belesen,
V., unr. abl.
1.
›etw. lesen, vortragen‹.
Syntagmen:
die geschichte b
.

Belegblock:

Schwäb. Wb. (
16. Jh.
).
2.
›die mit einer Pfründe versehenen Obliegenheiten des (Gebet- und Messe-)lesens erfüllen‹.

Belegblock:

Schade, Sat. u. Pasqu. (
obd.
1521
):
der da stift ein pfründ in die ewigkeit und wil daß si besungen und belesen werd.
3.
›durch Lesen seine Kenntnisse erweitern, sich durch Lesen bilden‹; im eigenen Belegmaterial nur als part. Adj., dann: ›belesen‹.
Bedeutungsverwandte:
, .

Belegblock:

Maaler (
Zürich
1561
):
Wol Belaͤsen / vnd in der gschrifft wol geuͤbt vnnd erfaren.
Memminger Chron. Beschr. (
Ulm
1660
):
ein gelehrter / belesener vñ wolerfahrner Herr.
4.
›durch Vortrag eines festgelegten Textes nicht auf natürliche Weise Erklärbares zu bewirken versuchen, ein Beschwörungsritual ausüben, Exorzismus betreiben‹.
Bedeutungsverwandte:
2
 6.
Wortbildungen
beleser
(dazu bdv.:
2
 3),
belesung
.

Belegblock:

Henisch (
Augsb.
1616
):
Belesen / beschweren / lectione adiurare, coniurare, incatare, exorcisare [...], daemones incantationibus eijicere. [...] Beleser / beschwerer / exorcista. Belesung / incantatio, incantamentum, exorcismus.