicht wie ain narren bören?
Schlosser, H. v. Sachsenh.
70
(
schwäb.
,
1453
):
ich sol dir bern | Noch wol din hutt mit ainem schitt.
Sappler, H. Kaufringer
18, 62
(
schwäb.
, Hs.
1472
):
oft sie im den ruggen pert | und in bei dem har umbzoch.
Barack, Zim. Chron. (
schwäb.
,
M. 16. Jh.
):
do erwüscht er ein gueten, lidwaichen stecken, damit bert er der streitigen bestia den kopf.
Fichtner, Füetrer. Trojanerkr.
312, 4
(
moobd.
,
1473
/
8
):
mit scharffen schwerten si auff dy helme perten.
Kurz, Waldis. Esopus ;
Tittmann, Schausp. 16. Jh. Ayrer. Sidea
261, 150
;
Spanier, Murner. Narrenb.
9, 98
;
Wiessner, Wortsch. Wittenw. Ring.
1970, 21
;
Schmeller/F.
1, 258
.
2.
›etw. (einen Werkstoff) kneten, walken, wirken, um ihn formbar zu machen; etw. stampfen, stoßen (von Salz)‹; Übertragungen (in mannigfacher Richtung) am ehesten hier anschließbar.
Bedeutungsverwandte:
 1,  10, .
Syntagmen:
erde / fuder / leim / salbe / wachs / ziegel b
.,
etw. mit etw
. (z. B.
öl / salz
)
b
., ˹ütr.:
das wort, den leib mit todes not b
.˺;
etw. mit / unter den händen b
.
Wortbildungen:
berbank
›Knetbank, Werkbank für die Ziegelherstellung‹,
ber|eisen
›Eisen zur Lehmbearbeitung (eine Art Haue mit breiter Bahn)‹,
berkolben
›Kolben, mit dem man das Salz in den Kufen stößt‹ (a. 1489).

Belegblock:

Schöpper (
Dortm.
1550
):
Subigere. Knetten beeren vben.
Matthaei, Minner. I, (Hs. ˹
nalem.
,
1459
˺):
min hercze sich in jamer bert | und wil daz jamer rechen.
Asmussen, Buch d. 7 Grade
349
(
nobd.
, Hs.
A. 15. Jh.
):
also muz man gotes worder pern, | piz daz si losen iren kern.
Keil, Peter v. Ulm
4
(
nobd.
,
1453
/
4
):
so laß es kalt werden vnd per es dann mit öl in den henden.
Ebd.
94
:
so soltu nemen katzen-schmer vnd dachs-smer vnd pern-schmer vnd einer alten gaiß smer [...]: die soltu vnter einander peren daz sie dick werden.
Bihlmeyer, Seuse (
alem.
,
14. Jh.
):
Do disú heiligú tohter [...] waz nah dem ussern menschen geberret als ein lindes wehsli bi dem fúre.
Barack, Teufels Netz (
Bodenseegeb.
,
1. H. 15. Jh.
):
VON DEN ZIEGLERN. [...]. Si tuond den laim nit gnuog beren.
Roder, Stadtr. Villingen (
önalem.
,
1400
):
Wer ze Vilingen zieglan wil oder lain berren, [...] und sol man mit ainer grůb nit minder umbgăn denne anderhalben tag, [...], und sol den lain mit der howen zwuͤrat hacken, und sol uf ain bancke ungevărlich nit me laimb schlahen, so er in berret, denne zů anderhalb hundert ziegeln, und sol des tags nit me berren denne zwen benk und sol iedem banck súben geng tůn.
Päpke, Marienl. Wernher (
halem.
,
v. 1382
):
Din lip also gezerret, | Mit todes not geberret.
Rennefahrt, Wirtsch. Bern
715, 36
(
halem.
,
15. Jh.
):
Sweren die ziegler [...], den herd zů dem tach zů Bůch zenaͤmen, und insunders in der grůben zů dem funfften mal mit der houwen wol schrotten, und mit dem sechsten schrott uff den berbanck zů legen und mit dem beryssen einmal oder zwuͥrend [...] zů wercken.
Zingerle, Inventare (
tir.
,
1462
):
v pereysẹn zum ziegẹl.
Keil, a. a. O.
20
;
Rohland, Schäden
365
;
Schmeller/F.
1, 258
.