kneten,
V., unr. abl.
1.
›etw. (besonders Teig) mischen und knetend zubereiten‹.
Bedeutungsverwandte:
(V.) 2,
2
 2, , , .
Syntagmen:
etw
. (z. B.
brot, mel, teig
)
k.
Wortbildungen
kneter
(dazu bdv.: ),
kneterin
,
knet(e)trog
,
knetfas
,
knetstube
(a. 1553),
knetzuber
.

Belegblock:

Beyer, UB Erfurt (
thür.
,
1392
):
In dem baghuse eyn kessil [...] zcwene knetetroge.
Keil, Peter v. Ulm
20
(
nobd.
,
1453
/
4
):
see denn den zustossen saffran dor auff vnd knytte vnd per den saffran allen vnter daz pflaster mit den henten.
Voc. Teut.-Lat.
q viijv
(
Nürnb.
1482
):
Kneter od’ außwurcker eins taygs. cerastur.
Fastnachtsp. (
nobd.
,
v. 1486
):
wer [...] ee wil pachen, dann er knit [...] der sein müe ein teil verleurt.
Rieder, St. Georg. Pred. (Hs. ˹
önalem.
,
1387
˺):
mussent aim jeglichen korn sechs ding e geschehen e es zuͦ brot werde [...] daz fúnfte daz man es knittet.
Major, Haussradt
A ijv, 9
(
Basel
1569
):
Ein bratspissz vnd ein wannen | Ein knetzüber vnd ein beütel faß.
Stopp, Kochbuch S. Welserin
24, 5
(
Augsb.
1553
):
ain pfúnd geriben kesß, 3 lott pffeffer, 3 lott jmber [...] so knetten das als darein.
Turmair (
moobd.
,
1522
/
33
):
underwis auch, wie man säen ackern tüngen schneiden mäen malen knäten pachen sol.
Zingerle, Inventare (
tir.
,
1495
):
Zway knettvässl.
Ebd. (
1484
):
ain knettruͦchen.
2.
›etw. (einen Werkstoff) walken, wirken, um ihn formbar zu machen, etw. stampfen, stoßen‹; mit Anspielung auf die Bewegungen der Beine beim Treten: ›schwerfällig tanzen‹.
Bedeutungsverwandte:
1
,  10,  15,  5, .
Syntagmen:
etw.
(z. B.
erde
)
k., etw. unter den füssen k.

Belegblock:

Bergmann, Ambr. Liederb. (
Frankf.
1582
):
ein bawr war frat, | trib sein parat, | in einem pantzer der frantze, | mit jr frey umbher knat.
Palm, Veter Buoch (
schles.
, Hs.
E. 14.
/
A. 15. Jh.
):
Der legete sinen mantel nider vnd trat dar vf vnd knat in vnder den vuzen.
Mayer, Folz. Meisterl. (
nobd.
,
v. 1496
):
Die keuschsch yungfraw, in der do knat | Got geist das himel prot so drat.
Rieder, St. Georg. Pred. (Hs. ˹
önalem.
,
1387
˺):
Zuͦ dem fúnften mal wart er geknetten mit den spaicheln der unrainen juden.
Wiessner, Wittenw. Ring
6388
(
ohalem.
,
1400
/
08
):
do chnatens hin, do trattens her.
3.
›jn. schlagen‹; ütr. ›jn. zermürben, plagen‹.

Belegblock:

Goedeke, P. Gengenb. (o. O.
1516
):
Venus wirt dir gen so vyl zknetten, | Mit iren iunckfrawen schon | Das du würst wie ein gret do ston.
Strehlke, Nic. Jerosch. Chron. (
preuß.
,
um 1330
/
40
):
er nam vor dem beginne | di stucke gar zu sinne, | daran ein geistlich lebin stat, | und di in sime herzin knat.
Klein, Oswald
55, 19
(
oobd.
,
um 1418
?):
die tretten mich | [...] | und knetten mich | [...] | das ich mein sünd möcht büssen.
Goedeke, a. a. O. ;